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0477 - Invasion der Schatten

Titel: 0477 - Invasion der Schatten
Autoren: Unbekannt
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Besatzung wäre wegen der Übernahmegefahr ein unkalkulierbares Risiko gewesen.
    Immerhin gelang es ihm, den Kurs des Schiffes so zu verändern, daß er vom Kaiserpalast wegführte.
    Außerdem wurde der Sturz abgebremst, aber die Geschwindigkeit war immer noch viel zu hoch für eine weiche Landung.
    Baiton schaltete den Hyperkom ein.
    „Ich rufe den Kontrollturm!" sagte er, nachdem er seine Identifikation durchgegeben hatte. „Könnt ihr mir ein um fünfzig Prozent stärkeres Landegerüst aufbauen?"
    „Wir werden es versuchen, Sir", antwortete der diensthabende Chef des Kontrollturmes von Tercho.
    Er gab einige Daten durch und sagte: „Wenn Sie sich daran halten, bin ich fast sicher, daß wir Ihren Absturz auffangen können."
    „Ich werde es versuchen", gab Baiton zurück.
    Er fühlte, wie ihm der Schweiß am ganzen Körper ausbrach. Die nächsten zehn Minuten entschieden über Leben und Tod, und dabei mußte er sich nicht nur auf sich verlassen, sondern auch daauf, das der Chef des Kontrollturms nicht im entscheidenden Augenblick von einem Pedotransferer übernommen wurde.
    „Explosionsgefahr wird akut", meldete Kimray. Er war völlig gelassen, da er alles nur für ein Spiel hielt.
    Baiton schaltete das Hauptkraftwerk aus. Sofort erhöhte sich die Fallgeschwindigkeit des Schiffes wieder. Es schwankte hin und her, und die Alarmsirenen pfiffen mißtönend, als Baiton die restlichen Triebwerke überlastete. In nur zehn Kilometern Höhe torkelte der Leichte Kreuzer auf den Raumhafen Tercho zu. Dann explodierte eines der überlasteten Triebwerke, das Schiff wurde nach Steuerbord geschlagen, während an Backbord glühende Trümmer wegflogen.
    „Wo bleibt das Landegerüst?" schrie Baiton ins Mikrophon. „Zum Donnerwetter, tut doch endlich etwas!"
    Niemand antwortete.
    Das Schiff überflog die Platzbegrenzung in viertausend Metern Höhe. Es würde hinter der gegenüberliegenden Begrenzung aufprallen, wenn es nicht vom energetischen Landegerüst erfaßt und behutsam heruntergeholt wurde.
    „Ein ziemlich realistisches Spiel", murmelte Kimray nachdenklich.
    Baiton lachte humorlos.
    Das Schiff stürzte nun in steilem Winkel ab. Die wenigen Triebwerke konnten den Fall nur unerheblich bremsen.
    „Aus, vorbei!" sagte Baiton resignierend. „Schnall dich an, Jungchen!"
    Er schnallte sich ebenfalls an, schaltete die Triebwerke aus und ließ seinen Kontursessel zurückklappen. Ergeben wartete er auf den Aufprall - und auf den Tod.
    Als das Schiff plötzlich durchgerüttelt wurde, öffnete er die Augen und blickte ungläubig an die Decke. Er wurde in den Sessel gepreßt, als einige Gravos durchkamen, dann fühlte er sich plötzlich federleicht.
    Kimray kam mit seinem Sessel hoch.
    „Ist das Spiel zu Ende, Baiton?"
    „Lege dich sofort wieder hin!" fuhr Baiton ihn an.
    Kimray gehorchte.
    Kurz darauf durchlief ein harter Stoß die Schiffszelle. Irgendwo gaben knirschend ein paar Verbindungen nach, dann wurde es still.
    Baiton Wyt ließ seinen Sessel hochklappen und schlug mit der Faust auf das Sammelschloß der Anschnallgurte. Die Kontrollen zeigten, daß das Schiff sicher auf seinen Landestützen ruhte. Im Backbordsektor der Panoramagalerie waren die Antennen des Kontrollturms zu sehen.
    „Kontrollturm an Baiton Wyt!" krachte eine Stimme aus dem Telekom. „Ist bei Ihnen alles okay?"
    „Roger", erwiderte Baiton einsilbig. Er mußte erst noch mit der Tatsache fertig werden, daß er noch lebte, obwohl er wenige Minuten zuvor mit seinem Leben abgeschlossen hatte.
    „Wir hatten hier ein paar Schwierigkeiten", berichtete der Mann aus dem Kontrollturm, „und freuen uns deshalb besonders, daß doch noch alles gut abgelaufen ist. Soeben ist Solarmarschall Deighton eingetroffen. Er erwartet Sie hier. Ende."
    „Wir kommen. Ende."
    Baiton rüttelte seinen Ururenkel an der Schulter.
    „Komm, Jungchen! Setzen wir unsere Füße auf den Planeten, den es gar nicht gibt!"
    Kimray Wyt stand auf und schüttelte benommen den Kopf.
    „Ich bin ganz durcheinander, Baiton. Vorhin glaubte ich fast, es wäre kein Spiel oder Traum, sondern Realität."
    „Beinahe wärst du aus deinem >Traum< nicht mehr aufgewacht", erwiderte Baiton.
    Als sie die Zentrale des Kontrollturms betraten kam ihnen Galbraith Deighton entgegen. Der Solarmarschall schüttelte den beiden Männern die Hände und saue: „Ich freue mich, Sie heil und gesund wiederzusehen Es sah einige Zeit lang böse aus wie?"
    „Das kann man wohl sagen, Sir", antwortete Baiton Wyt.
    „Es
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