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0478 - Die Schlacht um Olymp

Titel: 0478 - Die Schlacht um Olymp
Autoren: Unbekannt
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bekam sein Gesicht wieder Farbe, die Augen verloren ihren Ausdruck grenzenloser Fassungslosigkeit.
    „Ich bitte um Verzeihung, Akanjii", sagte Vermeeren tonlos. „Sie bedrohten diesen Körper..."
    „... und da sind Sie feige geflohen", beendete Kalan Zorkh den Satz. „Damit erhielt Vermeeren Gelegenheit, etwas in sein Gedächtnis aufzunehmen, was er niemals erfahren sollte. Ich sollte Sie erschien.
    Damit wäre gleichzeitig Vermeerens Gedächtnis gelöscht."
    Er ließ sich schwer auf seinem Spezialsessel nieder und wandte sich an Professor Dr. Josef Niersteiner.
    „Die Biopositronik NATHAN ist zu dem Schluß gekommen, daß wir uns nicht in einem ominösen Geheimstützpunkt aufhalten, sondern noch auf dem Schiff sind, mit dem wir nach Olymp kamen. Was sagen Sie dazu, Nagroom?"
    Niersteiner öffnete den Mund zu einer Antwort, kam aber nicht mehr dazu, denn in diesem Augenblick gellten die Alarmpfeifen durch das Schiff. Eine seelenlose unmodulierte Stimme sagte: „Ausbruch in Sektor Quantrei_Norsop_8824! Etwa dreihundert Entlassene haben die Wachen unschädlich gemacht und eine Waffenkammer geplündert. Sie kämpfen sich gegen geringen Widerstand in Richtung Kommandozentrale vor. Ende."
    Kalan Zorkh sprang auf und zog seinen Kombilader. Mit dem Fuß trat er nach Vermeerens Kontursessel. Der Halteschlitten zerbrach, und Vermeeren stürzte mit dem Oberteil des Sessels zu Boden.
    „Vorwärts!" grollte der Haluter. „Wir werden die Entlassenen aufhalten. Nagroom, Sie schicken uns Verstärkung nach! Und sorgen Sie dafür, daß die Ghostrider schnellstens zurückkehren!"
    Er lachte donnernd. Niersteiner und Vermeeren preßten sich die Hände gegen die Ohren und wimmerten. Der Gigant kümmerte sich nicht darum, sondern stapfte auf seinen Säulenbeinen zum Hauptschott.
    Kalan Zorkh lachte noch, als er die ersten Entlassenen sah. Es handelte sich um eine Gruppe von vier Mann, die ein Desintegratorgeschütz auf einer Antigravplattform vor sich herschoben.
    Einer der Männer stieß einen Warnruf aus, als er den Haluter entdeckte. Ein anderer sprang hinter die Feuerkontrollen des Geschützes. Das trichterförmige Abstrahlrohr schwenkte herum.
    Zorkh zögerte nicht länger. Ein einziger Sprung brachte ihn auf das Geschütz. Es brach unter dem Anprall seiner Körpermasse zusammen. Energetische Entladungen hüllten es in eine tödliche Aura—tödlich für den Mann, der mit gebrochenen Gliedern unter den Kontrollen lag.
    Die drei anderen Männer feuerten wie wild mit ihren Impulsstrahlern auf den Haluter und verbrannten dabei die letzten Reste der Kombination.
    Kalan Zorkh beobachtete seine Gegner abwartend, zu einem mehr als stahlharten Koloß erstarrt. Er wollte nicht noch mehr Transferträger vernichten, nicht, wenn es sich vermeiden ließ. Die Menschen und Posbis wurden noch einige Zeit lang gebraucht.
    Zorkhs Geduld wurde belohnt. Nacheinander stellten die drei Männer das Feuer ein. Die Ghostrider waren in ihre Basiskörper zurückgekehrt. Der Ausdruck „Ghostrider" oder „Geisterreiter" stammte aus dem Erinnerungssektor von Zorkhs Planhirn. Der halutische Anthropologe hatte sich schon zu einer Zeit mit der Menschheit beschäftigt, als große Teile der Erdbevölkerung sich in Erinnerung an vergangene Pionierzeiten begierig auf sogenannte Wildwestfilme und Romane des gleichen Genres gestürzt hatten. Einen der Titel hatte der den Haluter beherrschende Pedotransferer Akenjii aus purem Zynismus zur Namensgebung für die Leute seines Kommandos verwendet.
    Langsam stieg Zorkh von den Trümmern des Desintegratorgeschützes, als Oberstleutnant Vermeeren eintraf, einen schweren Paralysator über der Schulter. Von weiter vorn war Kampflärm zu hören: das Donnern von Thermoentladungen, das Summen von Desintegratoren und die trockenen Abschüsse von Schockwaffen.
    Dazwischen ertönten Schmerzens_ und Anfeuerungsschreie.
    „Wir benutzen das Geschütz als Barriere", befahl Kalan Zorkh und deutete auf die Trümmer des Desintegrators.
    Am vorderen Ende tauchten die Rücken von Posbis auf. Die positronischbiologischen Roboter feuerten ausschließlich mit Lähmstrahlern. Aber ihre Gegner verwendeten Impuls_ und Desintegratorwaffen; sie hatten anscheinend in dem Depot nur tödliche Waffen vorgefunden.
    Zwei der Posbis brachen zusammen, von Energiestrahlen förmlich zerschnitten. Kalan Zorkh stellte seinen Kombinationsstrahler auf Schockenergie um und feuerte zwischen den zurückweichenden Posbis hindurch auf einen vorwärtsstürmenden
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