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0479 - Eine Puppe aus Manhattan

0479 - Eine Puppe aus Manhattan

Titel: 0479 - Eine Puppe aus Manhattan
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dahin sind Sie vermutlich längst über alle Berge! Nein, ich brauche das Geld sofort!«
    »Ich habe Ihnen Vertrauen geschenkt«, maulte er beleidigt. »Warum erwidern Sie es nicht?«
    »Weil es idiotisch und dumm wäre, einem Mörder zu trauen.« Suzan Trenton legte die Stirn in Falten. »Überhaupt gibt es ein paar Dinge, die mir nicht gefallen wollen. Verschiedenes paßt einfach nicht zusammen. Sie sind millionenschwer, Rifford, und trotzdem hausen Sie in dieser Bruchbude!«
    »Das ist die beste Tarnung.«
    »Sie sind millionenschwer«, wiederholte Suzan Trenton, »und doch verüben Sie die schwersten und gefährlichsten Verbrechen! Das ist absurd.«
    »Ich brauche Geld, um zu leben.«
    »Was ist, wenn man Sie schnappt? Warum haben Sie es auf sich genommen, Al zu töten? Sie landen auf dem Stuhl, wenn man Sie schnappt! Mit einem solchen Riesenvermögen im Rücken ist das sträflicher Leichtsinn!«
    Er grinste matt. »Sicher. Ich habe meine Strafe ja schon weg. Sie wollen mich um fünfundzwanzigtausend Dollar ärmer machen!«
    »Wann bekomme ich das Geld?«
    »Geben Sie mir zwei Wochen Zeit.« Suzan Trenton überlegte. »Ich brauche ein Pfand«, sagte sie.
    »Nämlich?«
    »Geben Sie mir einen Goldbarren!«
    Rifford schüttelte den Kopf. »Unmöglich, das geht nicht.«
    »Liegt es daran, daß Sie einen Klumpen Blei vergolden ließen?« fragte Suzan Trenton mißtrauisch.
    Rifford winkte ab. »Es widerspricht einfach meiner Auffassung von den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen. Sie sind eine Frau. Ich wette, Sie würden es fertigbringen, sich mit dem Gold zu brüsten und es herumzuzeigen.«
    »Ich bin doch keine Närrin!«
    »Okay, ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich treibe das Geld in einer Woche auf.«
    »Ich möchte den Goldbarren mitnehmen!« wiederholte Suzan Trenton hartnäckig.
    »Warum denn, zum Teufel?«
    »Ich möchte ganz sichergehen, daß ich nicht das Opfer eines Bluffs geworden bin.«
    Rifford zog die Unterlippe zwischen die Zähne. Er dachte nach und sagte dann: »Einverstanden! Aber Sie müssen mir schwören, das Gold keinem Menschen zu zeigen!«
    ***
    Phil und ich starrten verwundert in die Pistolenmündung. Ein reichlich seltsamer Empfang. Als Suzan Trenton sah, wem sie die Tür geöffnet hatte, ließ sie die Waffe sinken. Ihre Lippen zuckten nervös. Sie hatte einen hochroten Kopf.
    »Entschuldigen Sie, bitte«, stammelte sie verlegen. »Ich konnte nicht wissen…« Der Rest blieb unverständlich.
    »Woher haben Sie die Pistole?« fragte ich.
    »Al hat sie mir einmal geschenkt.«
    »Wofür?«
    »Nur so. Er meinte, ich müßte stets in der Lage sein, mich zu verteidigen.«
    »Was brachte Sie auf den Gedanken, sich ausgerechnet jetzt verteidigen zu müssen?« fragte ich.
    Suzan Trenton zwang sich zu einem Lächeln. »Es ist schon sehr spät«, erklärte sie.' »Kurz nach Mitternacht. Der Tod meines Verlobten hat mich schockiert. Ich bin ängstlich und nervös. Sie werden verstehen, daß ich unter diesen Umständen vorsichtig bin.«
    Suzan Trenton führte uns in ihr Wohnzimmer. Der Raum war lang und schmal, doch gut eingerichtet Wir setzten uns, nachdem Suzan Trenton die Waffe in ein Schubfach des Sideboard gelegt hatte.
    »Sie kommen seht spät«, sagte Suzan, nachdem sie sich wieder gefaßt hatte. Nur ihre Stimme verriet noch eine unterdrückte Nervosität.
    »Wir waren schon vor anderthalb Stunden einmal hier«, erklärte Phil, »aber Sie waren nicht zu Hause.«
    »Ich war noch unterwegs«, erklärte Suzan Trenton unbestimmt. Sie war eines jener typischen Girls aus Manhattan.
    »Wir haben noch einige Fragen an Sie«, unterbrach ich sie.
    Suzan Trenton steckte sich eine Zigarette an. »Das kann ich mir denken«, meinte sie. »Schießen Sie los!«
    »Mit wem war Al Rankins befreundet?«
    Suzan Trenton inhalierte tief. Mit zurückgelegtem Kopf beobachtete sie den Rauch, den sie wenig später in zwei kunstvollen Ringen zur Decke steigen ließ. »Um seine Freunde habe ich mich nie gekümmert. Wenn er mit mir zusammen war, verzichtete er auf jede andere Gesellschaft.«
    »Sie hatten einen Schlüssel zur Wohnung«, stellte ich fest. »Sie müssen doch schon einmal gekommen sein, wenn er nicht allein war?«
    »Das passierte nur sehr selten. Al hat mir in solchen Fällen zwar seine Besucher vorgestellt, aber mein Namensgedächtnis ist miserabel. Ich kann mich einfach nicht erinnern!«
    »Auch nicht an Buck Rifford?« fragte Phil.
    Suzan Trenton wurde blaß. »Den Namen höre ich zum erstenmal!«
    »Denken
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