Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang
Autoren:
Vom Netzwerk:
eintreffen«, sagte Humble, »eigentlich wollte er erst mit dem zweiten Geldtransport heute mittag kommen. Direktor Tompkins ist untröstlich, daß ihm das passieren mußte«, erklärte Humble. Der Mann war bedeutend gesprächiger, als Phil geglaubt hatte.
    »Dabei ist Tompkins ein netter Mensch. Ich habe ihn mir ganz anders vorgestellt — viel strenger«, fuhr der Hauptkassierer fort.
    »Ach, Sie kannten ihn nicht?« fragte Phil.
    »Nein, keiner kannte den anderen, als wir heute morgen anfingen. Es war irgendwie reizvoll. Jeder mußte den Ausweis vorzeigen, den die Interstate ihren Angestellten ausgefertigt hatte. Direktor Tompkins stand an der Tür und kontrollierte. Dann stellte er sich vor und hieß die Leute willkommen. Er bat mich, die Pressekonferenz zu machen.«
    Sie stiegen die Eisentreppe hinunter. Aus dem Tresorraum drangen Geräusche. Die Monteure versuchten, mit Stemmeisen einige Schrauben zu zerschlagen.
    Humble führte Phil zu Mr. Tompkins, der an Prides Schreibtisch hockte und müde aufblickte, als er Humbles Stimme hörte.
    »Wie lange werden Sie brauchen, um den Schrank zu öffnen?« fragte Phil.
    »Wir kommen langsamer voran, als wir gedacht haben«, erwiderte Humble.
    »Aber Mr. Tompkins hat die Herstellerfirma in Chicago verständigt, sie soll bereits einen zweiten Schlüssel in Marsch gesetzt haben. Er ist mit dem Flugzeug unterwegs. Deshalb müssen die Monteure unwahrscheinlich vorsichtig zu Werke gehen, weil sie die Schlösser nicht beschädigen dürfen.«
    »Bleiben Sie einen Augenblick hier unten, Humble«, sagte Tompkins mit erschöpfter Stimme, »ich brauche frische Luft und einen Kaffee.«
    »Gern, Herr Direktor«, murmelte der Hauptkassierer.
    Phil ließ sich auf Prides Stuhl fallen, stützte die Arme auf die Schreibtischplatte und sah den Monteuren zu. Nach einer Viertelstunde war Phil überzeugt, daß keiner von beiden vom Handwerk etwas verstand. Er stand auf, zog Humble zur Seite und sagte:
    »Haben Sie die Nummer der Chicagoer Firma?«
    »Nein, ich weiß nichts von diesem Gespräch mit Chicago.«
    »Hat Tompkins es selbst geführt?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Wir müssen von der Firma erfahren, auf welchem Flugplatz die Maschine ankommt, damit wir ein Radio-Car der City-Police dorthin beordern können. Rufen Sie doch bitte in Chicago an. Jede Minute ist kostbar.«
    »Aber selbstverständlich, Mr. Decker«, sagte Humble, »es wird im Interesse des Direktors sein, wenn wir es tun. Ich brauche wohl nicht erst zurückzufragen.«
    Der Hauptkassierer sah auf das Herstellerschild am Tresor und verließ dann den Raum.
    Nach zwei Minuten rasselte das Telefon auf Prides Schreibtisch. Phil langte zum Hörer, riß ihn ans Ohr und meldete sich.
    »Hallo, Mr. Decker. Hier ist Humble. Ich komme mit der Firma in Chicago nicht klar. Sie behaupten, nicht der Lieferant unseres Stahlschrankes zu sein. Wollen Sie selbst das Gespräch übernehmen?«
    Phil bejahte und drückte den Hausknopf. Am anderen Ende der Leitung war eine aufgeregte Frauenstimme.
    »Hallo, hören Sie? Ich kann beim besten Willen keinen Lieferschein für Ihren Tresor finden. Das ist ja schrecklich, wenn ein Mensch eingeschlossen ist. Sie müssen sich irren. Vielleicht handelt es sich um eine andere Firma. Sind Sie ganz sicher, daß es Bell & Co ist?«
    »Moment«, erwiderte Phil, »das Firmenschild steht auf dem Panzer schrank. Ich habe es vorhin gesehen.«
    Mein Freund stand auf, trat an den Schrank und sah das Reklameschild der Firma Bell und Co.
    Phil ging zum Schreibtisch zurück, nahm den Hörer auf und sagte:
    »Es gibt keinen Zweifel. Der Schrank trägt Ihre Firmenbezeichnung. Sie müssen ihn geliefert haben. Außerdem hat Direktor Tompkins schon mit Ihrer Firma telefoniert.«
    Einen Augenblick war es still am anderen Ende der Leitung. Dann sagte die Frauenstimme:
    »Auch das ist ziemlich unwahrscheinlich, denn solche Reklamationsgespräche laufen grundsätzlich nur bei mir ein, damit möglichst schnell geholfen werden kann.«
    In diesem Augenblick kam Phil ein Verdacht. Er ließ den Hörer auf den Schreibtisch fallen, sprang auf und raste ein zweites Mal zum Panzerschrank. Seine Finger tasteten über das Schild. Eine Ecke stand hoch. Mit einem Ruck riß mein Freund die schwarze Folie mit der Firmenbezeichnung Beils & Co ab. Darunter klebte ein kleines Schild, das allerdings in den Schrank einlackiert war.
    Die Firma Bentman & Brothers, Chicago, Waterstreet 751, hatte den Schrank geliefert.
    ***
    Ich schwang mich in meinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher