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0479 - Eine Puppe aus Manhattan

0479 - Eine Puppe aus Manhattan

Titel: 0479 - Eine Puppe aus Manhattan
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brüchig.
    »Mord«, sagte mein Freund. »Und das wissen Sie sehr genau!«
    Er starrte an Phil vorbei. »Sie sind allein gekommen?« fragte er lauernd.
    »Bitte, folgen Sie mir«, sagte Phil und wies auf den Koffer. »Den können Sie hier lassen. Die Bekleidungsvorschriften im Zuchthaus sind genau geregelt.«
    Er stellte den Koffer ab. Mein Freund ließ ihn nicht aus den Augen, denn ihm war klar, daß Shaeffers nicht zu den Leuten gehörte, die kampflos aufgaben.
    »Sie wollen mich also verhaften und einbuchten«, sagte er. »Aber dazu wird es nicht kommen. Der Grund steht jetzt unmittelbar hinter Ihnen!«
    Phil tat ihm nicht den Gefallen, sich umzuwenden, weil er seine Worte für einen plumpen Trick hielt. Aber dann knackte hinter ihm ein Dielenbrett. Im nächsten Moment bohrte sich etwas in seinen Rücken. Es war ein sehr unangenehmer Druck. Phil kannte ihn nur zu gut. Gleichzeitig umfing ihn die Duftwolke eines billigen, herbsüßen Parfüms.
    »Gute Arbeit, Lizzy!« sagte Shaeffers. Er wollte einen Schritt nach vorn machen, direkt auf Phil zu, aber das Mädchen hinter ihm sagte plötzlich mit einer kalten, scharfen und befehlenden Stimme: »Stop! Du rührst dich nicht vom Fleck!«
    »Was… was soll das heißen?« stammelte er verblüfft.
    »Ich bin froh, daß es so gekommen ist«, sagte die Mädchenstimme hinter Phil. »Gib mir den Wagenschlüssel! Los, wirf ihn her! Und versuche keinen Trick…«
    »Verdammt noch mal, was hast du vor?«
    Das Mädchen lachte spitz. »Ich werde verschwinden, Pete. Hast du etwas dagegen? Du kannst nicht von mir verlangen, daß ich mit einem Mörder untertauche. Deine Verbrechen sind mir ziemlich schnuppe, aber ich möchte mir später nicht vorwerfen lassen, dein Fluchthelfer gewesen zu sein! Versteckspiele habe ich schon als kleines Mädchen gehaßt. Jetzt wären sie mir einfach unerträglich!«
    »Lizzy, du bist verrückt! Ich habe Geld, viel Geld, wir könnten in irgendeiner Stadt neu beginnen!«
    Das Mädchen lachte abermals. »Ich kann auch ohne dich beginnen, Pete Ich habe dein Geld, das genügt mir!«
    In diesem Moment machte Shaeffers einen Sprung nach vorn. Das Mädchen nahm blitzschnell die Waffe von Phil weg, um sie auf Shaeffers zu richten. Mein Freund wirbelte herum und schlug aus der Hüfte heraus, knapp, kaum gezielt, aber sehr erfolgreich. Seine Faust traf das Gelenk der Blonden. Sie schrie auf und sprintete auf die Ecke zu, in die die Waffe gefallen war. Shaeffers ließ sein Bein vorschnellen. Das Girl stolperte darüber und fiel zu Boden.
    Shaeffers warf sich mit einem Hechtsprung auf die Waffe. Phil landete mit seinem vollen Körpergewicht auf ihm. Sie rollten kämpfend und ringend über den Spannteppich. Phil praktizierte einen simplen Polizeigriff, der Shaeffers' Stimmbänder nicht minder kräftig beanspruchte als das malträtierte Handgelenk. Er ließ die Pistole fallen, noch ehe sein Schmerzensschrei völlig verklungen war. Phil schnappte sich die Waffe und kam blitzschnell auf die Beine.
    Die Blonde lehnte erschöpft an der Wand und sah ziemlich töricht aus. Shaeffers rappelte sich auf. Er klopfte sich den Anzug ab. Sein wütender, sogar haßerfüllter Blick zielte auf das Mädchen. »Das hast du davon, du verdammte Närrin!« stieß er hervor. »Jetzt sitzen wir beide in der Tinte! Es war einfach idiotisch von mir, dich mitnehmen zu wollen! Du denkst immer nur an dich und an das Geld!«
    »Bist du etwa anders?« verteidigte sich das Mädchen hitzig. »Du hattest vor, Pinkv und Rod um ihre Moneten zu prellen! Sie mußten für dich die Dreckarbeit leisten, und du wolltest sie einfach sitzenlassen, um mit mir und dem Geld zu verschwinden!«
    »Shut up!« brüllte er. »Du machst alles nur noch viel schlimmer!«
    »Es ist schon so schlimm genug, Shaeffers«, versicherte Phil ihm. »Ehe ich Ihnen ins Haus folgte, habe ich über Funk mit dem Headquarter gesprochen. Es wird Sie interessieren, zu hören, daß Rod und Pinky in diesem Augenblick verhaftet werden. Jerry Cotton lebt. Seine Aussage gegen Sie wird ein Höhepunkt des zu erwartenden Mordprozesses sein!«
    In diesem Moment ging er auf Phil los.
    Mein Freund trat mit einem Sidestep aus seiner Angriffsbahn und hob die Pistole. Seine niedersausende Hand und der Waffenschaft trafen das Genick des Gegners. Er fiel um und blieb liegen. Das Mädchen begann plötzlich zu schluchzen. Es war einer dieser bitteren Triumphe, die zur Karriere eines G-man gehören.
    ***
    Das Telefon klingelte. Der Boß nahm den Hörer
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