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0477 - Invasion der Schatten

Titel: 0477 - Invasion der Schatten
Autoren: Unbekannt
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gelöscht, sondern sie lediglich in eine andere Auslegung gestellt hatte. Dennoch blieb weiterhin das Problem, wie man Kimray klarmachte, daß die vermeintlichen Märchengestalten und Trivideoprojektionen Realität waren.
    Sekunden darauf fiel das Schiff in den Normalraum zurück. Baiton Wyt beobachtete aufmerksam die Bildschirme der Ortungsübertragung, während der Autopilot sich orientierte und danach den Anflugkurs auf Olymp anlegte.
    Hoffentlich funktionieren die Sicherheitsmaßnahmen! dachte Baiton. Er hatte noch von Fireplace mit Argyris gesprochen und den Kaiser gebeten, sämtliche von Menschen bedienten Abwehrforts stillzulegen damit das Schiff nicht etwa beim Anflug von Übernommenen abgeschossen werden konnte.
    Sehr schnell kam der zweite Planet zurück. Die Hypertaster registrierten wiederum Wracks, die in einer weiten Kreisbahn um Olymp trieben.
    Kimray stöhnte plötzlich.
    Baiton wandte sich nach ihm um und blickte in ein verzerrtes Gesicht, auf dem sich Schweißperlen bildeten. Die rechte Hand Kimrays tastete zögernd nach dem Impulsstrahler im Gürtelhalfter.
    Baiton zog seinen Strahler, richtete ihn auf Kimray und sagte: „Tut mir leid, Jungchen, aber ich muß dich töten!"
    Im nächsten Moment entspannte Kimray sich. Die Hand, die nach der Waffe greifen wollte, zuckte zurück. Kimray schüttelte dien Kopf.
    „Da war etwas sehr Komisches, Baiton", murmelte er nachdenklich.
    „Mir kam es nicht komisch vor", erwiderte Baiton hart und steckte die Waffe weg. „Du warst wieder einmal von einem Cappin übernommen."
    „Cappin ...? Ab, ja! Ich erinnere mich an das Märchen von den Cappins, genauer gesagt, von den Takerern aus dem Volk der Cappins. Sie sollen ihren Geist in andere Lebewesen versetzen können." Er grinste. „Ich möchte wissen, wer sich so etwas ausgedacht hat."
    „Zum Donnerwetter!" fuhr Baiton hoch.
    „Niemand hat sich das ausgedacht! Es ist Realität, du Dummkopf!"
    Kimray warf ihm einen besorgten Blick zu.
    „Schon gut, Uropa. Natürlich ist es Realität. Wer ist eigentlich dein behandelnder Psychiater?"
    Baiton Wyt schnaufte nur. Er gab es auf, seinen Ururenkel belehren zu wollen.
    Als das Schiff in die Atmosphäre eintauchte und in der Nähe von Trade City Kurs auf den Flottenhafen Tercho nahm, entdeckte Baiton drei große Brandherde in der Stadt. In der Kuppel des Zentraltransmitters klaffte ein riesiges Loch, und zwei der zwölf Raumhäfen waren mit ausgeglühten Schiffswracks bedeckt.
    „Das sieht böse aus", murmelte er betroffen. „Und wir bringen nicht den geringsten Erfolg mit. Mein Gott, was soll nur aus Olymp werden!"
    „Es wirkt alles sehr realistisch, nicht wahr, Baiton", bemerkte Kimray. „Eine hervorragende Projektion!"
    Baiton Wyt wollte etwas entgegnen doch bevor er dazu kam, traf ein fürchterlicher Schlag das Schiff.
    Aus den Schaltpulten zuckten grelle blauweiße Blitze; es roch durchdringend nach Ozon und verschmorten Isolationen.
    „Volltreffer!" schnarrte die Stimme der Bordpositronik. „Volltreffer im Hauptkraftwerk.
    Explosionsgefahr! Die Besatzung wird angewiesen, das Schiff zu verlassen. Autopilot ausgefallen."
    Baiton schaltete auf Manuellsteuerung um, dann verschaffte er sich einen Überblick über die Position des Schiffes relativ zur Planetenoberfläche. Der Leichte Kreuzer stürzte mit stotternden Triebwerken ab. Er würde direkt im Kaiserlichen Palast aufschlagen, wenn er den bisherigen Kurs beibehielt.
    „Wir bleiben im Schiff!" sagte Baiton grimmig.
    „Du beobachtest die Anzeigen der Energieversorgung und sagst mir Bescheid, wenn die Explosionsgefahr akut wird. Gut, daß wir nur den einen Treffer abgekriegt haben."
    „Ein interessantes Spiel", murmelte Kimray. Aber er tat, was sein Urahn ihm gesagt hatte.
    Baiton Wyt schaltete wie verrückt, um die noch arbeitenden Triebwerke zweckmäßig einzusetzen.
    Das Hauptkraftwerk gab trotz des Volltreffers noch immer Energie ab, aber das reichte bestenfalls für die Versorgung eines einzigen Triebwerkes aus. Die übrigen Triebwerke, soweit die Feldleiterverbindungen zu ihnen nicht unterbrochen waren, mußten von den Notstationen versorgt werden.
    Am schlimmsten aber empfand Baiton die Tatsache, daß innerhalb des Kommandopultes einige Leitungen verschmort waren, so daß er von den funktionierenden acht Triebwerken nur fünf steuern konnte. Wenn das Schiff voll bemannt gewesen wäre, hätte er seine Kommandos über Interkom an die ausführenden Sektionen durchgeben können, aber eine menschliche
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