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0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer
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könnte mich jetzt noch ohrfeigen«, sagte Phil nach einer kurzen Pau- SG.
    »Warum?«
    »Weil ich nicht früher daran gedacht habe, dieser Spur nachzugehen. Es ist doch klar, in irgendeinem Zusammenhang muß doch dieses — diese Harper mit den beiden Männern stehen.«
    Ich versuchte, seinen Optimismus etwas zu dämpfen.
    »Es kann reiner Zufall sein, Phil. Vielleicht sind die beiden sich nur zufällig begegnet.«
    »Ganz zufällig? Der Unbekannte muß entweder gewußt haben, daß er dort Brooks treffen kann. Dann hat die Harper die Finger dazwischen gehabt. Oder er wollte zu ihr, dann kennt er sie von früher her. Nein, Alter, du brauchst nicht pessimistisch zu sein. Irgendeinen Schlüssel zu dem Geheimnis hat diese Dame.«
    »Hoffentlich!« sagte ich.
    Am Parks Bootshafen verließen wir den Expreßway, kreuzten den Riverside Drive und erreichten den Broadway an der 79. Straße. Sofort steckten wir wieder im zähen Verkehrsbrei.
    Es dauerte noch fast zehn Minuten, bis wir die Kreuzung an der 84. Straße passiert hatten. Ich hatte es versäumt, mich rechtzeitig rechts einzuordnen und mußte es jetzt versuchen.
    Kurz entschlossen schaltete ich nun doch die Sirene ein; ich hatte erkannt, daß da vorn etwas Unglaubliches passiert sein mußte.
    Der gellende Sirenenton hatte eine Wirkung, die ich nicht einkalkuliert hatte. Ein Bus zog ganz scharf nach rechts und verminderte seine Geschwindigkeit. Mir war der letzte Weg über den Bürgersteig abgeschnitten.
    »Links vorbei!« brüllte Phil.
    ***
    Sechzehn ihrer nunmehr 23 Jahre hatte Maureen Harper in einer Umgebung verbracht, die normalerweise nicht geeignet ist, Ladies heranwachsen zu lassen. Erst als sie die Vorteile eines Benehmens, das als ladylike bezeichnet wird, erkannt hatte, vergaß sie vieles aus ihren jungen Jahren.
    In dieser späten Nachmittagsstunde konnte sich das Broadway-Girl nicht mehr anders helfen. Sie griff auf Reaktionen ihrer Jugendzeit zurück.
    »Ihr verdammten, stinkigen Verbrecher!« beschimpfte sie die fünf Eindringlinge in Polizeiuniformen.
    Wagner fackelte nicht lange. Er gab dem Mädchen einen Stoß, der sie zu Lucas schleuderte. Lucas schlug ihr mit dem Handrücken in das Gesicht, so daß sofort das Blut aus ihrer Nase lief.
    Der brutale Schlag des Berufsverbrechers ließ sie weitertaumeln.
    Luigi Marcosa konnte gerade noch rechtzeitig das Stilett aufschnappen lassen, dessentwegen sowohl die Justiz der Republik Italien als auch ein Geschworenengericht in Chicago auf den Besitzer dieses Instrumentes warteten.
    Maureen stolperte rückwärts auf den Südländer zu. Er hielt ihr nur die Spitze seines Messers entgegen.
    »Seid ihr wahnsinnig geworden!« Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Kunstmaler auf die Szene. Dann sprang er auf den Stilettbesitzer zu, wobei er das Mädchen aus der Reichweite des Messers stieß.
    Luigi Marcosas Hand bewegte sich wie der Kopf einer Schlange. Eimer Hitchman, der Kunstmaler, bemerkte die Bewegung kaum. Er spürte nur einen starken Schlag gegen seine linke Brustseite. Ein stechender Schmerz ging durch seinen Körper. Dann wurde es plötzlich ganz dunkel und er stürzte in eine unendliche Tiefe.
    »Mama mia!« rief Luigi aus. »Wie Butter!«
    »Ruhe hier, verdammt!« brüllte Everett Lucas.
    »Schon erledigt«, brummte Luigi Marcosa und wischte die Klinge seines Messers am Hosenbein des vor ihm liegenden einstigen Kunstmalers ab.
    »Die Memme sind wir los!« sagte Dillon.
    Maureen Harper hatte gehört, wie Hitchman gestürzt war. Sofort hatte sie ihren Schmerz vergessen. Jetzt kniete sie über dem am Boden liegenden Mann und versuchte in panischer Angst, ihn aufzurichten.
    »Laß das, dem hilft kein Doktor mehr, und so eine wie du auch nicht«, sagte Lucas. »Du siehst, daß wir nicht lange fackeln. Jetzt hast du die Wahl. Entweder holst du dir deinen Mantel und gehst mit, dann hast du noch eine Chance. Wenn du aber noch mehr Schwierigkeiten machst, können wir uns den gemeinsamen Weg sparen.«
    »Das sollten wir überhaupt«, sagte Wagner, »warum wollen wir erst noch einen Ausflug machen?«
    »Ich kann mir nicht helfen«, antwortete Lucas, »aber die Puppe gefällt mir so gut, daß ich sie gern in unsere Firma aufnehmen möchte. Oder ist jemand dagegen?«
    Wagner war dagegen. Er wurde von den drei anderen überstimmt.
    »Meinetwegen, nehmt sie mit«, brummte er, »aber den Kerl können wir doch hier lassen.«
    Bruno Wastling, der durch den Schlag mit der Flasche mindestens eine schwere
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