Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0468 - Der Telekinet

Titel: 0468 - Der Telekinet
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hoffnungslosesten Situation Vorteile für sich herauszuholen.
    Nebenbei bastelte er gern. Im Zeitalter der intergalaktischen Raumfahrt sahen die entsprechenden Ergebnisse natürlich ganz anders aus als vielleicht noch vor dreitausend Jahren oder nur vor anderthalbtausend Jahren, als der Mensch sich anschickte, den Funkverkehr zu entwickeln und seinen Fuß auf den Mond zu setzen.
    Erpus räkelte sich in seinem Liegestuhl. Die Bewegung seines schmächtigen Körpers setzte einen sinnvoll konstruierten Mechanismus in Gang, der den Stuhl um zehn Zentimeter weiter nach links rückte, so daß Erpus wieder in den vollen Genuß der letzten Sonnenstrahlen kam. Auch hatte er nun einen noch besseren Blick auf den See.
    Er sah auf die Uhr.
    In einer Stunde würde er zu Abend essen und dann mit dem bestellten Taxi nach Terrania fliegen, wo in einer ganz bestimmten Bar ein ganz bestimmtes Mädchen auf ihn wartete. Kein trauriger Abend würde das werden, davon war er überzeugt. Er kannte sich ja schließlich - und das Mädchen auch.
    Außerdem traf er noch einige seiner Freunde, die ebenfalls nicht zur schwermütigen Sorte zählten.
    Das Summen des hauseigenen Interkoms schreckte ihn aus seinen angenehmen Träumereien.
    Interkom?
    Es wußten nur wenige Menschen, daß er hier seinen Urlaub verbrachte. Zu diesen wenigen Menschen zählten seine Vorgesetzten, die wiederum Galbraith Deighton unterstellt waren und dessen Befehle befolgten.
    Deighton!
    Mit einem Satz war er aus dem Liegestuhl und lief ins Haus. Die Lampe unter dem Bildschirm flammte rot auf, erlosch wieder, flammte auf ...
    Brasing Erpus drückte auf den Knopf und wartete zwei Sekunden, bis der Schirm aufleuchtete.
    „Captain Erpus", meldete er sich. Es hatte sicher nichts Gutes zu bedeuten, wenn man ihn in seinem Urlaub störte.
    „Hier Deighton, Hauptquartier. Captain, melden Sie sich in genau zwei Stunden zum Dienst. Alles klar?"
    „Verflucht!"
    „Wie bitte?" kam es erstaunt zurück. Deightons Gesicht verriet leichten Unmut, als er seinen Sonderoffizier anblickte. „Wie meinten Sie soeben?"
    „Oh, nichts, Sir. Es war nur ... es ist unwichtig, Sir."
    Deighton zögerte.
    „Nun ja, unwichtig oder nicht ... es gibt jedenfalls Wichtigeres. Einsatz, Captain! Tut mir leid um Ihre Freundin,"
    „Wie kommen Sie ...?"
    „Ich kenne Sie", unterbrach ihn Deighton und grinste. „Also - in zwei Stunden. Und kündigen Sie den Bungalow, sonst zahlen Sie die Miete umsonst.
    Wenn alles vorbei ist, erhalten Sie einen Sonderurlaub. Nun getröstet?"
    „Selbstverständlich, Sir. Hoffentlich lebe ich dann noch."
    Deighton schaltete schnell ab. Der Bildschirm wurde dunkel.
    Erpus dachte noch einige Minuten nach, dann tätigte er einige Visiphongespräche, ehe er in aller Ruhe seine Sachen packte und das Flugtaxi bestellte.
    Tief im Innern seiner abenteuerlustigen Seele war er froh.
    Es wäre auch nicht mit rechten Dingen zugegangen, wenn er seinen Urlaub ohne Zwischenfall hinter sich gebracht hätte.
    In Julian Tifflors Kommandozentrale liefen die Meldungen ein. Die zum Einsatz bestimmten Flotteneinheiten sammelten sich jenseits der Plutobahn und warteten auf ihre Befehle. Einige der Kommandeure trafen per Transmitter in Terrania ein, um der Einsatzbesprechung beizuwohnen.
    Unmittelbar danach kehrten sie auf die Flaggschiffe zurück.
    Die INTERSOLAR, Julian Tifflors Raumer, landete auf dem Raumfeld von Terrania. Das ehemalige Flaggschiff Rhodans war modernisiert worden. Zwar besaß es kein Dimesexta-Triebwerk, mit dem sich Entfernungen von Galaxis zu Galaxis mühelos zurücklegen ließen, wohl aber die neuen Schwarzschild-Reaktoren. Die Reichweite im Linearflug war praktisch unbegrenzt.
    Der Abschied von Reginald Bull und Galbraith Deighton war kurz.
    „Alles Gute, Julian", sagte Bully und klopfte ihm auf die Schultern. „Wenn die Cappins ernst machen, dann tun Sie das auch. Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln!"
    „Sie können sich darauf verlassen, Bull."
    Und Deighton meinte: „Sorgen Sie dafür, daß denen die Lust zum Kriegspielen vergeht, und zwar ein für allemal."
    Julian Tifflor gab den Händedruck der beiden Männer zurück.
    „Vielleicht ist alles halb so schlimm", sagte er und ließ sich von dem Antigravlift zur Einstiegsluke hochtragen. Er winkte noch einmal zurück. „Bis dann!" rief er.
    Wenig später startete die INTERSOLAR, um sich außerhalb des Sonnensystems mit der wartenden Flotte zu treffen.
    Der Flug zum East-Sektor EX-2830 würde fünf Tage in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher