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0479 - Eine Puppe aus Manhattan

0479 - Eine Puppe aus Manhattan

Titel: 0479 - Eine Puppe aus Manhattan
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dem Rücken zu diesem Eimer und fing an, die Stricke gegen das scharfkantige Metall zu scheuern.
    Ich hörte das Platzen und Reißen der Verschnürung und forcierte das Tempo. Rod bewegte sich. Er schlug die Augen auf und sah, was los war.
    Ich rubbelte wie verrückt, weil ich spürte, daß mich nur noch Millimeter von der Befreiung trennten. Rod torkelte hoch. Er schüttelte den Kopf und ballte die Fäuste. Dann ging er auf mich los.
    Der letzte Knoten platzte, die Stricke fielen zu Boden. Rod knallte mir die Faust in den Magen. Ich sah den Schlag kommen und spannte alle Muskeln, um ihm die Wirkung zu nehmen. Es war mein Glück, daß Rod in diesem Moment noch nicht seinen vollen Drive zurückgewonnen hatte. Aber auch meine Hände und Arme schienen seltsam taub und kraftlos; die Blutabschnürung hatte ihre Beweglichkeit auf ein Minimum reduziert.
    Ich ging in die Defensive und versuchte Rods wütende Angriffe so gut wie möglich abzublocken. Er wußte sehr genau, daß es für ihn darauf ankam, eine schnelle Entscheidung zu suchen. Folglich tat er sein möglichstes, um mich mit einer Reihe von Tiefschlägen zur Strecke zu bringen.
    Ich mußte eine Menge Beinarbeit leisten, um diesen gefährlichen Anschlägen zu entgehen. Dabei merkte ich, daß ich rasch wieder in Form kam. Ich brachte den Kampf binnen einer Minute unter Kontrolle. Ich fing an, das Geschehen zu diktieren. Rod wurde in die Verteidigung gedrängt. Ich deckte ihn mit allem ein, was meine Trickkiste zu bieten hatte, und das war eine ganze Menge.
    Ich trieb Rod vor mir her. Ich durchbrach seine Deckung fast nach Belieben. Ich traf ihn hart, wieder und wieder. Die Knöchel meiner Fäuste begannen zu schmerzen. Dieser Rod war wirklich ein guter Nehmer. Aber als ich seinen Solarplexus erwischte, war der Kampf aus und vorbei. Rod klappte zusammen und blieb liegen.
    Ich bückte mich und tastete ihn nach Waffen ab. Er hatte keine bei sich. Dann ging ich zu Pinky und zerrte seinen Kopf von der gefährlichen Tanköffnung weg. Im Keller roch es jetzt penetrant nach Öl.
    Ich nahm Pinky vorsichtshalber das Schnappmesser ab und genoß für wenige Sekunden das befreiende Empfinden, noch einmal davongekommen zu sein.
    Dann trat ich an die Tür. Sie war sehr solide und mit Eisenblech beschlagen. Der Schlüssel steckte von außen. Ich zögerte. Ich wußte nicht, welche Wirkung die aus dem Tank strömenden Gase hatten. Ich konnte die beiden nicht einfach hier einschließen und ihrem Schicksal überlassen. Ich wuchtete den schweren Stahldeckel auf die Öffnung. Dann verließ ich den Raum. Ich schloß die Tür von außen ab und steckte den Schlüssel ein.
    Ein langer, schmaler Gang, von dem mehrere Türen abäweigten, führte bis zu einer Treppe. Die Treppe bestand nur aus wenigen Stufen und endete an einer Holztür. Die Tür war unverschlossen. Dahinter befand sich eine leere Waschküche. Von der Waschküche bis in einen dunklen, muffigen Hausflur waren es pur wenige Schritte. Sekunden später stand ich auf der Straße. Ich stellte fest, daß sich Kellys Kneipe im Nachbarhaus befand. Möglicherweise existierte innerhalb der Keller eine Querverbindung, die ich übersehen hatte.
    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich ein Drugstore. Ich ging hinein und rief aus der Telefonzelle die Dienststelle an. Phil war nicht da. Ich ließ mich mit Mr. High verbinden. »Wir waren Ihretwegen schon in heller Aufregung, Jerry!« sagte er. Ich merkte es seiner Stimme an, wie sehr ihn mein Anruf erleichterte.
    »Es hat ein paar Schwierigkeiten gegeben«, sagte ich. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, einen Haftbefehl für Pete Shaeffers vorzubereiten? Er ist der Mörder von Suzan Trenton und Al Rankins. Ich bin gerade dabei, mich mit einigen Leuten in Kellys Joint auseinanderzusetzen, die Shaeffers zu decken versuchten. Können Sie mir bitte Steve oder Phil herschicken?«
    »Wo ist diese Kneipe, Jerry?«
    Ich gab Mr. High die Adresse. Er schrieb sie auf. »Von Steve ist gerade ein Anruf gekommen«, sagte er dann. »Es ist ihm gelungen, Buck Riffords Mörder zu stellen.«
    »Wer ist‘es?«
    »Ein Mann namens Dick Coster. Er hat ein langes Strafregister. Er verweigert noch jede Aussage, aber er ist praktisch schon überführt. Steve hat ihm die Waffe abgenommen, mit der Buck Rifford erschossen wurde. Jetzt werde ich versuchen, Phil über Funk zu erreichen. Ich schicke ihn sofort zu der von Ihnen angegebenen Adresse, Jerry.«
    Ich bedankte mich und hing auf. Dann tätigte ich einen
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