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0480 - Der Doppel-Zombie

0480 - Der Doppel-Zombie

Titel: 0480 - Der Doppel-Zombie
Autoren: Jason Dark
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erlebt hatte und nun als Kind-Dämon seine dämonischen Fäden spann. In der bösen Angela hatte er die Amme finden sollen, die ihn großzog. Das war nicht gelungen. John Sinclair hatte die Vampirin Angela getötet und den Plan Somit vereitelt.
    Als er an seine Feinde dachte, fiel ihm wieder ein, daß er blind war. Er bezeichnete den Zustand als furchtbar, als grauenhaft, denn er war gleichzeitig auch hilflos.
    Wenn Feinde kamen, konnte er sie nicht sehen höchstens fühlen, so wie jetzt, denn die drohende Gefahr mußte einfach noch vorhanden sein. Die Wolke ließ sich nicht vertreiben, sie schwebte über seinem Kopf und war auch im Begriff, näher zu kommen.
    Die Ahnung des Blinden verdichtete sich allmählich zu einer Gewißheit. Auch in London war er vor den Nachstellungen seiner Feinde nicht sicher. Sie hatten seine Spur aufgenommen und wollten das beenden, was Baphometh begonnen hatte.
    Unruhig zuckten seine Hände über die Bettdecke. Er bewegte hektisch die Finger und klemmte den Stoff zwischen sie. Heftige Kopfschmerzen quälten ihn. Das war immer so, wenn er sich anstrengte oder scharf über ein gewisses Problem nachdachte.
    John Sinclair kam nicht, dafür betrat Dr. Spencer das Zimmer.. Der Abbé erkannte ihn am Klang der Schritte und daran, wie er die Tür schloß. Er tat es immer besonders leise und behutsam.
    Auf leisen Sohlen ging er auch zum Krankenbett und blieb daneben stehen.
    »Sie haben nach mir rufen lassen, Mr. Bloch?«
    »Ja, ich muß Sie sprechen.«
    Der Arzt setzte sich auf die Bettkante. »Bitte, ich höre Ihnen zu, Mr. Bloch.«
    Der Abbé fürchtete sich ein wenig vor der nächsten Frage. Er holt tief Luft und versuchte, seine Nervosität zu unterdrücken. »Zunächst folgendes, Doktor. Kann ich wieder sehen? Haben Sie und Ihre Mitarbeiter mir das Augenlicht wieder zurückgegeben? Ich will eine ehrliche Antwort von Ihnen!«
    »Das ist schwer zu sagen…«
    »Bitte, Doktor, weichen Sie nicht aus!«
    »Ich weiche deshalb nicht aus, Mr. Bloch, weil ich einfach nicht ausweichen kann. Verstehen Sie?«
    »Nein.«
    »Wir wissen noch nicht, ob Sie Ihr Augenlicht wieder zurückbekommen haben. Wenn wir Ihnen die Schutzbinden abnehmen, können wir mehr sagen. So lange müssen Sie noch Geduld haben.«
    Bloch lachte auf. »Geduld!« sagte er. »Immer nur Geduld. Verdammt, ich habe genug Geduld gehabt, glauben Sie mir das. Ich will einfach nicht mehr. Ist das klar?«
    »Ja, das verstehe ich.«
    »Deshalb möchte ich Sie bitten…«
    Dr. Spencer legte seine Hand auf die Schulter des Kranken. »Sie können mich fragen, und Sie können sagen, was Sie wollen. Es geht nicht anders. Ich kann Ihnen kein Ergebnis mitteilen, so leid es mir tut. Möchten Sie noch etwas wissen?«
    »Ja. Sie wissen, wer ich bin?«
    »Ein französischer Geistlicher, hörte ich.«
    »Ja, so kann man es auch nennen. Ich zelebriere keine Messen, wenn Sie das meinen. Ich bin, sagen wir, ein Pater. Nur führe ich kein normales Leben. Ich habe eine gewisse Aufgabe übernommen, über die ich allerdings nicht sprechen kann. Sie ist nicht ungefährlich, und deshalb befinde auch ich mich in einer permanenten Gefahr. Ich habe Feinde, starke Feinde…«
    »Vor denen Sie hier in Sicherheit sind, Mr. Bloch.«
    »Nein!« Heftig widersprach der Abbé, und Dr. Spencer erschrak. Bloch tastete nach der Hand des Arztes, bekam sie auch zu fassen und drückte die Finger fest. »Ich bin hier nicht in Sicherheit. Es gibt keinen Ort auf der Welt, an dem man vor ihnen in Sicherheit sein kann. Haben Sie das begriffen?«
    »Es fällt mir schwer.«
    »Das glaube ich Ihnen gern. Es ist auch schwer, aber Sie sollten die Augen offenhalten, Doktor.«
    »Hier in der Klinik?«
    »Natürlich. Sie werden kommen, das schwöre ich Ihnen.«
    Dr. Spencer atmete tief durch. »Woher wollen Sie das wissen, Mr. Bloch? Haben Sie irgendwelche Anhaltspunkte bekommen? Hat man Sie möglicherweise gewarnt?«
    »Nein, das nicht.«
    »Dann würde ich die Sache an Ihrer Stelle nicht so negativ sehen. Denken Sie nicht mehr daran.«
    »Sie haben gut reden, Doktor! Es ist mein Leben, auch wenn es schon halb zerstört ist. Aber ich möchte nicht, daß die andere Seite den Sieg erringt.«
    Der Arzt schüttelte den Kopf, was Bloch nicht sehen konnte. »Sie reden, Mr. Bloch, als hätten Sie irgendwelche Hinweise, daß man Sie tatsächlich ermorden will.«
    »Die habe ich auch.«
    »Und wo?«
    »Ich kann es Ihnen nicht konkret sagen. Aber Sie als Spezialist müßten doch wissen, daß bei einem
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