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0463 - In den Fängen eines Teufels

0463 - In den Fängen eines Teufels

Titel: 0463 - In den Fängen eines Teufels
Autoren: Jason Dark
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Stollens.
    Mara kam sich vor, als hätte man sie in den Tunnel einer Geisterbahn geschickt. Aber in der Geisterbahn wurden sie gefahren, hier war alles anders. Sie mußten sich auf die eigenen Kräfte verlassen und konnten nur hoffen, daß sie irgendwann den Ausgang erreichten, denn noch immer zog ein kühler Windzug durch den Tunnel.
    Er berührte nicht nur die Gesichter der Mädchen, er drängte auch gegen das Feuer und trieb es zurück. Manchmal wehte es gegen die Gesichter der Freundinnen, so daß sie den Eindruck hatten, von einem heißem Atem gestreift zu werden.
    Sie gingen vorgebeugt, suchten nach Nischen in der Stollenwand, rechneten auch mit überfallartigen Angriffen, aber sie wurden nicht belästigt.
    Tiefer führte ihr Weg in den Tunnel hinein.
    Mara ging schneller, ließ Alex zurück, die erst protestierte, schließlich aufschloß, denn Mara war stehengeblieben.
    Sie hatte den Arm angehoben und leuchtete in die Runde. »Was hast du denn?« hauchte Alex.
    »Ich weiß nicht. Sieh dir mal das Feuer an. Ich habe das Gefühl, als würde es zusammengedrückt.«
    Mara irrte sich nicht. Der Wind kam von oben!
    Dort schauten sie auch hin. Die Decke war nicht mehr so niedrig.
    Sie lag jetzt hoch über ihnen, und von dort strömte die kühle Luft herab. »Da muß irgendwo eine Öffnung sein«, wisperte Mara.
    »Aber für uns nicht erreichbar.«
    »Leider.«
    Die Mädchen standen zwar noch in dem Gang, dennoch hatte sich die Umgebung verändert. Sie hatten den Eindruck, sich in einer Höhle aufzuhalten.
    »Was bedeutet das?« fragte Alex.
    »Keine Ahnung.« Mara blieb nicht stehen. Sie wollte genau wissen, wo der Luftzug herkam, deshalb stoppte sie ihre Schritte erst an der gegenüberliegenden Wand.
    Dann blickte sie nach oben. Alexandra trat zu ihr. »Direkt über uns«, hauchte Mara, »ist die Öffnung zu sehen. Ein schmaler Spalt nur, mehr nicht, aber man kann ihn erkennen. Ich glaube, da funkelt sogar ein Stern. Sterne sind ja Zeichen der Hoffnung.«
    »Ja, für die Heiligen drei Könige, aber nicht für uns.«
    »Sei nicht so sarkastisch.«
    Alexandra schüttelte den Kopf. »Verdammt noch mal, wie willst du da denn hin?«
    Mara leuchtete die Gangwand ab. »Vielleicht können wir klettern.«
    »Ich bin doch keine Gemse.«
    »Reiß dich zusammen, Alex. Wir müssen zusammenhalten. Es hat keinen Sinn, wenn eine von uns die Nerven verliert. Wenn wir anfangen, uns zu streiten, ist alles aus.«
    »Okay, entschuldige.«
    Mara untersuchte die Stollenwand. Wo immer sie auch hinleuchtete, es gab keine Chance, an der Innenseite des Stollens in die Höhe zu klettern. Erst recht gab es keine Möglichkeit, den Ausgang zu erreichen, der sowieso nur ein schmaler Spalt war, wahrscheinlich nicht einmal so breit, als daß sich ein Mensch hindurchzwängen konnte.
    »Geht nicht«, sagte Alex.
    Mara nickte. Die Hand mit der Fackel sank nach unten. Eine irgendwie bezeichnende Geste für den Zustand, der sie mittlerweile gefangenhielt. »Wie geht es jetzt weiter?« fragte sie.
    »Tiefer in den Stollen.«
    »Das glaube ich auch. Aber weshalb ist er hier breiter? Was haben sich die Erbauer dabei gedacht?«
    »Weiß ich doch nicht!«
    Mara überlegte. Dann hob sie entschlossen den Kopf. »Ich werde ihn genauer untersuchen.«
    »Und dann?«
    »Ich weiß es noch nicht. Den hat man hier nicht ohne Grund so angelegt. Vielleicht existiert hier noch ein zweiter Ausgang. Möglich ist schließlich alles.«
    Alexandra schwieg. Statt dessen schaute sie ihrer Freundin nach, wie diese ihre Runde drehte. Manchmal strich das Fackellicht zäh wie Leim an den Wänden entlang, und die waren nicht nur eben. Es gab auch Kerben, Einbuchtungen und regelrechte Nischen.
    »Komm doch mal her!« flüsterte Mara.
    Alex lief zu ihr. »Was ist denn?«
    »Da, diese Kerbe. Die ist so breit, daß man sich hineindrücken kann. Eine von uns müßte es…«
    »Aber nicht ich!«
    »Nein, ich werde es tun. Ich bin etwas schlanker als du.«
    »Und dann?«
    »Mal sehen, vielleicht…«
    »Nein, ich habe Angst, Mara. Das mache ich nicht mit. Es hat doch alles keinen Sinn.«
    »Dann geh wieder zurück!«
    Alex schloß die Augen und schüttelte den Kopf. »Mach, was du willst, Mara.«
    »Okay.« Das dunkelhaarige Mädchen drückte den Arm mit der Fackel so weit vor, daß es in den Spalt hineinleuchten konnte. Viel sah Mara nicht, deshalb ging sie noch näher an den Eingang heran und schob zunächst die Fackel hinein.
    Irgendwo traf sie auf Widerstand, stieß noch einmal nach,
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