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0468 - Ich gegen die Terror-Gang

0468 - Ich gegen die Terror-Gang

Titel: 0468 - Ich gegen die Terror-Gang
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schien man mich über einen Kiesweg zu tragen. Ich hörte das Knirschen von kleinen Steinen und spürte den Druck zupackender Hände.
    Mir fehlte die Kraft, meine Gliedmaßen zu bewegen. Trotz aller Anstrengungen gelang es mir nicht, die Augen zu öffnen.
    Dann fühlte ich plötzlich einen harten Stuhl, straffe Schnüre um Hand und Fußgelenke und den scharfen Stich einer Nadel, die in meinen Oberarm drang.
    Die Stimme eines Mannes klang an mein Ohr, und ich antwortete ihm. Es geschah ohne meinen Willen. Ich hatte überhaupt keinen Willen mehr. Schließlich versank ich in einen tiefen Schlaf.
    Als ich endlich wieder richtig erwachte, schmerzte mein Kopf leicht und ich war benommen.
    Ich spürte, daß der Raum, in dem ich war, schaukelte. Zuerst führte ich das auf meinen angeschlagenen Zustand zurück. Dann hörte ich aber das leise Plätschern von Wasser.
    Man hatte mich also auf ein Schiff gebracht.
    »Na, Sie werden ja auch noch mal wach«, hörte ich plötzlich eine Stimme neben mir.
    Ich wandte den Kopf und blickte in das stupide Gesicht eines Gorillas.
    »Wohin geht die Reise?« fragte ich, nachdem ich festgestellt hatte, daß sich das Boot vorwärts bewegte.
    Der Gorilla grinste.
    »Für Sie zu den Fischen, G-man.« Ich nickte schwach. Man wollte mich also ermorden.
    »Ist das ein Einfall vom ,Absahner‘?« erkundigte ich mich.
    Der Gorilla bestätigte es.
    »Klar, hat der Chef angeordnet. Wenn er vorher gewußt hätte, welch ein Versager Sie sind, wäre der ganze Zauber nicht nötig gewesen.«
    »Wieso?«
    »Der Chef hatte geglaubt, Sie hätten so einiges über unseren Verein herausbekommen. Deswegen sollten Sie aus dem Weg geschafft werden.«
    »Und habe ich das nicht?«
    »Quatsch, Sie haben sich doch richtig dusselig angestellt. Hätte doch jeder merken müssen, wie wir arbeiten, nach den Dingen, die Sie schon mit uns erlebt haben.«
    »Woher wißt ihr denn, daß ich es nicht gemerkt habe?«
    »Na, Sie haben uns nach der Droge alles gesagt, was Sie wußten«, trumpfte der Gorilla auf.
    Plötzlich dämmerte es mir wieder. Natürlich. Jemand hatte mir eine Spritze verpaßt. Der Stich in den Oberarm. »Scopolamin?« fragte ich.
    Der Bursche nickte.
    »Ja, ich glaube, so heißt das Zeug. Jeder singt da, wirklich jeder.«
    Ich kannte diese Droge. Auf diese Art hatten die Burschen mich also zum Sprechen gebracht.
    Well, dagegen war nichts zu machen. Der »Absahner« machte sich also bei seinen Verbrechen die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft zunutze. Wir mußten uns vor ihm in acht nehmen.
    Aber das war gut gesagt. Vorläufig lag ich gefesselt in dieser schmutzigen Bootskajüte.
    »Kann ich eine Zigarette haben?« fragte ich den Gorilla.
    Er schob mir ein Stäbchen zwischen die Lippen und zündete es an.
    Ich zog den Rauch in mich hinein. Fieberhaft jagten meine Gedanken. Irgendwo mußte es doch einen Ausweg geben. Aber sosehr ich auch meine Muskeln straffte, die Fesseln gaben nicht nach.
    Der Gorilla schaute auf seine Uhr.
    »Es wird Zeit für Sie«, sagte er nur. Dann wuchtete er mich wie einen Sack auf seine Schultern und ging langsam mit mir die schmale Treppe zum Deck hoch.
    Oben ließ er mich auf die Planken rollen. Jetzt konnte ich meine Umgebung erkennen. Man hatte mich auf ein kleines heruntergekommenes Motorboot gebracht. Wir befanden uns noch immer im Hafenviertel.
    Ich sah am Steuer des Kahns einen Mann mit hochgeschlagenem Mantelkragen. Er hatte seinen Hut tief ins Gesicht gezogen und nahm nicht den geringsten Anteil an meinem Schicksal.
    Der Gorilla rollte mich zum Achtersteven, und der Geruch des brackigen Hafenwassers schlug mir ins Gesicht. In der Ferne hörte ich das Klirren von Flaschenzügen, das Rasseln von Ankern und die heiseren Sirenen der kleinen Boote.
    Aber niemand war da, der mich hören konnte. ' - »Alsdann, G-man«, sagte der Gorilla gleichmütig. Dann schob er mich über Bord.
    ***
    Noch immer starrte Phil auf das Schreiben, das Rochville ihm gereicht hatte.
    »War tatsächlich eine FBI-Marke in dem Umschlag, Mister Rochville?« fragte er mit heiserer Stimme.
    Der Millionär nickte und griff wieder in seine Tasche. Er brachte eine blaugoldene Marke und einen weißen Ausweis zum Vorschein.
    »Es ist der Ausweis von Jerry Cotton«, sagte Rochville.
    »Kommen Sie bitte mit in das Büro unseres Distrikt-Chefs«, sagte Phil mit gepreßter Stimme. Er hielt den FBI-Ausweis und meine Dienstmarke wie eine bleierne Last in seinen Händen.
    Mr. High blätterte gerade in seinen Akten,
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