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0468 - Grab-Phantome greifen an

0468 - Grab-Phantome greifen an

Titel: 0468 - Grab-Phantome greifen an
Autoren: Jason Dark
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Spielstraße umfunktioniert worden. Man hatte Blumenkübel als Hindernisse aufgestellt, Parkflächen eingezeichnet und Hemmschwellen geschaffen.
    Von vorn näherte sich ein Scheinwerferpaar. Der Fahrer blendete auf, weil Mallmann zu schnell fuhr. Der Kommissar bremste und riß gleichzeitig das Lenkrad nach rechts, um anzuhalten.
    Der andere Wagen rollte vorbei. Mallmann sah noch den Schatten des Fahrers, der durch wilde Armbewegungen zeigte, was er von dem Kommissar hielt, aber das störte Will nicht.
    Er drehte sich um. »Alles okay?«
    Matthias kam hoch. Sein Gesicht wirkte starr, es war auch blaß, und er nickte, während er sich danach umdrehte, damit er durch die Heckscheibe schauen konnte.
    Er sah nichts.
    Auf der Dolmanstraße rollten die Fahrzeuge vorbei. Ihre Scheinwerfer bildeten eine Linie aus Licht.
    Das Gespenst war nicht zu sehen.
    Christian dachte wohl an sein Zuhause. Er deutete nach vorn. »Da hinten wohne ich.«
    »Okay, ich fahre dich hin.«
    »Wir können auch zu Fuß gehen!«
    Will schüttelte den Kopf. »Nein, ihr wißt, wer auf euch lauert. So schlimm es sich auch anhört, es ist eine Tatsache. Ihr sollt getötet werden und ich wohl auch.«
    »Warum?« fragte Matthias.
    Will lachte unecht. »Das ist eine gute Frage, mein Junge. Ich weiß es selbst nicht genau. Wahrscheinlich haben wir zuviel gesehen, und Zeugen können sich die nicht leisten.«
    »Das ist wie im Film!« flüsterte Christian.
    »Schlimmer, mein guter Junge, schlim…« Mallmann hielt mitten im Satz inne und schüttelte den Kopf.
    Alle drei merkten, daß etwas mit dem Wagen nicht stimmte. Er sackte leicht ab. Und zwar ziemlich gleichzeitig, so daß nur eine Lösung dafür in Frage kam.
    »Die Luft«, flüsterte Will. »Verdammt, wir haben keine Luft mehr in den Reifen. Jemand muß sie zerstochen haben.«
    Matthias und Christian schwiegen. Der kleine Trenkel schaute starr nach vorn, wo das Haus einer Eltern lag. Zwar nicht zum Greifen nahe, aber auch nicht mehr als 200 Meter entfernt.
    »Schaffen wir die Strecke mit kaputten Reifen?« fragte er.
    Mallmann schüttelte den Kopf. »Wohl kaum.« Er hatte längst seinen Gurt gelöst, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben. »Wir hätten kaum eine Chance.«
    »Dann müssen wir laufen!« meldete sich Matthias.
    »Das befürchte ich auch.«
    Christian Trenkel sagte nichts dazu. Er schaute nur auf sein verletztes Bein, aber Will machte ihm Mut. »Keine Sorge, Junge, ich werde dich stützen. Versuchen wir es!« Mallmann Öffnete die Tür.
    Auch Christian stieß sie auf. Matthias bewegte sich unruhig auf dem Rücksitz. Er würde als letzter aussteigen, weil der Manta leider nur zwei Türen besaß.
    Der Kommissar stand schon neben dem Wagen und schaute sich sichernd um, eine Hand an der Waffe. Er konnte nichts sehen, was aber nicht bedeuten mußte, daß sich die Gefahr zurückgezogen hatte. »Kommt raus, schnell!«
    Christian war schon ausgestiegen. Matthias hatte mehr Mühe, da er die Lehne des Beifahrersitzes erst vordrücken mußte.
    Mallmann rammte die Tür zu. Christian stand neben dem Wagen und stützte sich auf dessen Dach ab. »Wie geht es dir, Junge?«
    Der kleine Trenkel hob die Schulter. »So einigermaßen. Es tut weh, ehrlich.«
    »Und bei mir auch«, meldete sich Matthias.
    »Aber du kannst wenigstens laufen.«
    »Wohin denn?«
    Eine gute Frage, die der Kommissar auch schnell beantwortete.
    »Zu Christian am besten. Du wohnst zu weit weg, also laufen wir zu ihm. Da kannst du dich auch verstecken.«
    Die Jungen nickten, waren aber noch so neugierig, um nach den Reifen zu schauen.
    Alle vier waren platt bis auf die Felgen.
    »Mann o Mann«, sagte Matthias, »der hat aber zugestochen. Die sind ja richtig zerfetzt.«
    »Kommt jetzt!« Noch hatte Will seine Waffe nicht gezogen. Er wollte die Jungen nicht beunruhigen. Zudem war der Kommissar mit zwei Pistolen ausgerüstet.
    Einmal mit einer normalen der Marke Walther, zum anderen trug er seit geraumer Zeit auch eine mit geweihten Silberkugeln geladene Waffe bei sich, denn der Kommissar war der John Sinclair Deutschlands.
    Nur auf der linken Seite befanden sich Häuser. Rechts des Weges gab es noch freies Gelände. Die ersten Häuser standen weiter vor.
    Aus den Fenstern drang Licht und malte gelbliche Flecken auf die Spielstraße.
    Alles war so nah und doch so weit entfernt, wenn man an die Gefahren dachte.
    »Wir halten uns auf der Straßenmitte«, schlug der Kommissar vor.
    »Und schaut vor allen Dingen auch nach links und rechts.
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