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0479 - Eine Puppe aus Manhattan

0479 - Eine Puppe aus Manhattan

Titel: 0479 - Eine Puppe aus Manhattan
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Sie nach!« bat Phil.
    »Es ist ein ungewöhnlicher Name«, erklärte Suzan Trenton. »Er wäre mir vermutlich im Gedächtnis haften geblieben. Was ist mit diesem Clifford?«
    »Rifford«, berichtigte Phil. »Er ist wiederholt in Rankins Gesellschaft gesehen worden.«
    »Rifford ist mehrfach vorbestraft«, fügte ich hinzu. »Er hat zusammen mit Rankins im Zuchthaus gesessen.«
    »Al hat seinen Namen nie erwähnt. Warum besuchen Sie diesen Rifford nicht? Er kann Ihnen doch am ehesten sagen, was ihn mit Al verband!« meinte das Mädchen.
    »Wir wollten erst einmal mit Ihnen sprechen«, sagte Phil.
    »Es tut mir leid, daß ich Ihnen nicht helfen kann.«
    »Sie hatten inzwischen Zeit, über den Mord nachzudenken«, sagte ich. »Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?«
    »Zu gar keinem«, meinte das Girl. »Ich finde für die Tat einfach keine Erklärung.«
    Ich sah das Lexikon auf dem Tisch liegen, aufgeschlagen. Ich warf einen Blick hinein und sah eine große Tabelle, die sich mit Goldfragen befaßte, nr.t Gewichten und chemischen Zusammensetzungen.
    »Wollen Sie ins Goldgeschäft einsteigen?« erkundigte ich mich wie beiläufig.
    Suzan Trenton starrte mich an. Eine Sekunde lang schien es fast so, als wollte sie aufspringen und mir die Augen auskratzen. Im nächsten Moment hatte sie sich wieder in der Gewalt. Sie lachte, aber es klang falsch und gekünstelt. »Sie machen mir Spaß, Mr. Cotton!« Suzan Trenton erhob sich. »Ich bin sehr müde. Würden Sie mich bitte jetzt entschuldigen?«
    »Nur noch ein paar Fragen, die hauptsächlich Sie betreffen«, sagte Phil freundlich. »Gehen Sie einem Beruf nach, Miß Trenton?«
    »Nein. Ich habe allerdings einen Beruf erlernt, falls Sie das meinen sollten. Ich bin Friseuse.«
    »Was hat Sie veranlaßt, den Beruf aufzugeben?«
    »Er war mir zu anstrengend.«
    »Seit wann sind Sie ohne einen Job?«
    »Etwa seit zwei Jahren.«
    »Wovon haben Sie in dieser Zeit gelebt?«
    »Ich hatte Freunde, die für mich sorgten«, sagte Suzan Trenton kühl.
    »Wer war Ihr letzter Freund, ehe Sie Rankins kennenlernten?« fragte Phil.
    Suzan Trenton runzelte die Augenbrauen. »Finden Sie nicht, daß diese Fragen ein wenig zu weit gehen?«
    »Es genügt, wenn Sie sich auf knappe, korrekte Antworten beschränken. Auf diese Weise werden Sie uns am schnellsten los.«
    »Ehe Al in mein Leben trat, war ich mit Larry Baker befreundet. Er hat eine Bar in Downtown West.«
    »Warum haben Sie sich von ihm getrennt?«
    Suzan Trenton hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Die Freundschaft ging auf ganz banale und undramatische Art in die Brüche«, erwiderte sie. »Wir hatten uns einfach nichts mehr zu sagen.«
    »Hat Baker jemals versucht, die alte' Verbindung wiederaufzunehmen?«
    »Nein.«
    »Waren Sie Al Rankins treu?«
    »Blöde Frage! Ja, natürlich.«
    »War er eifersüchtig?«
    Suzan Trenton lachte kurz auf. »Jetzt begreife ich, worauf Sie hinauswollen. Offenbar halten Sie es für möglich, daß ich einen Liebhaber habe, einen Mann, der Al aus dem Wege räumte, weil er eifersüchtig war. Aber das trifft nicht zu. Für mich gab es nur Al und keinen anderen!«
    »Wo lernten Sie ihn kennen?«
    »In einer Bar.«
    »Bei Baker?«
    »Nein, im El Parador. Das ist ein mexikanisches Restaurant in der Second Avenue.«
    »Pflegte er dort regelmäßig zu verkehren?«
    »Ja, aber das war vor meiner Zeit.«
    »Was war zuletzt sein Stammlokal?«
    »Kikos, in der 79. Straße, West.«
    »Danke«, sagte ich. »Das genügt für heute.«
    ***
    Suzan Trenton brachte uns zur Tür. Der Abschied war ziemlich frostig. Als wir auf den Lift zugingen, bewegte sieh der Etagenzeiger langsam nach oben. Ich zog Phil rasch vom Lift weg und trat mit ihm hinter den Fahrstuhlschacht, der genau im Zentrum des Treppenhauses lag.
    Der Lift stoppte. Die Tür glitt zur Seite. Wir hörten, wie eine einzelne Person den Fahrstuhl verließ. Ich peilte vorsichtig um die Ecke und sah einen Mann, der vor Suzan Trentons Wohnungstür stehenblieb. Ais er Anstalten traf, sich umzusehen, zog ich den Kopf blitzschnell zurück.
    Immerhin hatte ich gesehen, daß der Mann mittelgroß und untersetzt war. Er trug einen grauen, salopp gearbeiteten Anzug und einen passenden Hut aus weichem, dünnem Filz. Er klingelte. Phil und ich verhielten uns völlig still.
    Suzan Trenton öffnete die Tür. Sie stieß einen halblauten, erschreckten Ruf aus. Dann wurden einige schwer definierbare Geräusche laut, und eine Sekunde später fiel die Tür ins
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