Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0468 - Grab-Phantome greifen an

0468 - Grab-Phantome greifen an

Titel: 0468 - Grab-Phantome greifen an
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht vernichteten Seelen der Baal-Diener gekommen. Du wirst nichts daran ändern können, ich versuchte es, aber ich sah das Feuer von der Kirchendecke auf den Altar fallen und wußte, daß der Dämon Macht gewinnt. Vielleicht war es seine Kraft oder aber die es Eisenkreuzes, daß ich in diese Zeit gelangen konnte, um dich hier zu treffen. Ich sehe dich, Namenloser, aber ich weiß nicht, ob du mich erkennen kannst.«
    »Nein!« hörte ich ihn flüstern. »Dafür kann ich dich hören. Und ich spüre, daß von dir, dem Unsichtbaren, eine Kraft ausgeht, die meiner sehr ähnlich ist. Deshalb habe ich Vertrauen, deshalb antwortete ich dir auch auf die Fragen. Ich habe mein Bestes getan, versuche du nun auch, dein Bestes zu tun. Nur so kann die Macht des Böses gestoppt werden.«
    Ich nickte ihm zu und hörte mir weiter seine Worte an. »Es bleibt uns nicht mehr viel Zeit. Ich spüre, daß sich die Kräfte verändern. Diesmal ist Großes geschehen, doch es kann nicht bleiben. Du wirst wieder in deine Zeit entschwinden, ich bleibe hier. Aber denke an meine Worte, die ich dir gesagt habe.«
    Seine Stimme war bereits leiser geworden. Ich spürte, daß mich inzwischen etwas Fremdes umgab, gegen das ich nicht ankam.
    Wieder hatte ich das Gefühl, gegen einen Vorhang gestoßen zu sein.
    »Bitte, eines noch. Wer bist du?«
    »Ist es nicht…?«
    »Nenn mir deinen Namen!«
    Ich sah ihn schon nicht mehr. Der Wald verschwand, die Stimmen der anderen Männer auch, und der Missionar kam einen Schritt vor.
    Er wollte mir seinen Namen sagen.
    »Bo…«
    Mehr hörte ich nicht. Diesmal verließ mich das Glück, das kein Mensch für immer gepachtet hatte. Die Zeiten schoben sich wieder zusammen und rückten sich zurecht.
    In einer kaum meßbaren Zeitspanne wurde ich wieder in die Gegenwart transportiert und stand inmitten der vom Feuer des Bösen erfüllten Kirche…
    ***
    Kommissar Mallmann hatte noch immer das erschreckte Gesicht der Frau Trenkel vor Augen, als er durch die Finsternis lief. Klar, die besorgte Mutter hatte von ihm Erklärungen haben wollen, aber die Zeit hatte sich der Beamte nicht genommen.
    Er mußte zur Kirche!
    Glücklicherweise lag sie nur drei Steinwurfweiten entfernt, wenn er die Abkürzung einbezog, die ihn durch einen Weg führte, der Stachelsgut hieß. Dort bestand ein Teil der Straße aus einer Baustelle. Sie war zwar in der Dunkelheit beleuchtet, aber das Licht reichte nicht aus, um auch das Gelände davor oder dahinter anzustrahlen.
    Will Mallmann sah manche Unebenheiten viel zu spät. Besonders die kleinen Mulden. Er stolperte hinein. Eine Mulde war mit Regenwasser gefüllt, auf dessen Oberfläche eine dünne Eisschicht lag. Sie zerknackte unter Mallmanns Fuß.
    Mallmann umrundete die Baustelle. Es war still auf dieser Straße.
    Die Häuser lagen meist weiter zurück. Hin und wieder verschwanden die Fassaden hinter hohen Bäumen, und die erleuchteten Fenster wirkten wie Grüße aus einer anderen Welt.
    Endlich sah der Kommissar den Bogen vor sich. Er tauchte in die Kurve und erschrak ebenso wie das Ehepaar, das ihm auf seinem abendlichen Spaziergang entgegenkam.
    Mallmann entschuldigte sich, bevor er weiterlief, verfolgt von den Blicken der Leute.
    Endlich sah er die Mauer. Dahinter lag die Kirche. Trotz ihrer hellen Fassade hob sie sich nur mehr schwach gegen die Dunkelheit ab. Dafür sah der Kommissar etwas anderes, als er auf dem Weg zum Tor die Kirche umrundete.
    Die Ausschnitte der Fenster, auch bei grauem, winterlichen Tageslicht nicht immer genau zu erkennen, stachen diesmal sehr deutlich und sich auch bewegend von der Kirchenmauer ab.
    Will blieb stehen.
    Er wollte es zunächst nicht glauben, versuchte, den Atem unter Kontrolle zu bringen, hob noch einmal den Kopf und schritt durch das Tor.
    Es gab keinen Zweifel mehr.
    Was sich dort hinter den Fenster rötlich zuckend und gespenstisch lautlos bewegte, war der Widerschein tanzender Flammen.
    Die Kirche brannte!
    ***
    Und ich steckte dazwischen!
    Das heißt, ich hatte zunächst einmal die ungewöhnliche Zeitreise gut überstanden.
    Das Feuer erfüllte zum Glück nicht den gesamten Innenraum der Kirche, es konzentrierte sich mehr auf den Altar, wo es nicht nur die gesamte Platte bedeckte, sondern auch an den Gestalten in die Höhe glitt, die sich inmitten des Flammenmauls aufgestellt hatten.
    Es waren die drei Baal-Diener!
    Sie hatten ihre Körper gereckt, hielten die Waffen hoch, als würde ihnen das Feuer neue Kraft geben, damit sie überleben und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher