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0475 - Der große Vasall

Titel: 0475 - Der große Vasall
Autoren: Unbekannt
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vom unzähligen unsichtbaren Augen beobachtet zu werden. Sein Sicherheitsbedürfnis rebellierte gegen diesen Marsch quer durch die riesige Halle. Da der Eingang, durch den sie hereingekommen waren, jedoch genau in der Mitte gelegen hatte, mußten sie diesen Weg einschlagen.
    Genau über ihnen verlief der äußere Rand der untersten Zwischendecke.
    „Dort vorn beginnt ein Korridor!" rief Atlan und deutete auf einen hellen Fleck in der Wand.
    Sie bewegten sich schneller. Der Paladin ging an der Spitze, den Abschluß bildeten Takvorian und Merkosh.
    Atlans Vermutung erwies sich als richtig. Sie stießen auf einen Korridor mit ovalem Querschnitt.
    An der breitesten Stelle durchmaß er etwa sechs Meter. Die Decke strahlte helles Licht aus. Der Boden war weich und dämpfte ihre Schritte.
    „Irgendwo wartet wieder eine Wand auf uns", vermutete Takvorian.
    Seine Befürchtung bestätigte sich nicht. Der Gang mündete in einen größeren Raum. Auf der gegenüberliegenden Seite befanden sich mächtige Stahltore.
    „Eine Schleuse!" stieß Rhodan hervor. „Ich wußte es, daß wir uns im Randgebiet der Station befinden."
    „Das hilft uns wenig", meinte Ovaron. „Wenn das eine Schleuse ist, müssen wir damit rechnen, daß sich dahinter der Weltraum befindet. Wir können die Station nicht verlassen."
    Sie begannen mit der Untersuchung der Schleusentore.
    „Achtung!" rief Tschubai, der am Eingang des Korridors stehengeblieben war.
    Seine Warnung kam zu spät. Rhodan sah gerade noch, wie sich mehrere dicke Wände vor den Korridor schoben.
    Sie waren in der Halle eingeschlossen.
    „Jetzt wird sich die Schleuse öffnen!" unkte Gucky.
    „Das wäre nicht schlimm!" kam Dephins Stimme über die Sprechanlage des Paladins. „Cool Aracan hat soeben festgestellt, daß sich hinter der Schleuse ein Raum mit Sauerstoff befindet."
    „Das verstehe ich nicht", sagte Ovaron. „Wozu dann die Schleuse?"
    Bevor sie weitere Überlegungen anstellen konnten, wurden sie von einem lauten Knirschen unterbrochen. Aus einem Winkel der Halle schob sich ein meterhoher Metallklotz.
    Das Ding bewegte sich auf Walzen. Es war fast so breit wie der gesamte Raum und rollte direkt auf sie zu.
    „Irgendein Roboter!" rief Atlan. „Er kommt hierher!"
    „Wir können ihm nicht ausweichen!" stellte Rhodan fest. „Zu beiden Seiten ist kaum noch Platz."
    „Für mich schon!" trompetete Merkosh triumphierend. „Ich bin so dürr, daß ich mich vorbeizwängen kann."
    Rhodan warf dem Oproner einen ärgerlichen Blick zu. Manchmal ließen die Äußerungen des Gläsernen eine Mentalität erkennen, die einem Menschen völlig unbegreiflich war.
    Die Riesenwalze kam näher, und die kleine Gruppe mußte zurückweichen.
    Rhodan blickte zur hinteren Wand.
    „Wir müssen etwas unternehmen, solange noch Zeit ist! Takvorian, versuchen Sie den Giganten aufzuhalten."
    Takvorian warf den Kopf zurück und konzentrierte sich. Sein blasses Gesicht bildete einen merkwürdigen Kontrast zum dunklen Hintergrund der Halle.
    Die Walze wurde langsamer, kam aber nicht zum Stillstand.
    „Ich bringe sie nicht völlig unter Kontrolle!"
    Takvorian bewegte unruhig die Hufe. „Sie wird offenbar ferngesteuert."
    „Versuchen Sie Ihr Glück!" sagte Rhodan zu dem Oproner.
    Merkoshs häßliches Gesicht nahm einen starren Ausdruck an. Dann stülpte er den Rüssel vor.
    Seine schrille Stimme ertönte. Rhodan verzog schmerzlich das Gesicht.
    In der Mitte begann die Walze zu zerbröckeln. Sie wollte jedoch weiter und walzte ihre eigenen Trümmer platt.
    „Das geht zu langsam!" rief Atlan.
    Rhodan stellte fest, daß sie nur noch zwanzig Meter Platz hatten. Merkosh schwenkte seinen Rüssel hin und her, um die Walze an mehreren Stellen zu zerstören. Das Gebilde knirschte, aber es rollte weiter.
    „Es besteht aus festem Material!" Atlan griff nach seiner Waffe. „Merkosh kann es allein nicht schaffen."
    „Nicht schießen!" rief Rhodan erregt. „Wir gefährden uns durch unsere eigenen Schüsse."
    Die Lage wurde für die Eingeschlossenen immer bedrohlicher.
    „Was liegt hinter dieser Wand?" fragte Rhodan die Thunderbolts. „Können wir einen Durchgang schaffen, ohne uns zu gefährden?"
    „Das läßt sich nicht genau feststellen", gab Dephin zurück. „Aracan sagt, daß es verschiedene Räume gibt. In einigen herrscht Vakuum, in anderen gibt es Sauerstoff. Nur der Raum hinter der Schleuse ist mit Sicherheit ungefährlich."
    „Der liegt auf der anderen Seite!" versetzte Rhodan grimmig.
    Die Walze
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