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0464 - Der Tod der Lebedame

0464 - Der Tod der Lebedame

Titel: 0464 - Der Tod der Lebedame
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Scharnier befestigt.
    Kelly sah nicht weniger töricht aus. Nur Trentwood behielt anscheinend die Ruhe. Seine Augen verengten sich etwas, das war alles.
    »Ich muß Ihr Klopfen überhört haben, meine Herren«, sagte er.
    Phil und ich betraten das Zimmer. Phil hob die Pistole von Trentwoods Begleiter auf, während ich sagte: »Nun schrauben Sie sich hoch, Trentwood! Wir haben eine Überraschung für Sie.«
    Trentwood blieb sitzen. »Ich weigere mich, Ihrer Überheblichkeit Vorschub zu leisten. Kelly wird Anzeige gegen Sie erstatten. Sie sind ohne seinen Wunsch in die Wohnung eingedrungen! Das ist Hausfriedensbruch!«
    »Ich bezweifle, ob Mr. Kelly eine solche Anzeige erstatten wird«, sagte ich freundlich. »Immerhin konnten wir mit unserem Blitzbesuch ein Verbrechen verhindern.«
    »Was Sie nicht sagen!« spottete Trentwood.
    »Los, stehen Sie auf!« sagte ich scharf. Irgend etwas an meinem Ton veranlaßte ihn, sich zu erheben. Phil klopfte ihn nach Waffen ab. Die gleiche Prozedur mußten sich Dalland und Kelly gefallen lassen. Dann durften sich die Männer wieder setzen. Phil ging zum Telefon und tätigte einige Anrufe. Mit dem ersten Gespräch forderte er einen Arzt und die Ambulanz an.
    Ich wandte mich an Trentwood.
    »Sie sind verhaftet.«
    Trentwood lächelte. Es war keineswegs sein berühmtes Charmeurlächeln, aber es zeigte doch, daß er sich bemerkenswert gut in der Gewalt hatte. »In meinem Leben höre ich das mindestens schon zum sechstenmal«, sagte er obenhin. »Bis jetzt ist es mir noch immer gelungen, diese kleinen Ärgernisse aus der Welt zu schaffen.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Bisher haben Sie es immer verstanden, Zeugen zu kaufen oder zum Umfallen zu bewegen. Diesmal ist es damit Essig. An unsere Zeugen kommen Sie nicht heran. Sie sitzen im Untersuchungsgefängnis.«
    Dalland erhob sich. »Meine Uhr ist abgelaufen«, sagte er und ballte die Fäuste. »Ich bin bereit, gegen Trentwood auszusagen!«
    »Als ob jemand dir Glauben schenken würde!« höhnte Trentwood.
    Dallands Lippen zuckten. »Warum nicht? Ich weiß, was mich erwartet. In einer solchen Situation macht man reinen Tisch. Meine Aussage wird sich Punkt für Punkt erhärten und beweisen lassen.«
    »Blech!« meinte Trentwood.
    Dalland wandte sich an mich. »Ich will jetzt nicht von Reue quatschen. Das ändert nichts, und das macht keinen wieder lebendig. Ich war Trentwoods Mitarbeiter. Ich schmuggelte für ihn Diamanten. Die Rohsteine kaufte ich in Südafrika. Ich schmuggelte sie über die Grenze und brachte sie von Lourenco Marques nach Amsterdam. Dort ließ ich sie schleifen. Trentwood verkaufte die Steine mit erheblichem Profit an eine Hehlerkette, die Verbindung zu Juwelieren hatte. Es war ein gutes und sicheres Geschäft… zumindest für Trentwood.«
    »Habe ich dich nicht blendend bezahlt?« begehrte Trentwood wütend auf.
    »Doch, das hast du«, gab Dalland zu, »aber letzten Endes entsprach die Honorierung meinem hohen Risiko. Ich bin kein Narr. Ich konnte mir an den fünf Fingern ausrechnen, daß ich nicht bis ans Ende meiner Tage zwischen New York, Lourenco Marques und Amsterdam hin und her pendeln konnte. Der Zoll ist nicht blind. Ich wußte, daß es nicht mehr lange gehen konnte, und deshalb beschloß ich, einen Coup zu landen. Die letzte Sendung war besonders groß und wertvoll. Ich wollte mit ihr untertauchen.« Er zuckte die Schultern. »Ich fand den Plan vollendet. Aber er scheiterte daran, daß der Absturz nicht die Folgen hatte, mit denen ich gerechnet hatte.«
    Trentwood lachte plötzlich leise und gehässig. »Seltsam«, sagte er. »Du warst nicht an Bord der Maschine, als die Kiste abschmierte… aber in gewisser Weise wirst du das letzte Opfer dieser Katastrophe sein!«
    »Zusammen mit dir!« preßte Dalland durch die Zähne.
    ***
    Wir hatten Trentwood und seine Bande lahmgelegt.
    Dalland wartete auf seinen Prozeß.
    Immer mehr Mitglieder des Syndikats wurden aufgespürt und inhaftiert.
    Aber für den Mord an der Lebedame Vivian Derridge gab es immer noch keine plausible Erklärung.
    Wir wußten, daß das Messer, mit dem sie erstochen worden war, in fast jedem Kaufhaus feilgeboten wurde. Das Labor hatte auf dem Griff keine Fingerabdrücke finden können. Wir tappten nach wie vor im dunkeln.
    Die Presse hatte unsere Kampagne in der gewünschten Weise unterstützt.
    Wenige Stunden nach Dallands und Trentwoods Verhaftung meldeten sich die ersten Schlüsselbesitzer. Es war ein gewisser Raoul Garner, ein eleganter,
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