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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe
Autoren: James R. Burcette
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Pferdesportreporter der Sunday Post, bei der Jeff Baker als Reporter arbeitete. Und Hendersons Tips waren immer gut. Er setzte auf einen blutigen Außenseiter hundert Dollar und bekam für diese Investition eintausendachthundert bis dreiunddreißig Dollar retour.
    Und das Zusammensein mit Judith hatte sich ganz nach seinem Geschmack entwickelt. Sie war wie Butter in der Sonne dahingeschmolzen, wobei sich Jeff nicht fragte, ob dies auf seine Erscheinung oder auf die gewonnene Wette zurückzuführen war.
    Jeff Baker war vor einem Monat dreißig geworden, war fast einsneunzig groß und breit wie ein Kleiderschrank. Sein Haar war schwarz und ziemlich lang. Er war braungebrannt, doch sein Gesicht konnte man nicht als hübsch bezeichnen. Dazu war der Mund zu groß, die Nase zu klein und die grauen Augen zu weit auseinanderstehend. Doch der Eindruck änderte sich gewaltig, sobald er lächelte. Dann kam Leben in sein Gesicht. Er wußte um die Wirkung seines Lächelns, und er nützte es unverschämt aus.
    „Wohin fahren wir, Jeff?“ erkundigte sich Judith und sah ihn an.
    Jeff wandte ihr den Kopf zu und lächelte.
    „Zuerst fahren wir mal zu mir“, sagte er. „Und später dann feiern wir den Gewinn. Und dabei werden wir Manhattan auf den Kopf stellen.“
    „Und was machen wir bei dir?“ fragte Judith weiter.
    Jeffs Lächeln vertiefte sich.
    „Das überlasse ich deinem Einfühlungsvermögen.“
    Jeff überquerte die Queensboro Bridge und bog in den Franklin D. Roosevelt Drive ein. Die Straßen waren völlig verstopft, und sie kamen nur im Schrittempo vorwärts.
    Judith konnte sich denken, warum sie zu Jeff fuhren, aber sie hatte nichts dagegen. Jeff Baker war ein Mann, der ihren Blutdruck gewaltig hochtrieb.
    Jeff war es endlich gelungen, in die 62. Straße einzubiegen. Drei Häuserblocks kamen sie leidlich rasch vorwärts, dann blieben sie wieder stecken.
    Er hatte vor vier Jahren, als er von Baltimore nach New York übersiedelt war, eine Wohnung in einem uralten Backsteinhaus in der 64. Straße gemietet und einen Haufen Geld in die Ausstattung seiner Behausung investiert.
    Jeff hatte Glück und bekam einen Parkplatz ganz in der Nähe seines Hauses. Sie stiegen aus und schlenderten die Straße entlang. Jeff nahm Judiths rechten Arm, und sie drückte beim Gehen ihre angenehm gerundeten Hüften gegen ihn.
    Das Backsteinhaus war dreistöckig, und Jeff hatte den obersten Stock ganz für sich. Die Wohnung war eigentlich viel zu groß für ihn, da er unverheiratet war und nicht daran dachte zu heiraten.
    Nach der Hitze auf der Straße war es im Vorhaus wie in einem Eishaus. Das Haus war so alt, daß es keinen Aufzug hatte.
    Sie stiegen die Stufen hoch, Jeff sperrte die Tür auf, und sie traten in die Diele. Judith blieb überrascht stehen. Das Vorzimmer wirkte wie ein Tanzlokal, überall waren Scheinwerfer und Lichtzerhacker angebracht, ein Kaleidoskop von Farben und Geräuschen, die aus verborgenen Lautsprechern drangen.
    Jeff ging vor, und die Farben wurden immer schwächer, dafür wurde die Musik lauter. Eine Tür schwang automatisch auf, und sie traten in ein riesiges Zimmer. Die drei Fenster waren geschlossen. Jeff drückte auf einen Schalter, und die Jalousien rasselten herunter, wie von Geisterhand bewegt, wurden die Vorhänge zusammengezogen, Lichter flammten auf und überschütteten eine Wand mit einem blutroten Schein. Das Zimmer war groß. Ein sandfarbener Spannteppich bedeckte den Boden. In der Mitte des Raumes stand eine gewaltige Ledergarnitur.
    „Setz dich, Judith“, sagte Jeff grinsend. Er wußte um die Wirkungen seiner technischen Spielereien. Gehorsam setzte sich Judith nieder, verwundert sah sie, daß aus dem Boden ein Tisch auftauchte. „Was willst du trinken?“
    „Einen Martini, bitte.“
    Jeff nickte, trat an die Bar und mixte zwei Martinis. Er stellte sie auf ein Tablett, setzte sich neben Judith und reichte ihr einen Drink.
    Nach einigen Sekunden wechselte das Licht die Farbe, der Raum war jetzt blau angestrahlt.
    Das Mädchen trank einen Schluck und stellte das Glas auf den Tisch. Jeff rückte näher und nahm die Kleine in seine Arme. Sie hatte nichts dagegen, ganz im Gegenteil, sie kam willig näher, und er küßte sie zärtlich auf die Lippen.
    Jeff fühlte sich wohl. Er hatte im Augenblick keinen Auftrag, ein hübsches Mädchen im Arm und vor sich einen Martini stehen.
    Und Judith war so willig, wie er es sich vorgestellt hatte. Und seine Vermutung war richtig gewesen. Ihr Körper war einer
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