Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer
Autoren:
Vom Netzwerk:
Polizeiwagen mit kreischenden Bremsen zum Stehen und sprang heraus.
    Forschen Schrittes ging er auf den fremden Mann zu.
    Der sah ihn kommen.
    »Ich fahre sofort weiter, Officer, ich schaue nur nach meiner Rückbeleuchtung. Ich habe eine lange Reise vor mir!«
    »Allerdings!« sagte Dillon. Dann schlug er zu.
    Lucas zögerte nur einen Moment. Der reichte ihm aus, um zu erkennen, was Dillon beabsichtigte. Und blitzschnell ging die Führung der Bande zum zweitenmal an diesem Tage an einen anderen Boß über.
    »Was wollen wir mit dem Makkaroni und dem Kerl machen?« fragte Lucas.
    »Die nehmen wir natürlich mit, wer weiß, wozu die beiden noch gut sind«, ordnete Jack Dillon an und übernahm damit endgültig das Kommando.
    »Du bist der Boß!« bestätigte Lucas, ohne eine Sekunde bei dieser für ihn schmerzlichen Feststellung zu zögern. Er drehte sich um und zog den nach wie vor widerstandslosen Bruno Wastling aus dem Polizeifahrzeug.
    Luigi, der Mafia-Mann ohne Stilett, kam freiwillig. Angesichts des bewußtlosen Fremden konnte er es jedoch nicht unterlassen, vorsichtshalber »mama mia« zu flüstern.
    Dillon zog den Uniformrock aus, ehe er in den hellgrauen Impala mit der Zulassungsnummer TA 03031 stieg. Luigi glitt wieder neben ihn, und Dillon schlug ihm einfach die Polizeimütze vom Kopf. Sie rollte über die Fahrbahn. Lucas warf seine hinterher.
    Der Wagen surrte los. Die Scheinwerfer bohrten ihr Licht in die Abenddämmerung und erfaßten einen Streifenwagen der CP.
    »Drauf!« brüllte Luigi aufgeregt.
    »Idiot!« grunzte Dillon.
    Er ließ den Wagen wieder ausrollen.
    »Nach Yonkers?« fragte er einen der Polizisten.
    Der Uniformierte machte eine Bewegung, die nichts ausdrückte.
    »Vielleicht kommen Sie durch, aber besser ist es, wenn Sie erst noch eine Tasse Kaffee trinken gehen. Zur Zeit ist der Teufel los.«
    »Ist mal wieder der Strom ausgefallen?« fragte Dillon heiter zurück, wobei er an die unfreiwillige Verdunkelung des Nordwestens der USA dachte.
    Der Patrolman ging auf den Witz ein.
    »Im Gegenteil, Mister, heute haben wir Hochspannung!« lachte er.
    »Hoffentlich' knallen keine Sicherungen durch!« erwiderte Jack Dillon und gab Gas.
    »Deine Nerven möchte ich haben!« wunderte sich Everett N. Lucas.
    »O mama mia!« stöhnte der Kleine.
    ***
    Die 170. Straße war zwischen dem Broadway und der Fort Washington Avenue hermetisch abgesperrt. Uns ließen die Absperrmannschaften unangefochten durch. Es hatte sich wohl schon herumgesprochen, daß ich mit dem Jaguar unterwegs war.
    Ein Lieutenant der Stadtpolizei begrüßte mich »Es tut mir leid, Sir — aber…«
    Mehr brauchte er nicht zu sagen.
    Die Szene sagte alles. Da stand ein zerbeulter Wagen der City Police mit der mir inzwischen wohlbekannten Nummer 3676. Vor ihm lag ein gutgekleideter Mann mit einer Beule am Kopf. Nebenan lag ein Uniformrock. Und drumherum lagen drei der charakteristischen achteckigen dunkelblauen Mützen.
    Ich hatte plötzlich ein faules Gefühl im Magen.
    »Woher kommt die Beschädigung an dem Wagen?« fragte ich.
    »Diese Halunken haben nicht nur den Mann hier niedergeschlagen, sondern auch einen Beamten von der Motorradstreife über den Haufen gefahren und schwer verletzt, Sir«, teilte mir der Lieutenant mit.
    Er wollte noch etwas sagen, aber wir hatten keine Zeit zu verlieren.
    »Welchen Wagen hatte der Mann?« Ich wies auf den Bewußtlosen.
    »Unbekannt.«
    Ich beugte mich über ihn und suchte nach einer Ausweistasche.
    Der Ausweis eines Clubs in Houston, Texas, lautete auf E. Anderson. Mehr war nicht zu finden.
    ***
    Auf der Kreuzung South Broadway, hier heißt die Straße, die aus dem nördlichen New York herauskommt, wieder Südliche, weil sie vom südlichen Teil Westchesters zum nördlichen läuft, und Caryl Avenue in der Stadt Yonker stand ein Streifenwagen der New York States Police. Mitten auf der Kreuzung stand breitbeinig der State-Police-Sergeant mit dem schönen Namen Tomahawk Beil, von seinen Kameraden schlicht und einfach Tom-Tom genannt.
    Tom-Tom regelte den aus New York City in seinen Dienstbereich flutenden Verkehr. Er stand dabei mit dem rechten Fuß in New York City, mit dem linken in Westchester.
    Plötzlich verließ er seinen Dienstbereich und eilte zwei, drei Schritte nach Bronx hinein, wobei er heftig seine Trillerpfeife betätigte.
    Er hatte einen hellgrauen Impala bemerkt, dessen Fahrer offenbar unter Alkoholeinfluß stand. Der Kerl fuhr in einem ausgeprägten Zick-Zacckurs.
    Tom-Tom ging
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher