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0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo

Titel: 0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo
Autoren: Unbekannt
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nicht, daß in der Galaxis Gruelfin solch ein Gerät entwickelt worden ist."
    Schekonu sagte scharf „Ich bin ebenfalls überrascht."
    Ovaron wirkte einen Moment lang verwirrt. Er schlug mit der Faust in die flache Hand und rief „Das ist unmöglich! Zu meiner Zeit hat es garantiert keinerlei technische Möglichkeiten gegeben, ein Schiff durch den Linearraum zu verfolgen. Man konnte ein Schiff, das einmal dort verschwunden war, auf keinen Fall orten damals gab es auch keinen Ansatz dafür, keine technische Möglichkeit, ein solches Spürgerät zu entwickeln."
    „Ich glaube es Ihnen", sagte Rhodan.
    Trotzdem war es so. Die rund dreitausend Schiffe der Takerer waren zwar von dem Ring aus kleinen, kreideweiß brennenden Sonnen überrascht worden, hatten die MARCO POLO in den Linearraum verschwinden sehen, waren ihr aber gefolgt. Und jetzt näherten sie sich, immer schneller werdend, dem terranischen Schiff. Wieder war die Situation kritisch geworden, aber nicht gefährlich - die MARCO POLO besaß überragende technische Möglichkeiten, und sie waren noch keineswegs erschöpft.
    Die Ortungsabteilung sagte: „Sir! Wir müssen die Geschwindigkeit heraufsetzen. Die Takerer bleiben auf dem Kurs, und sie verfolgen uns, niemand sonst. Wir kommen sonst in eine garantiert gefährliche Situation."
    „Danke", sagte Rhodan. „Ich überlege gerade, wie wir vorgehen. Keine Angst - es gibt da eine Serie von Tricks, die wir noch nicht angewendet haben."
    Er schien sich geradezu zu freuen, mit dem Riesenschiff verwirrende Manöver zu fliegen. Sie sollten den starken takerischen Verband ablenken.
    Ein weiterer Schirm wurde hell. Geoffry Abel Waringer meldete sich.
    „Perry - einen Rat?" sagte er deutlich.
    Rhodan trat vor den Schirm, der ihn mit dem besten Hyperphysiker der Terraner verband.
    „Selbstverständlich. Guter Rat ist teuer", sagte der Großadministrator und grinste jungenhaft.
    „Meiner kommt kostenlos", erwiderte Waringer trocken. „Haben wir nicht ein Dimesextatriebwerk an Bord?"
    Rhodan lachte auf.
    „Ich kann mich erinnern, eines eingepackt zu haben", sagte er.
    Von den Offizieren in der Kommandozentrale kam leises Gelächter.
    Waringer sagte: „Dann schalte es ein!"
    Rhodan stutzte und fragte entgeistert zurück: „Selbst auf die Gefahr hin, aus dem Bereich der Sombrero-Galaxis hinausgeschleudert zu werden?"
    Waringer blieb fest.
    „Jawohl", sagte er und schaute den verblüfft wirkenden Großadministrator an.
     
    2.
     
    Rhodan winkte Ovaron und Schekonu und setzte sich.
    Neben ihm war der Platz des Emotionauten, der unter seiner Haube lag und das Schiff steuerte, ohne einen Hebel zu berühren. Natürlich nicht alle Maschinen des Schiffes, sondern nur-die jenigen, die der Vorwärtsbewegung und den Richtungswechseln dienten. Der Mann tat seine Arbeit schweigend und halb unsichtbar.
    Waringer sagte entschlossen: „Perry!"
    Einige andere Wissenschaftler meiner Abteilung, ich natürlich auch, sind der Auffassung, wir sollten für einen Sekundenbruchteil das Dimesextatriebwerk einschalten. Die Wahrscheinlichkeit, aus Gruelfin hinausgeschleudert zu werden, ist sehr gering."
    Rhodan hob entschlossen die Hand. Er sagte: „Ich habe eben eine Kartenübersicht durchgesehen. Ein Teil unserer erbeuteten Archivdaten ist nämlich schon voll integriert worden."
    Waringer brauchte eine Zeitlang, um sich von seinen Gedanken an das Triebwerk zu lösen.
    „Gut. Und was bedeutet das für uns?"
    Wieder ergriff ein unbestimmtes Gefühl der Vorsicht, der angespannten Erwartung, Besitz von Cascal und veranlaßte ihn, sich umzudrehen und auf die Hände des Kreuzerkommandanten zu sehen, die ziemlich ruhig auf dem Schaltpult über seinen Knien lagen.
    Jetzt sagte Rhodan: „Ich lehne es ab, das Dimesextatriebwerk anzuschalten. Ich habe unter Verwendung der Daten von Oldons Sonne eine ausgesprochen günstige galaktische Position gewonnen. Wir sind jetzt in der Lage, auf Grund unserer Unterlagen sehr genaue Ortsbestimmungen vorzunehmen."
    Ovaron zuckte zusammen und fragte aufmerksam: „Auch Positionsbestimmungen im inneren Zentrumsring von Gruelfin?"
    Perry nickte grimmig.
    „Genau das wollte ich sagen.
    „Bedeutet das, daß wir in diese Richtung fliegen werden?"
    fragte Schekonu interessiert.
    „Ja. Aber nicht geradeaus, sondern im Zickzack durch drei Dimensionen. Wir werden in diese Richtung starten und dabei versuchen, unseren Verfolgern zu entkommen. Ich beurteile unsere Chancen ausgesprochen günstig."
    Ovaron
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