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0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

Titel: 0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln
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wiederzufinden.
    »Geht in Ordnung, Partner, du kannst dich auf mich verlassen.« Er streckte seine schwere Pranke dem anderen hir und drückte die schmale Hand, die dieser zögernd hineinlegte.
    »Fahr zuerst fort! Ich will nicht riskieren, daß du mir folgst.«
    Cutter lachte. »Kleinigkeit für deine Staatskarosse, meinen alten Schlitten abzuhängen. Na schön wie du gern möchtest.« Er drehte sich um und stampfte auf seinen Wagen zu.
    Die Kugeln trafen ihn, bevor er das Fahrzeug erreicht hatte. Sie warfen ihn nach vorn gegen die Karosserie. Er drehte sich halb um die eigene Achse, und er riß die Augen auf. Vielleicht sah er als letztes den hellen Streifen des Leuchtfeuers wie einen riesigen Zeigefinger über den Platz zucken. Dann sank er in die Dunkelheit, die tiefer war als alle Meere, die er je befahren hatte.
    ***
    Als ich die Tür zu meinem Büro aufstieß, klingelte auf dem Schreibtisch das Telefon. Ich durchquerte den Raum und nahm den Hörer ab. »4. Mordabteilung der City-Police für Sie, Jerry«, sagte Myra in der Zentrale. »Ich stelle durch!«
    Sekunden später schlug Inspektor Bratts Stimme an mein Ohr.
    Ich lächelte unwillkürlich. Bratts Stimme erinnerte mich immer an das Kollern eines zornigen Truthahnes. »Wann geruhen die Stars des FBI in ihren Büros zu hocken?«
    »Immer pünktlich zur gewerkschaftlich festgelegten Stunde für Angestellte im Staatsdienst, Inspektor!«
    »Ihr seid verwöhnt, weil die Krimi-Schreiber euch als Vorbild nehmen! Über einen gewöhnlichen Mordkommission-Inspektor, einen schlecht bezahlten Beamten mit Frau und drei Kindern, schreibt niemand.« Während Bratt schimpfte, angelte ich mir die Morgenzigarette aus der Tasche und zündete sie an.
    »Wer macht in Wahrheit die Arbeit? Nicht ihr, sondern wir. Ihr, teilt uns gnädigst mit, wen ihr sucht, und wir machen uns auf die Strümpfe und suchen.«
    »Sie scheinen irgend jemanden aus unserer Wunschliste gefunden zu haben, Inspektor.«
    Sein Kollern schlug in Hohn um. »Sie suchen doch Harry Cutter?«
    Ich horchte auf. »Sogar dringend, Inspektor. Wir vermuten, daß Cutter für eine Marihuana-Organisation arbeitet, die in den letzten Monaten gefährlich groß geworden ist. Wir können den Burschen wegen eines Raubüberfalls in Denver verhaften, den er vor sechs Monaten beging. Wir hoffen, daß er auspacken wird, wenn er sieht, daß er sich nicht retten kann.«
    Bratt lachte knapp auf. »Das scheinen andere Leute auch schon gedacht zu haben. Ihr Harry Cutter liegt kalt und stumm auf dem Parkplatz 18 im Weekend-Distrikt von Kockaway-Point. Sie können ihn abholen lassen, falls Sie noch Wert darauf legen.«
    ***
    Ich parkte den Jaguar neben Bratts Dienstwagen. Seine Leute waren schon im Begriff, ihre Geräte wegzuräumen. Inspektor Bratt stand in der Nähe eines alten, schmutzigen Ford. Erst als ich unmittelbar neben ihm stand, sah ich, daß vor dem Wagen ein Körper unter einer Segeltuchdecke lag.
    Inspektor Bratt besaß einen runden Kopf, der nahezu haltlos auf den massiven Schultern saß. Bratt knurrte mir ein »Hallo« zu. Er gab zwei Beamten ein Zeichen. Die Männer zogen das Segeltuch von dem Toten.
    »Ist das Cutter?« fragte der Inspektor.
    Ich nickte. Die Polizisten zogen das Segeltuch wieder über den Toten. Ich hielt Bratt das Zigarettenpäckchen hin. Er schüttelte den Kopf, zog eine dünne Zigarre aus der Brusttasche, deren Spitze er wütend abbiß und ausspuckte, bevor er den Strunk zwischen die Zähne klemmte. Ich gab ihm Feuer.
    »Fünf Kugeln in den Rücken«, sagte Bratt. »Zwei schlugen durch. Kaliber 40, also eine ziemlich schwere Kanone.«
    »Und von der Sorte fünf? Was sagt Ihr Arzt? Wieviel davon waren tödlich?«
    »Mindestens dreit«
    »Das würde kein Profi machen«, überlegte ich laut. »Das sieht nach einer Amateurarbeit aus.«
    Bratt stieß dicke Rauchwolken aus. »Auch die Professionals gehen gern sicher. Was kostet schon eine Kugel?«
    »Welchen Zeitpunkt hat der Arzt festgestellt?«
    »Zwischen zwei und vier Uhr morgens.«
    »Was haben Sie bei dem Toten gefunden?«
    »Sehen Sie es sich selbst an!« Wir gingen zum Untersuchungswagen der Kommission, einem mittleren Lastwagen, dessen Aufbau alles Notwendige zur Spurensicherung enthielt.
    Auf zwei Tabletts war ausgebreitet, was sich in Harry Cutters Besitz befunden hatte: Eine abgegriffene Brieftasche, drei Zwanzig- und ein Hundert-Dollar-Schein, Kleingeld, ein Feuerzeug, ein Schnappmesser und noch ein halbes Dutzend Gegenstände.
    »Sie haben
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