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0478 - Die Schlacht um Olymp

Titel: 0478 - Die Schlacht um Olymp
Autoren: Unbekannt
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denn", warf Staatsmarschall Bull ein, „wir finden die Basis der Cappins nicht bei den betreffenden Koordinaten und müssen nach ihr suchen."
    „Eine Suche wird sich ohnehin nicht ganz vermeiden lassen, Staatsmarschall", wandte Tifflor ein. „Wir kennen ja nur den Koordinatenpunkt, an dem sich die Box befand, als ihre Besatzung übernommen wurde. Die Cappin_Basis kann Lichtstunden, aber auch Lichtjahre von dieser Stelle entfernt sein."
    „Nicht weiter als zehn Lichtjahre", warf Ribald Corello ein. „Bedenken Sie bitte, daß eine Individualeinpeilung bereits über Lichtstunden hinweg schwierig ist, wenn man die Opfer nicht kennt. Ich bin sicher, daß wir die Basis finden, wenn sie ihren Standort nicht gewechselt hat."
    „Ich denke, sie hat ihn nicht gewechselt", erklärte Tifflor. „Die Box benutzte nämlich einen Orientierungspunkt, der von allen Spezial_Explorerschiffen und Patrouillenkreuzern bei Operationen im Bluesgebiet eingehalten wird. Sonst hätten die Cappins wahrscheinlieh niemals ein terranisches Raumschiff gefunden. Dazu ist der Weltraum zu groß."
    „Achtung!" ertönte eine Stimme aus den Lautsprechern der Rundrufanlage. „Klar zum ersten Linearmanöver."
    Ein Gongschlag ertönte, dann zählte eine metallisch klingende Stimme die letzten dreißig Sekunden bis zum Eintauchen in den Zwischenraum ab. Die Besatzung schnallte sich an. Es handelte sich um ein mehr traditionelles Sicherheitsmanöver als um eine unbedingt erforderliche Maßnahme, resultierend aus den Schwierigkeiten, die während der ersten Linearflüge aufgetreten waren.
    Lesska Lokoshan suchte sich einen freien Kontursessel neben Corellos Transportroboter, verstellte ihn auf seine Körpermaße und schnallte sich an. Das waren Dinge, die er seit zweihundert Jahren gewohnt war.
    Kamash verfügte zwar nur über wenige Patrouillenschiffe und eine kleine Handelsflotte, aber jeder angehende Mann war verpflichtet, mindestens zehn Jahre lang die besiedelten Welten der bekannten Menschheitsgalaxis zu bereisen. Meist verdingten sich die Kamashiten auf fremden Handelsschiffen, suchten sich hier und da Anstellungen auf fremden Planeten und reisten nach einiger Zeit weiter.
    Als die HASDRUBAL in das seltsame Interkontinuum glitt, das man Zwischenraum nannte, bemerkte Lokoshan verwundert, daß Balton Wyt schlief. Er schüttelte den Kopf darüber, aber nach wenigen Minuten schlief er selber. Die Strapazen forderten ihren Tribut.
    Die Männer und Frauen auf den Schiffen der 24. Flotte jedoch schliefen nicht. Sie führten mit der Präzision von Maschinen Anweisungen aus, nahmen Schaltungen vor oder kontrollierten.
    Das erste Orientierungsmanöver brachte die Flotte bis dicht an jenes Gebiet heran, das man die galaktische Eastside nannte. Hinter jener Grenze begann das Hoheitsgebiet der Bluesvölker, ein riesiges Sternenmeer. Aber die Blues nutzten dieses Geschenk der Natur schlecht. Ihre einzelnen Völker lagen seit vielen Jahrhunderten in erbittertem Kampf miteinander. Sie kämpften, weil sie sich gegenseitig Siedlungswelten streitig machten, aber die umstrittenen Welten blieben unbesiedelt, weil die Generationen, die für eine Kolonisation wilder Planeten geeignet waren, durch den Krieg dezimiert wurden.
    Lesska Lokoshan erwachte, als die HASDRUBAL sich bereits zum zweitenmal im Zwischenraum befand. Er richtete sich auf und stellte fest, daß die Kommandozentrale noch immer von hektischer Betriebsamkeit erfüllt war.
    Dann wandte er sich Corello zu.
    Der Supermutant schlief. Er hatte seinen Transportroboter geschlossen. Der von elastischen Klammern gehaltene große Schädel hing leicht vornüber. Die daumendicken bläulichen Adern, die auf der gesamten Schädelfläche von Corellos Kopf hervortraten, pulsierten in langsamem Rhythmus. Das kleine Gesicht darunter aber sah aus wie das eines unschuldigen, träumenden Kindes.
    Der Kamashite fühlte sich von dem Anblick seltsam berührt. Hier war ein Lebewesen halb Kind und halb Monstrum, das grauenhafte Kräfte freisetzen konnte, aber im Schlaf wirkte es hilflos.
    Lokoshan seufzte tief. Er beugte sich vor und drückte auf der Servoschaltung vor sich eine Tasse Kaffee mit Zucker und Sahne. Reginald Bull winkte ihm lächelnd zu. Der Staatsmarschall winkte vollkommen frisch, obwohl auch er seit Tagen nicht mehr geschlafen hatte.
    „Ich komme mit sehr wenig Schlaf aus", sagte Bull, als ob er die Gedanken des Kamashiten gelesen hätte. „Das macht mein Zellaktivator." Er _schlug sich leicht gegen die
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