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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe
Autoren: James R. Burcette
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bekam, der ihn in wenig zivilisierte Gegenden führte. „Und was ist jetzt mit diesem blödsinnigen Affen? Soweit ich unterrichtet bin, gibt es in Südamerika keine Affen, die sechs bis zehn Meter groß werden. Da hat dir jemand einen Bären aufgebunden, Dave.“
    Der Chefredakteur schüttelte den Kopf.
    „Nein“, sagte er. „Die ersten Meldungen bekamen wir vor mehr als drei Monaten. Da wurde vom Auftauchen eines Riesenaffen berichtet. Das nahm keiner ernst. Aber es kamen immer mehr Meldungen über den Affen herein. Ich beauftragte einen brasilianischen Reporter, sich einmal umzusehen. Und heute rief er mich an. An den Gerüchten ist etwas Wahres. Er sah ein Indianerdorf, das der Affe verwüstet hatte. Alle Häuser waren zerstört, und er fand Fußspuren, die die Angaben der Indianer bestätigen. Er machte einige Fotos, die er mir schicken wird.“
    „Und du glaubst diesen Blödsinn?“
    Dave zuckte mit den Schultern.
    „Bis jetzt hat mich mein Gefühl noch nie im Stich gelassen, und dahinter steckt eine Story.“
    „Dein Wort in Gottes Ohr. Ich glaube nicht daran.“
    „Der Affe überfiel bis jetzt mindestens fünf Indianerdörfer, die er alle völlig zerstörte, dabei tötete er einige Indianer und raubte immer einige Mädchen.“
    Jeff schnaufte verächtlich.
    „Du willst mir doch nicht erzählen, daß dieser Affe nur Mädchen raubt?“
    „Es sieht so aus“, sagte Dave Bonnier.
    „Mr. Bonnier“, meldete sich Nelly über das Sprechgerät. „Miß Susan Wood und Mr. Carl Ellison sind hier.“
    „Schicken Sie sie herein, Miß Norton“, sagte Dave. Er stand auf, und Jeff folgte seinem Beispiel.
    Nelly öffnete die Tür, und Wood und Ellison traten ein.
    Susan Wood war ein zierliches Mädchen. Sie konnte nicht viel älter als fünfundzwanzig sein. Ihr kupfernes Haar war kurzgeschnitten, das Gesicht ein hübsches Oval, mit kirschroten vollen Lippen, großen grünen Augen und einer Stupsnase. Sie trug ein buntes Männerhemd, eng anliegende Jeans und Sandalen. Die Brüste, die sich unter dem Hemd abzeichneten, waren klein und fest, die Hüften schlank wie die eines Knaben.
    Carl Ellison war um einen halben Kopf kleiner als Jeff. Sein leicht gewelltes Haar war dunkelbraun und stellte sich im Nacken auf. Aus dem wirren Vollbart starrten zwei hellblaue Augen Jeff forschend an. Ellisons Alter war schwer zu schätzen, doch Jeff nahm an, daß er ungefähr fünfunddreißig sein mußte.
    Sie setzten sich um Bonniers Schreibtisch, nachdem die Vorstellung erledigt war.
    „Ich habe Sie ja schon informiert“, wandte sich Bonnier an Wood und Ellison. Die beiden nickten.
    „Mr. Bonnier“, sagte Ellison und beugte sich vor. Seine Stimme klang sanft und einschmeichelnd. „Ich habe ja schon einige Aufträge für Sie übernommen, aber diesmal muß ich Ihnen abraten. Ein Affe, der mindestens sechs Meter groß ist, ist eine Unmöglichkeit. In Südamerika gibt es überhaupt keine Menschenaffen.“
    „Das ist mir alles bekannt“, sagte Bonnier lächelnd. „Deshalb möchte ich ja wissen, was hinter diesem Affen steckt. Vielleicht ist es gar kein Affe?“
    „Was soll es denn dann sein?“ fragte Jeff spöttisch. „Der Mann vom Mond vielleicht?“
    „Ich weiß es nicht“, sagte Bonnier. „Das sollen Sie ja herausbekommen.“
    „Naja“, sagte Ellison und rieb sich die Nase. „Es ist Ihr Geld, Mr. Bonnier. Ich habe nichts dagegen, auf Ihre Kosten nach Brasilien zu fahren, und Susan auch nicht. Aber ich habe Sie gewarnt. Ich glaube noch immer nicht an die Berichte, die Sie bekommen haben. Die einzigen Zeugen sind einfache Indianer. Außerdem tauchte dieser riesige Affe bis jetzt nur nachts auf. Diese Eingeborenen können alles mögliche gesehen haben, und bei Tag wurde dann ein Riesenaffe daraus.“
    „Möglicherweise haben Sie recht, Mr. Ellison“, gab Bonnier zu. „Aber trotzdem möchte ich, daß dieser Sache nachgegangen wird.“
    Jeff seufzte. Er wußte, daß es völlig aussichtslos war, Bonnier von seiner Meinung abzubringen. Und bis jetzt hatte der Chefredakteur immer eine gute Nase gehabt.
    „Und wann sollen wir starten, Dave?“ sagte Jeff.
    „Morgen“, sagte der Chefredakteur.
    „Waren Sie schon einmal in Brasilien, Mr. Baker?“ fragte Ellison.
    „Ja“, sagte Jeff mürrisch. „Aber nur in Rio de Janeiro und Sao Paulo.“
    „Lassen Sie sich nicht von Baker wirr machen, Mr. Ellison“, sagte Bonnier schmunzelnd. „Er weiß, worauf es ankommt. Er war schon öfter im Urwald.“
    „Zu oft für meinen
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