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0463 - In den Fängen eines Teufels

0463 - In den Fängen eines Teufels

Titel: 0463 - In den Fängen eines Teufels
Autoren: Jason Dark
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Konstruktion des Kellers erstaunt. Hier hatte sich wirklich ein Architekt austoben können. Wenn mehrere Lampen den Komplex erhellten, sah er bestimmt toll aus und nicht so düster wie jetzt.
    Ich suchte nach Spuren, die der Orlock hinterlassen haben könnte.
    Es war nichts zu finden.
    Nicht überall leuchteten die Lampen hin. Oft genug liefen wir auch durch graue Schatten. Im Bogen erreichten wir den Lift. Die Knöpfe an der seitlich davon angebrachten Metalleiste waren nicht erleuchtet. Ein schlechtes Zeichen.
    »Aus, ich habe es doch gesagt.« Mara zog die Schultern hoch.
    »Jetzt sitzen wir hier fest, verdammt.« Sie drehte sich um, und ich hörte ihren leisen Schrei.
    »Mr. Sinclair, die Tür…«
    »Welche Tür?«
    »Die zum Fitneß-Center. Sie ist offen.«
    »Und?«
    »Wir hatten sie aber geschlossen.« Sie faßte mich an. »Wenn der Orlock sich hier unten aufhält, dann hat er sich in diesen Räumen verborgen. Damit rechne ich.«
    »Eine andere Möglichkeit gibt es nicht?«
    »Nein.«
    »Okay, ich werde nachsehen. Ihr bleibt hier. Ruft, wenn ihr irgend etwas Verdächtiges seht.«
    »Ja..«
    »Wie sieht es mit der Beleuchtung aus. Alles normal?«
    »Bei uns war es schon so.«
    »Gut, Kinder. Drückt mir die Daumen.«
    Ich unterschätzte den Orlock keineswegs, auch wenn er nur noch eine Hand hatte. Der hatte so viele Tricks auf Lager, daß man bei ihm mit allem rechnen mußte.
    Zwei Waffen waren für mich wichtig.
    Einmal das Kreuz, zum anderen die Beretta. Letztere hielt ich schußbereit, während ich das Kreuz in meine Seitentasche steckte, um es schnell hervorholen zu können.
    Dann erst öffnete ich die Tür zum Fitneßraum.
    Wie ich es mir gedacht hatte, Licht brannte nicht. Ich blickte in einen dunklen Raum, in dem es sehr still war. Jetzt hätte ich mir gern das Kinderlied gewünscht, aber diesen Gefallen tat mir der Orlock nicht. Ich bewegte mich blitzschnell und geduckt über die Schwelle, blieb rechts neben der Tür stehen und ertastete den Schalter.
    Ein kurzes Kippen des Hebels reichte aus, um das Licht aufflammen zu lassen.
    Es erstrahlte in einer kalten Leuchtstoffröhrenpracht und fiel auf die bunt angestrichenen Fitneß-Geräte, die überall im Raum verteilt standen.
    Treter, Hantelapparate, Räder, ich kannte die Dinger nur aus Beschreibungen. Mein Job war Fitneßtraining genug.
    Der Orlock zeigte sich nicht. Ich durchquerte den Raum, schaute hinter die Geräte, doch der Killer hatte nicht einmal Spuren hinterlassen. Auch der zweite Raum war leer, aber die beiden Mädchen hatten von einem Video-Zimmer gesprochen.
    Wahrscheinlich fand ich ihn dort.
    Ich war sehr vorsichtig, ehe ich die Tür aufstieß. Auch als Einhändiger konnte mir der Orlock tödliche Überraschungen bereiten. Die Tür war verschlossen. Ich drückte die Klinke nach unten und nahm schließlich die Fußspitze zu Hilfe, um die Tür aufzustoßen. Viel Druck hatte ich nicht gegeben. Deshalb schwang sie auch nur langsam nach innen. Dabei schleifte sie mit der Unterkante über den Teppichbelag.
    Im Videoraum war es finster. Nur aus dem Fitneß-Zimmer fiel Licht, und das zeichnete auf den Boden einen breiten, balkenartigen Streifen. Durch den mußte ich.
    Mit einem Sprung legte ich die Strecke zurück, duckte mich sofort nach rechts weg und sah vor mir die Bankreihen. Die einzelnen Polsterstühle standen wie im Kino nebeneinander.
    Auf allen vieren bewegte ich mich dorthin, wo der Apparat stand.
    Leider konnte ich die schleifenden Geräusche nicht vermeiden, wahrscheinlich wußte der Orlock schon längst, wer da gekommen war.
    Er meldete sich.
    Wie immer tat er es mit Gesang.
    »Dreh dich nicht um, denn der Orlock geht herum…«
    ***
    Fünf Sekunden Starre!
    Fünf Sekunden, in denen die Personen, die in Rufweite standen, sich nicht mehr bewegen konnten.
    Dafür aber derjenige, der den Stab besaß.
    Suko wußte, daß er sehr schnell sein mußte. Fünf Sekunden können rasch vergehen. Er durfte alles in dieser Zeitspanne machen, nur seinen Gegner nicht töten, dann wäre die Wirkung des Stabs verloren gewesen. Aber Suko konnte ihn verletzen. Er mußte diesen brutalen Mörder einfach außer Gefecht setzen.
    Er pendelte bereits zurück, gerade als das Wort über seine Lippen gekommen war. In der rechten Hand hielt er noch immer das Taschenmesser, die linke war wieder vom Stab weggerutscht, den er hatte umfassen müssen. Er konnte sie also bewegen.
    Der erste Schwung reichte nicht.
    Zeit verstrich…
    Suko schwang wieder zurück, dann
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