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0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang
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lediglich einen Strafzettel verpassen wollte. Inzwischen ist die Fahndung auf sämtliche Bundesstaaten ausgedehnt worden.«
    »Hoffentlich bekomme ich auf diese Weise den Wagen möglichst schnell zurück.«
    Fast wäre ich explodiert. Ich berichte ihm von dem erschossenen Polizisten, und er denkt an sein Auto.
    »Ich befürchte, Ihr Ablenkungsmanöver wird kaum Erfolg haben, Mr. Heller. Sie stehen nach wie vor im dringenden Verdacht…«
    »Ich kann Sie nicht hindern, mich festzunehmen«, unterbrach er mich, jetzt eine Spur ernster, »aber Sie müssen mir in wenigen Stunden nachweisen, daß ich mit dem Überfall zu tun habe. Wenn es Ihnen nicht gelingt, bin ich ein freier Mann, verlange Haftentschädigung und bin gern bereit, den Zeitungsmagazinen meine erste Bekanntschaft mit der Polizei seit Jahren haarklein zu schildern.«
    Der Bursche war skrupellos. Es reichte beinahe zu einer Erpressungsklage aus.
    »Na, G-man, soll ich Zahnbürste und Pyjama einpacken und mitkommen?«, »Offensichtlich sind Sie darauf vorbereitet«, sagte ich und wies auf seine Kleidung.
    »Ich habe vor, einen guten Kunden zu besuchen. Die Firma lebt von meinen guten Einfällen«, fügte er lachend hinzu. »Wie heißt diese Firma?«
    »Muß ich darüber Auskunft geben?«
    »Niemand kann Sie dazu zwingen, Mr. Hefler. Aber Sie antworten in Ihrem ureigenen Interesse.«
    Ich beobachtete den Mann, der neben einem seiner teuren Sessel stand, die linke Hand auf der Lehne, während die rechte in der äußeren Jackentasche steckte. Hefler war so groß wie ich, nur bedeutend schmaler. Er trug eine dunkle, graugestreifte Hose und ein dunkelblaues Jackett. Seine leicht angegrauten Haare waren sorgfältig gekämmt. Der sorgsam aufgebaute Eindruck des seriösen Geschäftsmannes wurde leicht gestört durch eine Narbe hinter dem rechten Ohr. Sie rührte von einem Streifschuß her. Eine Stichverletzung an der linken Wange hatte er durch mehrere kosmetische Operationen unsichtbar machen lassen. Seine grauen Augen wirkten eiskalt.
    »Gut, ich werde reden: Es handelt sich um die Firma Bolg & Co«, antwortete er nach einigem Nachdenken. »Ich gestatte Ihnen sogar nachzufragen. Außerdem öffne ich Ihnen meine Wohnung für eine Haussuchung, Mr. Cotton. Haben Sie bei einem Verdächtigen jemals mehr Entgegenkommen gefunden?« Entweder hatte Hefler mit dem Überfall tatsächlich nichts zu tun, oder er war sich seiner Sache unwahrscheinlich sicher.
    »Ich werde von Ihren Angeboten bei Gelegenheit Gebrauch machen«, entgegnete ich. »Ferner bitte ich Sie, New York in den nächsten Tagen nicht zu verlassen, Mr. Hefler.«
    »Ich habe nicht die Absicht. Aber Sie werden mich doch sicherlich beschatten lassen.«
    »Jedenfalls werden wir uns bemühen, nicht nur den Wagen zu finden, sondern auch die Leute, die ihn gefahren haben.«
    »Es würde mich freuen, wenn Sie Erfolg hätten«, entgegnete er wieder mit leicht spöttischem Unterton.
    »Die Freude wird beiderseitig sein«, sagte ich. »Ist Ihr Telefon in Betrieb? Darf ich es benutzen?«
    »Aber selbstverständlich, Mr. Cotton«, antwortete er und wies auf einen modernen anthrazitfarbenen Apparat, der auf einem sieben Yard langen Sideboard stand.
    Ich griff zum Hörer, ohne Hefler aus den Augen zu lassen, wählte unser Police Headquarter und verlangte die Zentrale für Kraftfahrzeugdiebstahl.
    Nach zwei Minuten erhielt ich die Bestätigung, daß Mr. Hefler tatsächlich vor gut sechs Stunden den Diebstahl seines Wagens gemeldet hatte.
    Er blickte mich triumphierend an, als ich den Hörer auf die Gabel legte.
    »Es steht eins zu null für Sie, Mr. Hefler«, sagte ich und verabschiedete mich.
    In der Haustür prallte ich mit Phil zusammen.
    »Du machst ein Gesicht, als sei dir ein Gangster aus dem ausbruchsichersten Gefängnis entschlüpft«, sagte er.
    In kurzen Zügen informierte ich Phil von dem Raubüberfall auf die Bank und über das Gespräch mit Hefler.
    »Ich werde selbst die Bewachung von Hefler übernehmen«, sagte ich, »fahr du zur Interstate-Bank-Filiale hinüber und kümmere dich um den Kassierer.«
    ***
    Im Tresorraum stieß Phil auf Mr. Humble, den Hauptkassierer der Bank. Er trug einen kurzen Schnäuzer, der zwischen grau und schwarz changierte. Damit verdeckte er eine wulstige Oberlippe, die schlecht zu dem asketischen Gesidit paßte, das scharf geschnitten war.
    Phil zeigte seinen Ausweis, Mr. Humble studierte ihn flüchtig und nickte.
    »In einer Viertelstunde wh'd ein Vertreter des Hauptvorstandes
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