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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe
Autoren: James R. Burcette
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Jeff.
    „Unsinn“, stellte Gittins fest. „Es dauert einige Zeit. Wir müssen rascher zurück.“
    Sie drehten sich um und rannten auf die Lichtung. Der Affe folgte ihnen.
    „In die Hubschrauber“, brüllte Gittins.
    Sie kletterten hinein, und Gittins warf den Motor an. Raine schoß noch zwei Bolzen auf Harlo, dann hoben sie ab. Der Affe blieb auf der Lichtung stehen und sah den Hubschraubern nach. Sie schwebten über ihm.
    „Der braucht aber verdammt lang, bis er ohnmächtig wird“, knurrte Gittins ungehalten.
    Nach einigen Minuten fiel Harlo zu Boden. Mühsam richtete er sich wieder auf, stützte sich auf den langen Armen auf, konnte sich aufrichten, doch dann fing er zu schwanken an und krachte auf den Rücken. Er zog Arme und Beine an und strampelte wie ein Baby in der Wiege. Die Beine zuckten noch einige Zeitlang, dann blieb er bewegungslos liegen.
    „Na endlich“, knurrte Gittins und landete.
    Gittins und seine Männer arbeiteten rasch. Es dauerte kaum eine halben Stunde, dann war der Riesenaffe mit dicken Eisenketten zu einem Paket verschnürt. Als sich Harlo zu bewegen begann, gab ihm Raine zwei Injektionen, und das Biest schlief weiter.
    Die Ketten wurden an der Unterseite von Gittins Hubschrauber befestigt. Sie stiegen ein, und Gittins hob vorsichtig ab. Jeff konnte Mike Vance erkennen, der noch immer fotografierte. Sein Gesicht war vor Aufregung hochrot.
    Langsam stieg Gittins höher. Eine Minute später folgte ihnen der andere Hubschrauber.
    „Das war ja ein Kinderspiel“, sagte Gittins zufrieden.
     

     

Zwei Stunden später befand sich Harlo an Bord der Green Eagle, einer Hochseejacht. Er wurde im Laderaum verstaut und ständig unter Betäubung gehalten. Die Jacht befand sich zwanzig Meilen von der Küste entfernt. Niemand hatte bemerkt, daß der Affe außer Landes gebracht worden war.
    Die Hubschrauber kehrten mit Jeff und Mike Vance nach Aporema zurück. Sie zahlten die Hotelrechnung, holten die noch immer schwache Carol aus dem Spital und flogen ab.
    Mit den Hubschraubern flogen sie nach Trinidad und übernachteten im Trinidad Hilton. Jeff setzte sich mit Dave Bonnier in Verbindung, der aber schon über den erfolgreichen Verlauf der Aktion von der Green Egale verständigt worden war. Der Affe würde auf dem schnellsten Weg in die Staaten gebracht werden.
    „Wir machten einen ganz schönen Wirbel mit dem roten Affen“, sagte Bonnier lachend. „Reklame im Fernsehen und Rundfunk. In ein paar Stunden sind die ersten Exemplare auf den Straßen, mit dem ersten Teil deines Artikels. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie es bei uns jetzt zugeht, Jeff. Wir werden den Affen weidlich ausschlachten. Ich wette was, daß wir die Auflage verdoppeln.“
    Er denkt nur an die Auflage, dachte Jeff kopfschüttelnd.
    „Mike soll morgen sofort nach New York starten“, sagte Bonnier weiter. „Du kannst ein paar Tage in Trinidad bleiben, wenn du willst.“
    „Ich werde es mir überlegen, Dave“, sagte Jeff. „Ich spreche noch mit Carol. Es hängt davon ab, wie sie sich fühlt.“
    „O. k., Jeff, gib mir dann morgen Bescheid.“
    Jeff legte den Hörer auf und sah Carol an. Er hatte mit ihr ein Doppelzimmer genommen.
    „Ich fühle mich schon recht gut“, sagte Carol. „Ich bin nur etwas müde. Du wirst sehen, morgen bin ich wieder auf dem Damm.“
    „Hoffentlich“, sagte Jeff. „Jetzt gehst du mal ins Bett.“
    Carol nickte und stand auf. Sie ging ins Badezimmer, und Jeff trat auf den Balkon. Ein dunkelblauer Himmel spannte sich über Port of Spain. Jeff setzte sich und schloß die Augen. Das Abenteuer war vorüber, Dave hatte wieder einmal bewiesen, welch gute Nase er hatte. Der Affe war nicht das Phantasieprodukt einiger Eingeborener, er war Realität.
    Jeff entspannte sich. Nach einigen Minuten löste sich die Spannung, unter der er die vergangenen Tage gestanden hatte.
    Er hörte, wie die Balkontür geöffnet wurde. Dann merkte er die Bewegung neben sich. Carol lehnte sich leicht gegen ihn, und er sah sie an. Sie hatte ihr Haar gekämmt und war in ein dünnes Nachthemd geschlüpft, das er für sie in Aporema gekauft hatte.
    „Wunderhübsch“, sagte sie. „Der Himmel sieht wie ein Samttuch aus, auf das jemand Silberlametta gestreut hat. Kein origineller Vergleich, ich weiß, aber treffend.“
    Jeff nickte. Es war warm, und der Straßenlärm drang nur gedämpft zu ihnen.
    „Ich bin dir sehr zur Last gefallen, Jeff“, sagte Carol.
    „War nicht so schlimm“, sagte er grinsend.
    Sie
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