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0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer
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damit nicht seinen Nebenmann, sondern seinen Boß meinte. »Noch nicht mal Funk haben wir!«
    Der Wagen rumpelte über einen Bordstein, sank im weichen Boden des Grünstreifens ein und erreichte dann wieder die feste Fahrbahn.
    »Ist so leer hier, wo sind wir denn?« fragte Lucas.
    »Riverside Drive«, antwortete Dillon kurz.
    »Ist ja so leer…«, im Vergleich zum üblichen Verkehr zu dieser Stunde wirkte die Schnellstraße tatsächlich wie ausgestorben.
    Lucas kam von selbst auf die Antwort.
    »Diese verdammten Hunde haben überall Straßensperren gebaut. Sie lassen uns in eine Falle rasen!«
    Dillon lachte böse.
    »Wir fahren zur Washington Bridge!«
    Bruno Wastling, den ein furchtbarer Schmerz in seinem Schädel quälte, sprach den ersten zusammenhängenden Satz seit dem Moment, in dem ihn die volle Whiskyflasche der Maureen Harper getroffen hatte.
    Einen Moment herrschte Schweigen im Wagen.
    »Das ist der sicherste Weg«, sagte er mühsam, »den Cops in die Hände zu fahren. Dort können sie uns sogar mit Maschinengewehren empfangen!«
    Einen Moment herrschte Schweigen im Wagen.
    »Er hat recht!« entschied schließlich Lucas.
    »An einer Kontrolle kommen wir vorbei — an der zweiten bleiben wir spätestens hängen, wenn sie uns nicht mitten auf der Brücke wie die Hasen abknallen!«
    Vor sich sah Dillon die Einmündung der 165. Straße in den Riverside Drive. Dahinter, so wußte er, begannen die Straßen und Brückenbauten der riesigen Verkehrsanlage an der Auffahrt zur Washington Bridge.
    Ein Fahrzeugknäuel von gigantischen Ausmaßen bewies ihm, daß die Polizei ohne Rücksicht auf die Folgen den gesamten Verkehr aus der City lahmgelegt hatte.
    Wieder riß er das Fahrzeug herum, bog in die 165. ein. In diesem Moment erkannte er, daß die Verfolger seine Spur verloren haben mußten. Ein Beamter der Stadtpolizei stand neben seinem Motorrad an der rechten Straßenseite und blickte aufmerksam in die Richtung zum Broadway.
    Alles dies nahm Dillon in Sekundenbruchteilen wahr.
    Scharf lenkte er das Fahrzeug nach links.
    Der Streifenpolizist mußte das Aufschreien der gequälten Pneus gerade noch gehört haben.
    Wegspringen konnte er nicht mehr. Als das Fahrzeug ihn und sein Motorrad erfaßte, konnte er gerade noch die Hände hochreißen.
    ***
    »Verdammt!« knurrte Phil.
    Ich sah sofort, was ihn aufregte: Mitten auf der Kreuzung Broadway — 145. Straße stand eine Straßensperre. Ein Streifenwagen war quergestellt, vier Beamte mit Maschinenpistolen standen über die Straßenbreite verteilt. Ich hielt den Wagen kurz an. »Jungens«, sagte ich, »der Broadway sollte doch offen bleiben. Ist hier…«
    »Nichts gesehen, Sir!« meldete einer der Stadtpolizisten. »Daß der Broadway offen bleiben sollte, haben wir nicht gehört!«
    Ich winkte ab. Klar, bei einem derartigen Einsatz konnte schon mal ein Befehl mißverstanden werden, zumal über alle Frequenzen Befehle durch den Äther schwirrten. Schließlich war ich ja der Leiter des Einsatzes, und ich saß mit Phil mittendrin.
    Ich ließ den Jaguar langsam anrollen. Phil hatte gerade wieder unsere Zentrale im Lautsprecher. Steve Dillaggio hielt drüben die Fäden in der Hand. »Wie sieht es aus, Steve?«
    »Bisher keine neue Meldung, die Kerle sind im Moment wie vom Erdboden Verschluckt! Sie müssen aber bei euch im Norden sein, denn hinter euch ist alles zu, so daß sie nicht umkehren Icönnen. Eben habe ich übrigens noch vier Mann mit Gasgranaten, Handgranaten und Maschinenwaffen zu dir in Marsch gesetzt. Wer weiß…«
    »Danke!« sagte ich. »Phil ist am Gerät, er wird sie leiten.«
    Der Jaguar rollte in verhaltenem Tempo nordwärts.
    Phil saß mit gelockertem Schlips am Gerät und telefonierte herum.
    Seinen Fragen konnte ich entnehmen, daß er vergeblich nach dem falschen CP-Streifenwagen 3676 suchte.
    Langsam lebte um uns der Verkehr wieder auf. Es war einfach unmöglich, um diese Tageszeit den gesamten Verkehr in New York City aufzuhalten.
    Und rasend schnell vergingen die Minuten.
    Ich hatte trotz aller Vorkehrungen die Spur verloren.
    »Jerry?« Steve Dillaggio war am Apparat.
    »Ja?« fragte ich müde.
    »Wir haben jetzt Einzelheiten. Die Insassen des Wagens sind…«
    »Schreib mit, Phil«, sagte ich.
    ***
    Dillon erkannte die Chance blitzschnell.
    Er sah den Wagen anfahren und gleich darauf wieder anhalten. Er sah den Mann aussteigen und nach hinten gehen.
    Bevor die anderen Verbrecher erkannt hatten, was los war, brachte Dillon den falschen
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