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0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

Titel: 0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln
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Börse wieder.
    Die Zeitungen beruhigten sich nicht. Aus dem Hover-Fall wurde der Fall James Ragley, über den sie noch wochenlang schrieben. Sie verwerteten die Informationen weiter, die sie in einer Pressekonferenz von uns erhielten.
    James Ragley hatte sich auf gewagte Spekulationen eingelassen, die ihn sein Vermögen kostete. Als Vormund verwaltete er einen beträchtlichen Teil des Vermögens, das seine Frau ihrer Tochter aus erster Ehe, Alice Deville, hinterlassen hatte. Auch dieses Vermögen verspekulierte er. Ragley mußte befürchten, daß seine Veruntreuung bei einer Heirat der noch unmündigen Alice platzte. Er beschloß, den Verlobten seiner Stieftochter, John Hover, zu beseitigen; mehr noch, er beschloß auch Alice Devilles Tod, da damit ein Teil des mütterlichen Besitzes, an den er bisher nicht herankonnte, ihm zufallen mußte.
    Er beschaffte sich mit Hilfe des Schlüssels, den Alice Deville von der Wohnung ihres Verlobten besaß, einen Nachschlüssel. Er ging in die Wohnung, nahm Hovers Pistole an sich und schrieb auf Hovers Papier und mit Hovers Schreibmaschine einen Brief, genauer gesagt, er schrieb einige Worte auf einen Briefbogen.
    Als nächsten Schritt suchte er Kontakt mit Hovers ehemaligem Chauffeur, dem ehemaligen Matrosen Harry Cutter. Selbstverständlich hatte Ragley, als seine Stieftochter sich mit Hover verlobte, genaue Nachforschungen über John Hover anstellen lassen. Er war dabei auf den Chauffeur gestoßen. Es paßte in seinen Plan, Hover in Verbindung mit einem Kriminellen zu bringen. Telefonisch verabredete er sich mit Harry Cutter, traf ihn, bot ihm eine große Summe, wenn Cutter seinen ehemaligen Boß umbrachte, und erschoß Cutter, als dieser sich umdrehte. Er nahm ihm das Geld wieder ab und hinterließ einen Fetzen des Briefes.
    Ragley hatte für die Tat eine Nacht gewählt, in der Hover sich mit seiner früheren Freundin, Margarete Hale, traf. Da er Hover ständig überwachen ließ, wußte er, daß er es bisher nicht vermocht hatte, diese Frau, die unter dem Namen Doris Hard früher eine Bühnenberühmtheit gewesen war, abzuschütteln. Er wußte auch, daß Hover nur im äußersten Notfall Doris Hard als Alibizeugin nennen würde, da er sonst seine geplante Hochzeit mit Alice gefährdete. Auf diese Weise brachte er Hover geschickt in den Verdacht, Harry Cutter getötet zu haben.
    Er verstärkte diesen Verdacht, indem er Hover klarmachte, er müsse zunächst einmal verschwinden. Er selbst brachte ihn in das Ferienhaus an der Jamaica-Bucht. Er tröstete ihn von Zeit zu Zeit per Telefon. Wieder und wieder versicherte er dem Verstörten, er, Ragley, arbeite unermüdlich daran, ihn zu retten. In Wahrheit unternahm er alles, ihn tiefer und tiefer in das Verbrechen zu verstricken.
    Sein nächstes Opfer wurde zwangsläufig Margarete Hale, alias Doris Hard. Er mußte sie töten, um zu verhindern, daß sie von sich aus für Hover aussagte. Er tötete sie mit Hovers Waffe, und er erzählte mir die Geschichte von Hovers Anruf, die zu diesem Mord paßte.
    Zu diesem Zeitpunkt tauchten die ersten Schwierigkeiten auf. Ragley hatte nicht gewußt, daß Harry Cutter für den Rauschgifthändler Allan Gove arbeitete. Gove witterte hinter der Ermordung Cutters eine Konkurrenzgang und griff ein, allerdings so ungeschickt, daß wir sofort auf seine Fährte gerieten.
    Ein dummer Zufall wollte es, daß James Ragley fast gleichzeitig mit uns erfuhr, daß Allan Gove der Besitzer des Mercury war, mit dem der Entführungsversuch Alice Devilles unternommen worden war. Er hatte die Nummer gehört, und es war für ihn leicht, den Besitzer des Wagens festzustellen.
    Er baute seinen Plan um. Allan Gove sollte Hover beseitigen. Für Gove war es nicht schwierig, einen Mord wie einen Unfall aussehen zu lassen. Für einen Einzelgänger wie Ragley hingegen war es nahezu immöglich. Er hätte sich darauf beschränken müssen, Hovers Leiche einfach verschwinden zu lassen.
    Er ließ Hover von Goves Gang entführen. Er selbst lockte Alice in die Hover-Wohnung. Er bediente sich dazu eines Zettels, den Hover ihm gegeben hatte, als er wünschte, Alice möge ihn in seinem Versteck an der Jamaica-Bucht anrufen. Jetzt spielte Ragley dem Mädchen diesen Zettel zu. Alice nahm selbstverständlich an, es handelte sich um einen Anruf in Hovers Wohnung. Dort saß längst, wie eine Spinne im Zentrum ihres Netzes, James Ragley, bereit, einen dritten Mord unter falschem Namen zu begehen.
    ***
    Ein Jahr, nachdem der Ragley-Fall mit einem
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