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047 - Panik

047 - Panik

Titel: 047 - Panik
Autoren: Dämonenkiller
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Passage gebucht, aber sie wussten, dass Ozeanriesen dieser Größe selten ausgebucht waren. Tatsächlich hatte der Zahlmeister nichts dagegen, noch zwei zusätzliche Passagiere an Bord zu nehmen. Dorian und Coco kletterten über die Jakobsleiter an Bord und bezahlten ihre Passage. Der Kapitän ließ bei den Polizeibehörden von Rabaul über Funk rückfragen, ob gegen die beiden etwas vorläge, und als das nicht das Fall war, hatte alles seine Ordnung.
    Nachdem Tangaroa vernichtet war, sollte die King George um siebzehn Uhr auslaufen. Dorian und Coco bekamen eine schöne 1. Klasse-Kabine.
    Die King George war eine schwimmende Stadt. Sie hatte Einrichtungen für zweitausend Passagiere und tausend Mann Besatzung. Es gab zwölf Decks. An Bord befanden sich zwei Kinos und ein Theater, ein Restaurant und drei Speisesäle, Hallen und Promenaden, zwei Swimmingpools an Deck und ein Schwimmbad unter Deck. Neunzehn Fahrstühle sorgten für den reibungslosen Verkehr, und zu jeder der drei Klassen gehörten Schönheitssalons und Bäder.
    Pünktlich um siebzehn Uhr lief die King George aus, ohne dass Olivaro etwas unternommen hätte. Zwei Tage lang passierte nichts. Die Spannung des Dämonenkillers und Coco Zamis' ließ nach. Sie ließen sich an Bord mit dem Luxus verwöhnen, den sie sich reichlich verdient hatten, genossen die Annehmlichkeiten des Lebens und hatten eine schöne Zeit.
    Am dritten Tag passierte die King George die Marianeninsel Saipan. Und am Nachmittag geschah es: Coco befand sich im Schönheitssalon und Dorian war in der Kabine mit einem Buch aus der Bordbücherei auf dem Bauch eingeschlafen, als das Schiff plötzlich keine Fahrt mehr hatte. Ein entnervter Maschinenoffizier teilte dem Kapitän mit, dass aus unerklärlichen Gründen beide Schrauben abgerissen und die Schraubenwelle gebrochen seien. Außerdem war das Steuerruder total verbogen. Die King George war manövrierunfähig.
    »Das ist Sabotage!«, brüllte der Kapitän, ein Australier, mit hochrotem Kopf. »Unter normalen Umständen kann so etwas gar nicht passieren.«
    Dorian erwachte, weil sein Körper sich auf das leichte Vibrieren des Schiffes eingestellt hatte und ihm dieses plötzlich fehlte. Vielleicht weckte ihn auch sein Instinkt. Er trat ans Bullauge und schaute hinaus. Die See war bewegt, aber die Stabilisatoren verhinderten, dass man an Bord etwas davon merkte. Vor den Augen des Dämonenkillers tauchte etwas aus dem Meer. Zuerst kam ein breiter, glatter Kopf mit hervorquellenden Glotzaugen und einem Maul, so groß wie ein mehrstöckiges Haus zum Vorschein. Zwei Tentakel wuchsen unterhalb des Mauls aus dem Kopf, und dann tauchte der ganze monströse Körper aus den Wellen.
    Dorian sah die blaue Haut, die roten Flossen- und Zackenkämme. Ein furchtbares Gebrüll ließ die King George erzittern. Das Schiff erbebte unter Infraschallwellen, in den Köpfen der Menschen dröhnte es, und ein Name manifestierte sich, ein Name, der zum Symbol des Schreckens geworden war: Tangaroa!
    Das Tiefseemonster lebte! Nicht einmal die Atombombe hatte es vernichten können. Tangaroa war ein paar Seemeilen von der King George entfernt aus dem Wasser aufgetaucht. Jetzt schwamm es näher, langsam, ohne Eile. Entsetzt sah Dorian, wie riesig das Tiefseemonster sein musste. Die radioaktive Strahlung der Atom-Bombe hatte Tangaroas Wachstum anscheinend noch mehr beschleunigt. Auf dem Grund des Ozeans hatte das Monster nach der Atomexplosion gewartet, von keinem Ortungsgerät erfasst, so dass alle glaubten, es sei tot.
    Dorian stürzte aus der Kabine und suchte Coco. Auf dem Schiff spielten sich unbeschreibliche Szenen ab. Panik brach aus. Menschen prügelten sich um die vierundzwanzig Rettungsboote, mit denen sie einen verzweifelten Fluchtversuch unternehmen wollten. Dem Kapitän, den Offizieren und der Mannschaft war es unmöglich, angesichts des Grauens die Disziplin aufrechtzuerhalten. Der Funker jagte Notrufe in den Äther. Die Marine- und Luftwaffenbasis auf Guam wollte Kampffliegerstaffeln und Rettungshubschrauber schicken.
    Im Schönheitssalon fand Dorian Coco nicht. Er irrte durch das riesige Schiff und rief ihren Namen. Schreiende, von Panik gepackte Menschen kamen ihm entgegen. Dorian drängte sich durch die Menge, suchte das Sportdeck, das Sonnendeck und das Promenadendeck ab. Er irrte durch Hallen und Räume und Szenen des Schreckens prägten sich ihm ein: Da war ein Geistlicher, der in einer Halle mit von Entsetzen geschüttelten Zuhörern betete. Da waren
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