Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0463 - Die Spione von Siga

Titel: 0463 - Die Spione von Siga
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
leise.
    „Was?" Retekin holte tief Atem. „Unsinn, Cool!
    Ich ärgere mich nur über die Arroganz, mit der sie unsere geringe Körpergröße nur bei bestimmten Anlässen als vorteilhaft ansehen. Im allgemeinen sind sie der Ansicht, daß es ein Nachteil ist, wenn man so klein ist wie wir."
    Aracan hob abwehrend die Arme.
    „Möchten Sie vielleicht so ein ungehobelter Riese sein, Drof?"
    „Nein!" Retekin schüttelte sich. „Ich werde schon verrückt, wenn ich meinen Jahresurlaub bei meinem Onkel auf dessen Unterwasserfarm verbringen muß.
    Und mein Onkel ist nur zwei Zentimeter größer als ich."
    Aracan sagte seufzend: „In diesem Jahre werden wir keinen Urlaub bekommen."
    „Dafür reisen wir jetzt nach Oldon und machen uns dort ein paar schöne Tage", warf Mirus Tyn ein, der den letzten Teil des Gesprächs mitgehört hatte.
    Die beiden „Superschlachtschiffe" sahen wie unförmige Felsbrocken aus. Trotz der Gesteinsschicht, mit der man sie umgeben hatte, war keines viel länger als eineinhalb Meter. Die Schleusen waren mit einem Spezialmechanismus ausgerüstet und ebenfalls verkleidet worden.
    Die siganesischen Schiffe waren magnetisch auf der Außenhülle einer Space-Jet verankert worden. Es war geplant, sie möglichst nahe an den Sperrgürtel takerischer Schlachtschiffe heranzubringen und dann starten zu lassen. Sie würden die Eigengeschwindigkeit der Space-Jet beibehalten und mit ausgeschalteten Energieaggregaten weiterfliegen.
    Eine Ortungsgefahr bestand kaum.
    Mentro Kosum, der die Jet fliegen sollte, war bereits an Bord eingetroffen und stand über Funk mit der MARCO-POLO-Zentrale in Verbindung.
    Die größten Sorgen machten sich die Verantwortlichen wegen der Geschwindigkeit, mit der die siganesischen Schiffe fliegen würden. Sie würde weit über der von richtigen Meteoren liegen und war deshalb geeignet, das Mißtrauen der Takerer zu wecken. Diese Gefahr bestand jedoch nur, wenn es zu einer zufälligen Ortung kommen sollte.
    In der Nähe von Oldon würden die Thunderbolts die Geschwindigkeit ihrer Schiffe verringern. Die Landung durfte auf keinen Fall gestört werden, deshalb mußte die Täuschung zu diesem Zeitpunkt perfekt sein.
    „Die Thunderbolts werden jetzt in den Hangar gebracht", teilte Rhodan über Funk mit.
    Kosum lächelte erwartungsvoll. Die SERT-Haube, mit der er die Space-Jet steuern würde, lag noch neben ihm. Der Emotionaut hatte die schwierige Aufgabe, sich mit der Space-Jet auf knapp ein Lichtjahr der takerischen Flotte zu nähern. Sollte er wirklich entdeckt werden, mußte er die Aufmerksamkeit der takerischen Raumfahrer auf die Space-Jet lenken, damit die Siganesen in ihren kleinen Schiffen ungehindert weiterfliegen konnten.
    Der Emotionaut blickte durch die Kuppel nach draußen. Im Hangar hielten sich ein paar Techniker auf. Sie trugen weiße Kombinationen und glitten auf ihren Antigravplatten geschäftig hin und her.
    Zweihundert Männer waren ständig damit beschäftigt, zurückgekehrte Schiffe zu überprüfen und nötigenfalls zu reparieren.
    Kosums Space-Jet war startbereit.
    Plötzlich tauchte Icho Tolot aus einem Antigravschacht auf. Kosum richtete sich auf. Seine Augen weiteten sich, als er sah, daß der Haluter die sechs Siganesen auf einer Art Tablett in den Hangar trug. Tolot bewegte sich langsam und würdevoll. Die Thunderbolts standen kerzengerade auf dem Tablett.
    Kosum grinste. Er konnte sich vorstellen, daß Dephin und seine fünf Freunde sich diesen Auftritt ausgedacht hatten.
    Tolot blieb vor der Jet stehen und hob das Tablett.
    Die Siganesen schwankten hin und her, hielten sich aber beachtlich.
    „Icho Tolot und die sechs Thunderbolts bitten an Bord kommen zu dürfen", sagte der Haluter mit dröhnender Stimme.
    Kosum streckte den Kopf aus der Schleuse.
    „Was soll das?" erkundigte er sich. „Spielen Sie hier den Kellner, Tolot?"
    „Kellner?" kreischte Dephin aus drei Meter Höhe.
    „Ich warne Sie, Major. Noch eine abfällige Bemerkung, und man wird Sie gegen einen anderen Piloten austauschen."
    Wie aus Versehen ließ Tolot das Tablett einen halben Meter absacken. Die Siganesen protestierten lautstark. Waffenwart Hulos verlor das Gleichgewicht und wäre gestürzt, wenn die anderen ihn nicht festgehalten hätten.
    Tolot bückte sich und kam in die Space-Jet. Sein gewaltiger Körper schien die Zentrale des kleinen Schiffes fast auszufüllen.
    Er stellte das Tablett mit den Siganesen neben den Kontrollen auf einen Sessel. Kosum ließ den Riesen nicht aus den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher