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0463 - In den Fängen eines Teufels

0463 - In den Fängen eines Teufels

Titel: 0463 - In den Fängen eines Teufels
Autoren: Jason Dark
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sah ich die gelblich schimmernden, langgezogenen Fratzen, die allesamt Ähnlichkeit mit der Physiognomie des Satans hatten.
    Widerlich anzusehen und geisterhaft zuckend, als könnten sie sich nicht entscheiden zu bleiben.
    Ich aber wußte Bescheid und hörte schon bald darauf die flüsternde, kratzige Stimme meines »Freundes« Asmodis.
    »Na, Geisterjäger, hast du die Gruft des Schänders gefunden…?«
    ***
    Wären die Stäbe an den unteren Seiten spitz gewesen, hätten sie den Körper des Orlock längst durchbohrt und an den Boden genagelt.
    Aber sie waren stumpf, so klemmten sie ihn nur fest.
    Der Orlock tobte vor Haß.
    Trotzdem nutzte ihm dies wenig, er war zu einem Gefangenen seiner eigenen Falle geworden. Sosehr er sich auch bemühte, das Gitter war einfach zu stark.
    So blieb er liegen und hatte mit ansehen müssen, wie seine beiden Opfer verschwanden.
    Aber er gab nicht auf.
    Mit beiden Händen umklammerte er die Stäbe rechts und links seines Körpers. Ein paarmal hatte er bereits daran gerüttelt, so daß sie zitterten. Dies wiederum hatte ihm die Hoffnung gegeben, sich letztendlich doch befreien zu können.
    Als normaler Mensch wäre er auch von den normalen Stäben längst zerquetscht worden, nicht aber als Günstling des Teufels. Auf den Satan setzte er seine Hoffnungen.
    Nur half ihm Asmodis in seiner Lage nicht.
    Er mußte sich selbst befreien!
    Deshalb konzentrierte er sich auf die Stellen, wo ihn die Stäbe direkt einklemmten. Das war der Fall an seinen Hüften.
    Der Orlock bewegte sich. Er versuchte auch, sich zu schütteln.
    Das gelang ihm nicht. Seine Bewegungen konzentrierten sich auf den Kopf und das teilweise Anheben des Oberkörpers. Seine Hände drückte er zur Seite, umklammerte zwei Eisenstäbe und stemmte sich dagegen, um sie in die Höhe zu drücken.
    Sein rötliches, zerschnitten wirkendes Gesicht war dabei verzerrt.
    Die zahlreichen Narben leuchteten wie kleine Wunden. Da der Untergrund uneben war, hatte er in Höhe der Hüften mehr Spielraum.
    Diesen Umstand konnte er vielleicht nutzen.
    Der Orlock drehte sich, so gut es ging. Er spürte den Druck der Stäbe. Sein Fleisch und auch die Knochen wurden von ihnen zusammengepreßt. Er zog die Beine an wie ein Brustschwimmer und schien vor Kraft zu explodieren.
    Und er schaffte es.
    An der rechten Seite kam er tatsächlich frei, auch wenn die graue Kleidung an dieser Stelle in Fetzen ging und ein Stück Haut und Fleisch auf der Strecke blieben.
    Er wühlte sein Gesicht über den schmutzigen Boden, fraß den Staub, der zwischen den Lippen und auf der Zunge klebte, spie kleinere Steinreste wieder aus und begann damit, seine linke Seite zu befreien. Er hatte sich jetzt herumdrehen können. Eine Stange packte er mit beiden Händen, konzentrierte die doppelte Kraft auf einen Punkt und versuchte, das Gitter in die Höhe zu stemmen.
    Es war schlimm, fast unmöglich, aber der Orlock hatte Auftrieb erhalten. Sein Haß und seine Gier gaben ihm die nötige Kraft. Die beiden Opfer mußte er haben, sie sollten den Beginn einer langen Kette bilden. Alles war bisher nach Plan gelaufen, und so dicht vor dem Ziel wollte er keinesfalls aufgeben.
    Er kam frei!
    Nach der »Explosion« rollte er sich sofort herum, und sein röhrender Schrei hallte durch den Tunnel. Der Orlock wälzte sich über den Boden, er schmeckte den Staub, bewegte sich rollend durch die Wolken und spürte die Steine unter seiner Kleidung. Mit einem letzten Schwung kam er auf die Füße, taumelte dabei und fiel gegen die Stollenwand, wo er stehenblieb.
    Aus seinem Mund drangen keuchende Laute. Ein kurzes, heftiges Aufstöhnen, dazwischen ein tiefes Knurren. Seine Welt hatte ihn wieder. Es war für ihn schwer genug, sich vorzustellen, daß ausgerechnet diese Nische zu einer Falle geworden war. In sie hatte er stets seine Opfer gelockt und nicht umgekehrt.
    Der Orlock lauschte, während er gleichzeitig mit stieren Blicken den Boden absuchte, wo sein Rasiermesser liegen mußte.
    Es war nicht mehr da!
    Er schüttelte den Kopf, öffnete die Fäuste und schaute nach rechts, wo die Mädchen verschwunden waren.
    Er konnte sie weder hören noch sehen, aber er glaubte nicht daran, daß sie den Stollen verlassen hatten.
    Hier gab es kein Entrinnen!
    Durch die Gestalt des Orlocks rann ein Zucken. Die Lippen zogen sich in die Breite, als er in die linke Tasche griff und dort etwas hervorholte, was er noch in seiner Faust verborgen hielt.
    Ein Messer hatten sie ihm weggenommen, aber auf seiner
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