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047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

Titel: 047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits
Autoren: Larry Brent
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daß
Lunch auf seinem Weg zur Telefonzelle der Prostituierten begegnet war, ließ der
Chiefinspektor überprüfen.
    Es wurde eine
lange, anstrengende und aufregende Nacht für Lunch.
    Dann nahm
Higgins mit ernster Miene von einem seiner Assistenten eine Meldung entgegen.
In der Zwischenzeit war der Leichnam Peggy Lunchs weggeschafft worden. Nur mit
einem Inspektor und zwei Bobbys hielt Higgins noch die Stellung in der Wohnung.
Zum wiederholten Mal war die Möglichkeit des Eindringens einer unbekannten
Person überprüft worden.
    „Und wenn Sie
sich auf den Kopf stellen, Lunch: An Ihrer Geschichte ist etwas faul“, Higgins
ließ sich nicht davon abbringen. „Mörder die sich in Luft auflösen, die gibt es
nicht.“
    Einen Hinweis
auf die Tatwaffe gab es ebenfalls noch nicht, obwohl Higgins gerade in dieser
Beziehung Lunch fast die Hölle heiß gemacht hatte. Für den Chiefinspektor war
eine Möglichkeit nicht auszuschließen: Wenn man von dem Gedanken ausging, daß
Lunch etwas mit dem Mord zu tun hatte, dann konnte der Täter den Gang zur
Telefonzelle benutzt haben, um die Mordwaffe verschwinden zu lassen. Bei
Tagesanbruch, so hatte Higgins sich vorgenommen, sollten sämtliche Vorgärten
und Gullys in die Suche einbezogen werden.
    Als der
Chiefinspektor die Nachricht seines Assistenten entgegengenommen hatte, wandte
er sich mit ernster Miene an Lunch.
    „Sie haben uns
etwas von einem Freudenmädchen erzählt, das Sie auf dem Weg zur Zelle trafen.
Sie hieß Brenda, nicht wahr?“
    Lunch zuckte
die Achseln. „Keine Ahnung! Ich habe keine Verbindung zu diesen Kreisen…“
    „Hm“, Higgins
nickte. „Ich verstehe. Sie haben die Blonde nur getroffen?“
    „Ja.“ Lee
Lunch fühlte sich erledigt. Die letzte Stunde in diesem Haus hatte an seinen
Kräften gezehrt. Es war einfach alles zuviel für ihn, und er war froh, daß es
jetzt langsam dem Ende zuging.
    „Sie sind
nicht zufällig mit ihr durch einen schmalen Nebeneingang in das Zimmer des
Mädchens gegangen?“
    Lunch starrte
den Chiefinspektor an. „Wie kommen Sie darauf?“
    „Beantworten
Sie mir bitte nur meine Frage, Lunch!“
    „Nein,
natürlich nicht! Wie käme ich dazu? Der Weg zur Zelle kam mir vor wie eine
Ewigkeit. Daß ich durch die Prostituierte aufgehalten wurde, hat mich schon
geärgert. Was halten Sie eigentlich von mir, Chiefinspektor?“
    Die Art und
Weise, wie Higgins seine Fragen stellte, gefiel Lunch nicht.
    „Sie hatten
auch noch nie vorher Kontakt zu diesem Mädchen namens Brenda?“
    „Nein,
Chiefinspektor.“
    „Das würde
nämlich erklären, weshalb es geschehen ist. Vielleicht Eifersucht, vielleicht
Angst vor Entdeckung. Der Tod Ihrer Frau bekommt plötzlich einen Sinn - für
Sie, Lunch.“
    „Ich verstehe
Sie nicht…“
    „Mein
Assistent hat das Mädchen besucht. Er hat sie auch gefunden. Mausetot, wie Ihre
Frau! Ihr Körper ist von insgesamt vierundfünfzig Messerstichen durchbohrt!“
     
    ●
     
    Lee Lunch
wurde noch in der gleichen Stunde abtransportiert. Unter dem Verdacht des
zweifachen Mordes nahm man ihn in Untersuchungshaft.
    Higgins fuhr
in Begleitung eines Inspektors morgens gegen drei Uhr zum Scotland-Yard-Gebäude
zurück. Er war nicht ganz glücklich über den Verlauf des Verhörs.
    „Scheint
wieder etwas zu geben, woran wir uns die Zähne ausbeißen“, schaltete der Beamte
an seiner Seite sich ein. Der Mann steuerte den Wagen. „Lunchs Alibi hat etwas
für sich. Ich glaube kaum, daß der Untersuchungsrichter es verantworten wird,
ihn länger als 48 Stunden in Haft zu lassen.“
    „Das macht
nichts“, sagte Higgins. Aber er erläuterte seine Gedanken nicht weiter.
    Die Tatsache,
daß es kurz hintereinander - praktisch innerhalb von dreißig Minuten - in
derselben Straße zu zwei bestialischen Verbrechen gekommen war, gab ihm zu
denken. Diese Tatsache allein hatte Lee Lunch zum Hauptverdächtigen werden
lassen. Doch tief in seinem Innern spürte Higgins, daß hier etwas nicht
stimmte, daß Lunch ein Opfer des Scheins war. Und er überlegte, was für andere
Motive es gab, oder auf welche Weise der Mörder sein Verbrechen begangen haben
könnte. Auch hier gab es eine scheinbar nur phantastische Möglichkeit, die er
ganz schnell fallen ließ, weil sie ihm doch zu ungeheuerlich war und er erst
mit einem Spezialisten darüber zu sprechen gedachte.
     
    ●
     
    Der Morgen
begann schon dämmrig. Es wurde nicht richtig Tag, und eine dichte Wolkendecke
hing über der Stadt. Die Luft war feucht und kühl, und
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