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0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

Titel: 0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln
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lag dicht an seinem schmalen Kopf. Er trug einen kräftigen, ebenfalls silbergrauen Bart, der den energischen Mund verdeckte. Seine Augen waren dunkel, und er kniff sie offenbar gewohnheitsmäßig zusammen.
    Mit großen elastischen Schritten bewegte er sich auf mich zu. »Ich bin James Robert Ragley. Ich besitze eine Zulassung als Anwalt vom 4. Distrikt-Court. Wollen Sie sie sehen?«
    »Überflüssig, Mr. Ragley,«
    »Was werfen Sie John Hover vor?«
    »Ich habe noch keine Beschuldigung gegen ihn vorgebracht.«
    »Sie können John also nicht in Haft nehmen?«
    »Selbstverständlich nicht. Ich besitze weder einen Haft- noch einen Haussuchungsbefehl.«
    Er schob das Kinn vor. In diesem Augenblick sah er mächtig energisch, sogar bösartig aus. »Dann, G-man«, bellte er mich an, »weiß ich verdammt nicht, was Sie überhaupt hier zu suchen haben. Scheren Sie sich gefälligst zum Teufel!«
    Ich lächelte und blickte Hover an. »Teilen Sie Mr. Ragleys Ansicht?«
    »Selbstverständlich«, antwortete er. »In Ordnung! Das FBI benötigt Sie noch, Mr. Hover. Halten Sie sich bitte zu unserer Verfügung!«
    Ich verließ den Arbeitsraum, durchquerte die Wohnhalle und verließ das Apartment. Niemand begleitete mich. Auf dem kürzesten Weg fuhr ich in das Hauptquartier der City-Police. Ich traf Inspektor Bratt in seinem Büro. Gemeinsam fuhren wir in den Keller, in dem das technische Laboratorium der Mordkommission , untergebracht war.
    Nur zehn Minuten dauerte der Vergleichstest, den ein Spezialist für mikroskopische Untersuchungen zwischen der Schrift auf dem gefundenen Papierfetzen und jener, die von Hovers Schreibmaschine stammte, durchführte. »Identisch«, entschied er. »Beide Schriften stammen von derselben Maschine. Wir können noch eine chemische Vergleichsanalyse der Farbbandspuren durchführen, aber die Identität beider Schriften steht fest; Sehen Sie! Das ›a‹ ist links geschliffen, und dem ›d‹ fehlt ein Bruchstück im Längsstrich. Außerdem scheint es sich um das gleiche Papier zu handeln, aber dafür bin ich nicht zuständig, sondern der Chemiker.«
    »Bitte, fassen Sie das Ergebnis in einem Kurzbericht zusammen. — Inspektor, überlassen Sie mir bitte für fünf nuten Ihr Waffenregister.«
    Ich blätterte in dem Register, das so dick wie ein Lexikon war, und Abbildungen und Daten sämtlicher in der Welt hergestellten Feuerwaffen enthielt. Ich erhielt schnell Gewißheit, daß die Firma Derring-Arms-Inc. eine Selbstlade-Plistole vom Kaliber 40 herstellte. Ich klappte das Register zu. »Ich werde John Hover wegen Verdachts des Mordes an Harry Cutter, genannt Navy-Cut, festnehmen müssen«, sagte ich mit einem leichten Seufzer.
    Bratt hob den Kopf. »Warum seufzen Sie bei dieser Feststellung, Cotton? Halten Sie ihn nicht für den Täter?«
    »Mir tat seine Verlobte leid.«
    Ein Bote brachte den Untersuchungsbericht. Ich fuhr mit dieser Unterlage ins FBI-Gebäude und ließ mich beim Chef, John D. High, melden. Er empfing mich sofort.
    »In der vergangenen Nacht wurde Harry Cutter erschossen, Chef«, erklärte ich. »Sie wissen, daß wir Cutter für eine Schlüsselfigur in dem Marihuana-Ring halten, der in den letzten drei Monaten immer stärker geworden ist. Cutter belieferte drei Gruppen von Jugendlichen, die gemeinsam Marihuana-Orgien zusammen mit allem, was dazugehört, veranstalteten. Als die Clubs aufflogen, bekamen wir eindeutige Beschreibungen. Wir konnten hoffen, von Navy-Cut aus den Ring aufzurollen, sobald wir ihn zu fassen bekamen.«
    »Seine eigenen Leute sind uns also zuvorgekommen?«
    Ich beantwortete die Frage nicht unmittelbar. »Wir fanden bei ihm ein goldenes Zigarettenetui, das einem gewissen John Hover gehört. Bei Hover hat Cutter einmal als Chauffeur gearbeitet. Das Etui enthielt einige Marihuana-Zigaretten. Wir fanden außerdem den Fetzen eines Briefes.«
    Ich berichtete auch von dem Besuch bei Hover und von meinem Verdacht.
    Mr. High drehte den Bleistift zwischen den Fingern. »Paßt Hover in die Rolle des Marihuana-Bosses?«
    »Wenigstens könnte er ein wichtiger Mann im Ring sein«, antwortete ich.
    »Er lebt auf großem Fuß. Anscheinend bezieht er sein Einkommen durch Agentur- und Vermittlungsgeschäfte. In erster Linie wickelt er Geschäfte in Südamerika ab.«- »Südamerika paßt ausgezeichnet Neunzig Prozent des Rauschgiftes gelangt über Südamerika in die Nordstaaten.« Der Chef griff nach dem Telefon. »Das alles rechtfertigt eine Verhaftung.« Er ließ sich mit dem
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