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0478 - Die Schlacht um Olymp

Titel: 0478 - Die Schlacht um Olymp
Autoren: Unbekannt
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Steuerkanzel blickte, hatte er den Eindruck, als flögen sie mitten in eine explodierende Sonne hinein.
    „Solange der Transformbeschuß anhält, können die Cappins uns nicht orten", sagte Corello. „Danach wird es kritisch. Hoffentlich läßt Tifflor wirklich aus sämtlichen Impuls_ und Desintegratorkanonen feuern, sonst werden wir entdeckt."
    „Und wenn wir zufällig getroffen werden?" fragte der Kamashite.
    „Können wir nur hoffen, daß mein Individualschirm hält", gab Ribald Corello trocken zurück.
    In diesem Moment hörten die Explosionen der Transformgeschosse auf. Corello blickte auf die Distanzanzeige. Sie waren noch zweihunderttausend Kilometer vom Pedopeiler entfernt und tauchten bereits in die Ausläufer der inneren Explosionszone ein. Er verstärkte die Aufladung seines Individualschirms, konnte allerdings nicht verhindern, daß einige schwere Erschütterungen durchkamen.
    Minutenlang tanzte das winzige Boot wie ein welkes Blatt im Sturm, dann hielt es rüttelnd seinen Kurs.
    Ringsum war eine Hölle glühender und noch immer expandierender Gase.
    Als die Meßgeräte starke energetische Bündelfelder anzeigten, schloß Corello die Augen und konzentrierte sich stärker auf die Emotiosteuerung des Fahrzeugs. Zwar waren die Schießbahnen und Einfallswinkel der Energiegeschütze vereinbart, aber eine winzige Abweichung des Bootes vom festgelegten Kurs mußte zur Katastrophe führen. Teilweise rasten die Energiebahnen so dicht vorbei, daß der Individualschirm flackerte.
    „Noch zwanzig Sekunden, Ribald". flüsterte Lokoshan.
    Corello blickte auf seine Kontrollen Dann schaltete er die Bremstriebwerke ein und zwang das Boot auf einen Kurs, der in rund vierzig Kilometern Entfernung seitlich am Pedopeiler vorbeiführen sollte, wenn die navigatorischen Berechnungen stimmten.
    „Noch zehn Sekunden."
    Das Kindergesicht des Supermutanten verzerrte sich. Mühsam öffnete er die Augen und starrte durch die Panzertroplonkanzel nach Steuerbord, wo die Spindel des Pedopeilers auftauchen mußte, sobald der Dakkarschutzschirm unter dem Beschuß nicht mehr wie eine Sonne flammte.
    Es würde auf Bruchteile von Sekunden ankommen, denn Corello vermochte seine telepsimatische Fähigkeit nur dann einzusetzen, wenn er das Ziel optisch ausmachte—und er mußte schnell sein, weil die Ortungsgeräte des Pedopeilers nach dem Ende des Beschusses nicht länger „blind" wären.
    „Jetzt!"
    Das grelle Leuchten verblaßte—und erlosch.
    Corello war beinahe enttäuscht darüber, wie klein die Spindel des Peilers aussah. Er hätte das Bild mit dem Daumen verdecken können, aber dieser Gedanke passierte die Schranke zwischen Unterbewußtsein und Bewußtsein nicht. Ribald Corello konzentrierte sich aufs Ziel. Die drei faustgroßen metallischen Gebilde vor ihm verschwanden. Der Pedopeiler hing noch einen Herzschlag lang unversehrt im Raum, dann barst er unter den Gewalten dreier nuklearer Explosionen.
    Aber das sah Corello bereits nicht mehr. Die Anspannung und die ungeheure geistige Anstrengung hatten ihn erschöpft. Er war bewußtlos geworden.
    Lesska Lokoshan merkte es, als er seinem Gefährten gratulieren wollte. Erschrocken starrte er von Corello zu dem glühenden Gasball, der eben noch ein Pedopeiler gewesen war, und wieder zurück.
    „Bei den glühenden Wolken von Darih Hole", murmelte er. „Jetzt darf ich die Blechbüchse allein zurückfliegen!"
    Er überlegte ernsthaft, ob er warten sollte, bis ein terranisches Schiff das Boot aus dem Raum fischte, doch dann dachte er daran, daß er fast ein Held war.
    Er hatte zumindest neben Ribald Corello gelegen, als dieser einen Gegner vernichtete, der den Planeten Olymp beinahe zugrunde gerichtet hätte.
    Und Helden, auch Fast_Helden, kehrten gewöhnlich aus eigener Kraft zurück.
    Also machte er sich daran, Ribald Corello wegzuziehen und selbst die Kontrollen zu übernehmen.
     
    ENDE
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