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0477 - Invasion der Schatten

Titel: 0477 - Invasion der Schatten
Autoren: Unbekannt
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dröhnende Stimme den Raum.
    „Ahik will mit dir sprechen, armes Wesen."
    Baiton lief rot an und zählte leise bis zehn, um die Beleidigung verdauen zu können, die aus der Bezeichnung „armes Wesen" geklungen hatte.
    „Okay!" sagte er schließlich. „Dann hole diesen Ahik hierher."
    „Ahik spricht mit dir", antwortete die dröhnende Stimme. „Du bist nicht auf dieser Welt ausgeschlüpft, denn Wesen wie du können dort nur kurze Zeit leben. Wie kommst du dann hierher?"
    „Eine kluge Frage", erwiderte Baiton voller Sarkasmus. „Ich werde dir antworten, sobald mein Begleiter neben mir steht."
    „Das andere arme Wesen wird noch untersucht", erklärte Ahik. „Du mußt warten, bis es wieder Teil an Teil ist."
    Baiton Wyt erschrak. Er hatte das Gefühl, als bestünden seine Beine plötzlich aus Eis.
    „Was habt ihr mit ihm gemacht?" fragte er mit schwerfälliger Zunge. „Wenn ihr ihn umbringt, schieße ich hier alles zusammen! Warum zeigst du dich eigentlich nicht, du arrogantes Geschöpf?"
    „Du siehst meine Hülle vor dir", antwortete die Stimme. „Ahik wohnt hier, seit die Amhalath auf die andere Seite gingen. Aber sei ganz ruhig. Dem anderen armen Wesen widerfährt nichts Böses. Ahik halt nur die Projektionskraft aufgehoben, um die einzelnen Ladungen zu messen."
    Baiton dachte nach und kam zu dem Schluß, daß mit Kimray etwas Ähnliches geschah wie bei einem Transmitterdurchgang Auch dabei wurde die „Projektion" der unterschiedlichen energetischen Ladungen, aus denen jeder materielle Körper letzten Endes bestand, aufgehoben, die Ladungen wurden dimensional überladen und überwanden im Hyperraum die Entfernung zur Empfangsstation, wo der gleiche Vorgang umgekehrt ablief.
    „Deine Antwort befriedigt mich vorerst" erklärte er „... Doch bevor ich dir antworte, eine Gegenfrage: Mit >dieser Welt< meintest du sicher nicht diesen Hohlraum, sondern den ganzen Planeten Habe ich recht?"
    „Du hast recht. Ahik sprach von dem heißen Ort der Zuflucht Woher also bist du gekommen armes Wesen?"
    Baiton drohte der Statue mit dem Strahler.
    „Zuerst einmal. Ich bin kein >armes Wesen<, sondern Baiton Wyt, und ich bin aus dem Weltraum auf diesen Planeten gekommen."
    „Das denkst du, Baiton Wyt", entgegnete die dröhnende Stimme. „Im Raum um diese Welt ist nichts außer dem grellen Feuer, das diese Welt erhitzt, und zahllosen Illusionen."
    „Meinetwegen", erwiderte Baiton resignierend.
    „Man soll niemandem seinen Glauben nehmen. Ich komme also von einer dieser Illusionen. Darf ich nun fragen, woher du gekommen bist? Du bist doch ebenfalls nicht auf dieser heißen Höllenwelt entstanden."
    „Ahik wurde hier, Baiton Wyt, und die Amhalath schlüpften in diesem sicheren Ort der Zuflucht. Einst bildeten sie sich ein, aus dem Meer der Illusionen zu kommen, aber das ist nur ein Märchen. Ahik weiß, daß es draußen kein Leben gibt."
    Baiton schob seinen Strahler ins Gürtelhalfter zurück und seufzte. Wie sollte er diesem unerklärlichen Etwas in der Hülle des Götzen klarmachen, daß die Planeten und Sonnen nicht bloße Illusionen waren! Diese Wesenheit besaß offenbar ein lückenhaftes Wissen und eine pathologische Halsstarrigkeit „Was bist du eigentlich wirklich, Ahik?" fragte er „Ahik ist Ahik. Er wartet auf etwas, das aus seiner Erinnerung gelöscht ist. Seit langer, langer Zeit." Die Stimme klang plötzlich müde. „Seine vielen Augen entdeckten dich und deinen Begleiter in einer glänzenden Hülle, dicht über dem alten versiegelten Zugang. Ahik holte euch zu sich.
    Diese Hülle, Baiton Wyt, sie war euer Ei, nicht wahr?"
    Baiton mußte gegen seinen Willen grinsen.
    „Nein, sie ist unser Beiboot, das Beiboot eines Raumschiffes, mit dem wir zwischen den Illusionen reisen. - Aber, Augenblick mal! Wieso sprichst du eigentlich Interkosmo?"
    „Interkosmo?"
    „Die Lautsprache, in der ich zu dir spreche."
    „Ahik entnahm sie dem Projektionsstabilisator deines Begleiters, Baiton Wyt. Es schien das einzig Sinnvolle zu sein, das darin enthalten war. Das arme Wesen lebte fast nur mit Illusionen. Ahik hat diesen Zustand geändert."
    „Was ...?" entfuhr es Baiton. „Was hast du gemacht?"
    Ahik antwortete nicht. Dafür füllte sich der Raum mit dem gleichen fahlen Leuchten, das Baiton vor seiner letzten Transmission wahrgenommen hatte.
    Als das Leuchten verlosch, stand Kimray Wyt neben seinem Urahn.
    „Hallo, Kimray!" sagte Baiton schwach.
    Kimray lächelte.
    „Hallo, Baiton! Du bist doch Baiton, nicht
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