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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe
Autoren: James R. Burcette
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nehmen mindestens fünfzehn Bilder dazu. Die Zeitung erscheint diesmal schon am Samstag, und da lassen wir die Bombe platzen. Nach dem Erscheinen des ersten Teils deines Berichtes sind die Leute ja noch skeptisch. Nach dem zweiten Teil werden es nur mehr wenige sein. Der Affe trifft nächsten Montag ein. Der Herausgeber hat beschlossen, daß wir am Dienstag eine Sondernummer herausbringen, in der wir vom Eintreffen des Riesenaffen berichten und deinen Artikel nochmals bringen. Harlo wird in einen von uns gemieteten Saal am Broadway gebracht. Es ist schon alles vorbereitet, auch ein Käfig, aus dem auch dieses Biest nicht entkommen kann. Die Verträge mit den Fernsehgesellschaften sind schon abgeschlossen. Es geht um viel Geld, Jeff. Und wir bekommen eine Reklame, wie sie besser nicht zu denken ist.“
    Jeff sah den Chefredakteur angewidert an.
    „Das habe ich befürchtet“, sagte er.
    „Komm, sei nicht so zart besaitet, Jeff“, sagte Bonnier. „Es fällt eine hübsche Summe Geld für dich dabei ab.“
     

     
    Die Sunday Post war schon in der Nacht auf Samstag im Verkauf. Auf der Titelseite prangte ein Bild des Affen, und in Riesenlettern stand darüber: HARLO – DER ROTE AFFE.
    Samstag um zehn Uhr war die erste Auflage restlos vergriffen. Um elf Uhr kam die zweite Auflage auf die Straße. Die Sunday Post wurde normalerweise nur in New York verkauft, doch diese Nummer ging in alle Staaten der USA.
    Jeff hatte Carol ein Exemplar mitgenommen. Er mixte zwei Manhattans, während sie las. Er stellte die Drinks ab und setzte sich Carol gegenüber. Sie legte die Zeitung zur Seite und sah auf.
    „Danke“, sagte sie.
    „Wofür?“ fragte Jeff.
    „Daß du meinen Bruder nicht besonders herausgestellt hast, sondern nur am Rand erwähntest“, sagte sie.
    „Das versprach ich dir ja“, sagte er und steckte sich eine Zigarette an. „Dein Bruder ist spurlos verschwunden. Die Polizei sucht ihn. Er ist ja mit Susan Wood und Carl Ellison verschwunden.“
    „Ich habe Angst“, sagte Carol. „Terry sinnt hundertprozentig auf Rache.“
    „Das befürchte ich auch.“
    „Es ist ihm sicherlich klar, daß die Polizei ihn sucht“, sagte Carol nachdenklich. „Und das verdankt er alles uns.“
     

     

Am Montag traf Harlo in New York ein.
    Jeff hatte sich geweigert, den Bericht über die Ankunft zu schreiben. Er wollte nie mehr in seinem Leben den roten Affen sehen. Er blieb zusammen mit Carol in seiner Wohnung.
    Ein dichter Polizeikordon sperrte den Pier ab, auf dem der Green Eagle angelegt hatte. Die Einfuhrformalitäten wurden an Bord des Schiffes abgewickelt. Mit einem Kran wurde der noch immer bewußtlose Harlo aus der Jacht gehievt. Ein Raunen ging durch die wartende Menge. Der rote Affe war nur wenige Minuten lang zu sehen. Er wurde auf einen Lastwagen gehoben und die Plane zugezogen.
    Langsam setzte sich der Lastwagen in Bewegung. Vor ihm fuhr ein Streifenwagen, und zwei folgten ihm. Dann kamen einige andere Fahrzeuge, in denen Dave Bonnier und einige Reporter und Fotografen saßen.
    Der Wagenzug fuhr über die 42. Straße und bog dann in den Broadway ein. Bonnier hatte ein aufgelassenes Theater in der Nähe des Columbus Circle gemietet. Der Lastwagen fuhr in den Hof des Hauses und blieb stehen. Der rote Affe wurde auf einen eigens angefertigten Wagen gelegt und ins Theater geschoben. Auf der Bühne stand ein gewaltiger Käfig, dessen Gitterstangen armdick waren.
    Sie schoben den Affen hinein und lösten die Ketten. Dann verließen die Männer den Käfig, und die Tür wurde versperrt. Der Affe lag auf dem Rücken und regte sich nicht.
    Zwei Männer mit Schnellfeuergewehren nahmen vor dem Käfig Aufstellung. Sie würden Harlo Tag und Nacht bewachen. Es war zwar völlig ausgeschlossen, daß sich der Riesenaffe aus eigener Kraft befreien konnte, aber Bonnier wollte kein Risiko eingehen.
    Bonnier blieb zusammen mit Howard Haycraft, dem Herausgeber der Sunday Post, vor dem Käfig stehen. Haycraft schüttelte immer wieder den Kopf.
    „Unglaublich“, sagte er. „Der Affe muß tatsächlich sechs Meter groß sein. Sehen Sie sich mal die gewaltigen Fäuste an, Bonnier.“
    „Stellen Sie sich vor, der Affe würde ausbrechen“, sagte Bonnier.
    „Das stelle ich mir lieber nicht vor“, sagte Haycraft. Er war fast sechzig, ein mittelgroßer Mann, dessen dunkles Haar mit weißen Strähnen durchzogen war. Der gut geschnittene Anzug konnte nicht seinen gewaltigen Bauch verdecken. Er trat näher an den Käfig und schüttelte
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