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0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo

Titel: 0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo
Autoren: Unbekannt
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Invasionsflotte."
    Ovaron fragte: „Wer gewinnt?"
    Rhodan sagte zögernd: „Ich weiß es nicht."
    Das Schiff - die beiden Männer spürten es förmlich - war in Sicherheit. Der Linearraum, in dem sie nicht verfolgt werden konnten, hatte sie aufgenommen, und bis zum Erreichen des Zielgebietes waren sie beruhigt und konnten sich allen anderen Arbeiten widmen. Einige Summtöne waren zu hören, Stimmen und Gelächter. Die Minuten der Gefahr waren vorbei.
    Scheinbar ...
    Joaquin Manuel Cascal, Claudia und Takvorian, der Pferdemutant, befanden sich in einem Magazinraum des Beibootes. Vor einigen Minuten war das Schiff in den Linearraum gesprungen - die Arbeiten konnten an der Stelle fortgeführt werden, an der sie aufgehört hatten. Die Werkstattabteilung des Leichten Kreuzers hatte sich der ungewohnten Aufgabe mit jenem Maß an Freude unterzogen, das jeweils dann zu beobachten war, wenn ein Auftrag möglichst weit von der Routine abwich.
    Dieser Auftrag wich von der Routine um mehrere Lichtjahre ab.
    „Ich bin überzeugt, Sie bringen es fertig und kleiden auch noch die CMP 21 neu ein, Joak!" sagte Claudia staunend, lehnte sich an eine stählerne Röhre und betrachtete kopfschüttelnd Takvorian.
    Cascal erwiderte ernsthaft: „Das war schon lange fällig. Es lag förmlich in der Luft, finden Sie nicht auch, Mayer Zwei?"
    Der Leiter der Werkstattabteilung, nebenbei Waffenoffizier, nickte und grinste breit.
    „Halten Sie sich ruhig, Takvorian", sagte er dann. „Wir sind hier nicht beim Derby!"
    Takvorian akzeptierte die rauhe Freundschaft der Terraner. Er hatte längst erkannt, daß die dummen Bemerkungen über sein Aussehen nichts anderes waren als versteckte Freundschaftsbeweise.
    „Soll ich etwa vor Freude wiehern, nur weil Sie sich krummlachen?" fragte er und schlug mit seinem prächtigen Schweif eine Acht.
    „Sie sollen sich ruhig verhalten! Ich bin kein Modeschöpfer!"
    schrie Mayer.
    Der Anblick war phantastisch, aber keineswegs so lustig, wie es schien. Der Hintergrund war sehr ernst. Für Takvorian konnte er lebensrettend wirken.
    „Prächtig!" sagte Mayer Zwei.
    „Ich fühle mich auch nicht anders", sagte Takvorian.
    Man hatte die letzten Wochen damit verbracht, für Takvorian einen Kampfanzug zu schneidern. Allerdings war „schneidern" nicht das richtige Wort dafür - man hatte ihn förmlich montiert.
    Wasserdichtes, metallverstärktes Gewebe war zugeschnitten und an den Rändern mit dicken Stämmen und magnetischen Verschlüssen aneinandergeschweißt worden. Die Gelenke waren biegsam, und in breiten Fächern steckten die winzigen Aggregate, die Takvorian all das ermöglichten, was ein terranischer Kampfanzug an Defensivmöglichkeiten bot.
    Takvorian bewegte sich vorsichtig in dem Anzug.
    „Ist die Qualität dieser Rüstung mit der von terranischen Kampfanzügen zu vergleichen?" fragte er zurückhaltend.
    „Wollen Sie mich beleidigen?" fragte Mayer Zwei zurück.
    „Keineswegs. Ich fragte nur."
    Fast genießerisch fuhr Mayer über die breiten Nähte, die rechteckigen Taschen und die Stiefel, die ein kleines Meisterstück waren. Er betastete die Gelenke des Anzugs und schloß dann das Futteral für den Pferdeschwanz.
    „Sie können damit alles machen, was auch ein Terraner kann", sagte Mayer.
    „Wie kann ich Ihnen danken?" erkundigte sich Takvorian.
    Mayer grinste.
    „Überhaupt nicht", sagte er. „Ich habe die Muster aufgehoben.
    Sie bekommen in den nächsten Wochen noch einen leichten Kampfanzug dazu."
    Cascal ging langsam zurück und blieb neben der Bordärztin stehen.
    „Gefällt es Ihnen, Claudia?" fragte er.
    „Ich bin beeindruckt", sagte Claudia und lächelte ihn kurz an.
    Die Männer der Werkstattmannschaft, alles hochqualifizierte Spezialisten, die so gut wie jede Maschine und jedes Aggregat an Bord reparieren konnten, hatten sich einen Scherz gestattet.
    Der Anzug war, ohne daß er etwas von seiner lebenserhaltenden Qualität verloren hatte, mit hitzefesten Lackfarben geschmückt worden.
    Bunte Muster, geometrisch und verschlungen, blumenstengelartig und mit starken Jugendstil - anklängen, zogen sich entlang der Flanken, des Oberkörpers und der übrigen Flächen. Sie bildeten auf der anderen Seite, spiegelbildlich verkehrt, das gleiche Muster in anderen Farben.
    Takvorians Anzug war das farbenprächtigste technische Aggregat innerhalb der MARCO POLO. Es stand zu befürchten, daß ein solches Beispiel bald Schule machen würde.
    „Man kann auch beeindruckt sein - Sagte Takvorian, Er
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