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0480 - Der Doppel-Zombie

0480 - Der Doppel-Zombie

Titel: 0480 - Der Doppel-Zombie
Autoren: Jason Dark
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erkennen, was dieser Kopf auf seinem Ende bedeutete.
    Es war ein Totenschädel!
    Zwei Löcher für die Augen, eines für die Nase, zwei nebeneinanderliegende für den Mund. Alles wirkte stilisiert, war aber dennoch gut zu erkennen.
    Ein Grabstein mit einem Totenschädel! Der Fall, der eigentlich noch keiner war, wurde trotzdem immer mysteriöser. Und auf mich hatte man den Grabstein geworfen.
    Weshalb?
    Bevor ich mich bückte, um den Stein zu untersuchen, schaute ich mich noch einmal um.
    Nein, den unheimlichen Werfer entdeckte ich nicht. Es sah wirklich so aus, als wäre ich mutterseelenallein auf dem kleinen, von Büschen abgetrennten Parkplatz.
    Der Stein besaß ein großer Gewicht, so daß ich beide Hände zu Hilfe nehmen mußte, um ihn aufzustellen. Dann leuchtete ich in die Augenhöhlen und auch in die Nasenlöcher. Dahinter befand sich kein Widerstand, der Lichtfinger fiel hindurch. Allmählich kam er mir vor wie eine Skulptur oder Plastik, die irgend jemand, aus welchen Gründen auch immer, von einem Friedhof gestohlen hatte.
    Aber wer?
    Ich richtete mich wieder auf. Noch immer umgab mich die nahezu beklommene Stille. Möglicherweise bildete ich mir dies auch nur ein, aber das Gefühl, von irgendeiner feindlichen Person belauert zu werden, wollte einfach nicht weichen.
    Ich entfernte mich einige Yards vom Autowrack, um anschließend den zerstörten Rover zu umkreisen. Die Beifahrerseite hatte kaum etwas abbekommen, dafür die rechte Fahrerseite um so mehr. Ich schielte nach dem Autotelefon, um zu sehen, ob es noch in Ordnung war.
    Äußerlich hatte es keine Schäden davongetragen. Die Tür bekam ich auch auf und tauchte in den Wagen. Manchmal hat man eben Glück. Das Telefon funktionierte noch.
    Ich tippte Sukos Nummer ein.
    Er hockte auch nicht mehr im Büro und hob schon beim dritten Durchläuten ab.
    »Ich bin's, Suko.«
    »Und? Wie geht es dem Abbé?« Natürlich war er besorgt. Leider mußte ich ihm eine enttäuschende Antwort geben.
    »Es tut mir leid, ich war noch nicht bei ihm. Statt dessen sitze ich hier in den Trümmern von dem, was einmal ein Rover gewesen ist. Der Wagen ist fast zerstört.«
    »Hattest du einen Unfall?«
    »So kann man es nennen.«
    »Was war es denn, Mensch? Rede doch!«
    Ich erklärte ihm die Sache, und Suko zeigte sich erstaunt. »Mit einem Grabstein bist du beworfen worden?«
    »Ja, und das Ding ist verdammt schwer.«
    »Dann muß der Werfer ein Kraftpaket oder ein Riese gewesen sein.«
    »Das ist möglich, Suko. Nur habe ich ihn nicht gesehen. Er hält sich noch versteckt.«
    »Soll ich kommen?«
    »Höchstens mit einem Abschleppwagen!«
    »Mach keinen Mist! Die Sache kann ins Auge gehen. Wer mit Grabsteinen wirft, sollte nicht unterschätzt werden.«
    »Das stimmt wohl.« Ich grinste scharf. »All right, wenn du willst, kannst du dich sehen lassen. Aber das mit dem Abschleppwagen war kein Witz. Den brauche ich tatsächlich. Der Rover ist total hin.«
    »Ich komme zuerst, dann sehen wir uns die Sache mal an. Und gib auf dich acht, Geisterjäger!«
    »Sicher.« Ich legte auf und starrte auf die Splitter, die in den Sitzpolstern steckten. Bei dem Aufprall war keine Seitenscheibe heil geblieben. Der Grabstein hatte alles weggeräumt.
    Ich wollte mich wieder zurückziehen, aber irgend etwas hinderte mich daran.
    Es war eine Warnung. Ein körperliches Unwohlsein, das mich in diesen Momenten überfiel. Die zweite Haut legte sich auf meinen Rücken, sie spannte auch meinen Nacken an. Ich war in eine Situation geraten, in der jede hastige oder auffällige Bewegung gefährlich werden konnte. Deshalb zog ich mich langsam zurück.
    Das Gefühl blieb nicht nur, es verstärkte sich. Im Magen lag plötzlich der Kloß. Ich hatte Mühe, mich zu beherrschen und die Hand nicht in Richtung Beretta fallen zu lassen.
    Wiederum langsam richtete ich mich auf - und drehte mich um.
    Ich hörte das Lachen.
    Leise, hämisch und irgendwie grausam klingend. Ich sah den Lacher nicht, dafür entdeckte ich etwas anderes.
    Schattenhafte Gestalten, die wie Felsklötze vom Boden hochwuchsen und sich nicht rührten.
    Waren es vier oder fünf? Ich hatte keine Ahnung. Die Finsternis war einfach zu dicht.
    Wer mich ansprach, erkannte ich auch nicht. Es war jedenfalls eine zischende Stimme aus der Dunkelheit, die mich warnte: »Wenn du dich falsch bewegst, bist du tot, du Schwein…«
    Nur ein Narr oder ein Lebensmüder hätte anders gehandelt als ich. Da ich beides nicht unbedingt sein wollte, blieb ich stehen und
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