Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0463 - In den Fängen eines Teufels

0463 - In den Fängen eines Teufels

Titel: 0463 - In den Fängen eines Teufels
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Fingerspitzen zog er die Klinge hervor.
    Es klappte schon beim ersten Versuch, und den Inspektor durchströmte so etwas wie Hoffnung.
    Jetzt mußte er nur noch an das an der Wand entlanglaufende Seil herankommen.
    Dabei brauchte er genügend Schwung, aber auch nicht zuviel, weil er sonst gegen die Wand geschlagen wäre.
    Der Orlock kehrte zurück, und Suko stoppte seine Aktion schon im Ansatz. Der Killer war guten Mutes, denn er sang abermals das Kinderlied.
    »Das war Nummer zwei!« kommentierte der Orlock nach Beendigung seines Gesangs.
    »Verdammt, hör endlich auf!«
    Der Orlock lachte nur. »Du kommst auch noch an die Reihe, Chinese. Es dauert nicht mehr so lange, glaube es mir. Ich werde schon dafür sorgen. Bisher habe ich alles erfüllt, was ich mir vorgenommen habe. Moment noch…« Damit war er verschwunden.
    Suko verlor keine Zeit mehr. Abermals gab er seinem Körper Schwung. Er pendelte vor und zurück, seine Schwingungen nahmen an Kraft zu. Gleichzeitig streckte Suko seinen rechten Arm aus. Er konnte das Seil zwar nicht erkennen, doch er glaubte zu wissen, wo es an der Wand entlanglief.
    Dann hatte Suko den ersten Kontakt!
    Mit der Klinge schlug er gegen die Wand. Das Messer rutschte ab, ohne das Seil berührt zu haben.
    Suko pendelte wieder zurück.
    Ein erneutes Schwungholen. Diesmal noch stärker, damit er noch höher hinauf kam. Den Arm hielt er vorgestreckt, die Klinge ragte wie ein langer, breiter Nagel aus der Faust, und er traf tatsächlich zum erstenmal das dicht an der Wand entlanglaufende Seil.
    Suko spürte, wie die Klinge darüber hinwegglitt. Er zerrte noch nach, aber es gelang ihm leider nicht, das Seil zu durchtrennen, weil es zu stark war.
    Wenn Suko überhaupt einen Erfolg erzielen wollte, mußte er es mehrere Male versuchen.
    Und wieder schwang er hoch.
    Treffer!
    Die Klinge ratschte über das straff gespannte Seil, doch sie schaffte es nicht, es zu durchtrennen. Es geriet nur ins Zittern, mehr geschah nicht.
    Dafür kehrte der Orlock zurück.
    Suko hörte das leise Quietschen einer Tür, dann seine schleichenden, vorsichtig gesetzten Schritte, und er vernahm auch den makabren Kommentar des Killers.
    »Das war die dritte…«
    Suko, der durch den Gang schwang, schloß für einen Moment die Augen und gab auch nicht acht. Deshalb schaffte er es nicht mehr, sich abzustützen. Er schlug mit dem Rücken gegen die Wand, so daß es schon dröhnte und auch sein Hinterkopf etwas abbekam.
    »Was ist los?« fragte der Orlock. »Willst du dich befreien?«
    »Ja, verdammt!«
    Der Killer lachte. »Das sollst du aber nicht. Dein Pech, Chinese. Ich hatte vorgehabt, mich zum Schluß mit dir zu beschäftigen, jetzt aber muß ich meinen Plan ändern. Du bringst es noch fertig, meine Falle zu zerstören, das aber will ich nicht. Ich werde dich nicht erschießen, ich rasiere dich einfach, und da kann es sein, daß ich zu tief schneide…«
    Er begann zu kichern und freute sich wie ein kleines Kind.
    Suko hatte ihn reden lassen und seinen freien Arm so weit ausgestreckt, daß er die Aufprallwucht gegen die Wand abschwächen und somit seine Bewegung bremsen konnte.
    »Ich werde dich von vorn töten!« versprach der Orlock. »Du schwingst in meine Klinge hinein. Das ist etwas völlig Neues. Ich habe es zuvor noch nie ausprobiert.«
    Hinter Suko schob er sich dicht an der Wand vorbei. Der Chinese spürte auf seinem Rücken das Kribbeln. Jetzt erwies es sich als Nachteil, daß er noch pendelte.
    Welche Chance gab es für ihn?
    Ja, es gab noch eine einzige. Sie war zwar winzig, aber es konnte klappen.
    Eine Hand hatte der Inspektor noch frei. Er schob sie wieder unter großen Anstrengungen am Körper hoch, um an die Innentasche zu gelangen, wo eine wichtige Waffe steckte.
    Buddhas Stab!
    Durch ihn war Suko in der Lage, für fünf Sekunden die Zeit anzuhalten und seine Gegner bewegungsunfähig zu machen. Er hätte ihn schon zuvor eingesetzt, aber er brauchte den Orlock in seiner unmittelbaren Reichweite, um überhaupt etwas unternehmen zu können.
    So hatte er die Taten nicht verhindern können…
    Der Orlock schob sich summend näher. Suko sah ihn. Er war nicht mehr als ein Schatten, der sich durch die Düsternis des Flures bewegte. Sukos linke Hand umklammerte den Stab.
    Es gefiel ihm nicht, daß jetzt alles zusammenkam. Bevor er das Messer hervorholte, hatte er die Beretta wegstecken müssen. Jetzt hätte er sie gebrauchen können. Sie aber zu finden, nahm einfach zuviel Zeit in Anspruch.
    Der Orlock hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher