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0460 - Zeitpunkt X

Titel: 0460 - Zeitpunkt X
Autoren: Unbekannt
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bereits drei Männer an Bord, die sich des Stilmittels der Ironie bedienen."
    Cascal stand auf und streckte der jungen Frau die Hand entgegen, und Claudia ließ sich hochziehen.
    „Jetzt habe ich Sie auf mein Niveau hinaufgezogen!" sagte Cascal. „Werden Sie mir weiterhin gewogen sein?"
    „Ja", sagte Claudia. „Besonders dann, wenn wir Roi Dantons Plan von vorhin wahrmachen und essen gehen. Ich bin hungrig nach soviel Charme Ihrerseits."
    Auch Roi stand auf.
    „Gehen wir an Bord", sagte er, „die Zeit drängt. Man wird uns brauchen."
    Merceile erklärte mißbilligend: „Nicht vor dem Essen, Roi!"
    „Keineswegs."
    Sie gingen langsam zum Schiff zurück. Hier empfing sie bereits eine hektische Atmosphäre. Der Transmitter war eingeschaltet worden, und zwei tragbare kleine Zweimann-Transmitter wurden klargemacht. Zwischen dem Kreuzer und der MARCO POLO wurde eine Brücke errichtet. Männer kamen und gingen, brachten Ausrüstungsgegenstände mit und Unruhe. Einzelne Teams formierten sich, und Ovaron befand sich in einem Gespräch mit drei Moritatoren, die jetzt seinen Ausführungen mehr Glauben schenkten. Er wußte viele Daten, die vor zweihunderttausend Jahren, also in der Zeit, aus der er verschwunden war, aktuell gewesen waren.
    Alles sah so aus, als würde tatsächlich eine Wende stattfinden. Eine Wende zum Guten.
    Cascal betrachtete dies alles kopfschüttelnd und meinte dann im Selbstgespräch: „Viele bellende Hunde sind des Hasen Tod. Immer dann, wenn es sehr gut aussieht, sind die Rückschläge nicht fern."
    Leider hatte Cascal, traf er solche Feststellungen, zu achtundneunzig Prozent immer recht behalten.
    Er ging mit Claudia essen.
    Die Forschungen in den zahllosen Räumen des Archivs eskalierten. Dreihundert Männer aus dem terranischen Schiff und hundert Moritatoren bildeten einhundert Teams.
    Jedes Team also setzte sich aus vier Mann zusammen, die mit modernsten Methoden die Archive plünderten. Die überbreiten Bänder der Speichergeräte drehten sich. Übersetzungen wurden angefertigt, Bilder kopiert - ein breiter Strom von Daten und Informationen begann zu fließen.
    Einhundert Teams.
    Waringer und Ovaron leiteten die Untersuchungen.
    Sie kontrollierten und fanden Fehler über Fehler - also gefälschte Informationen und Daten.
    Die Moritatoren, die ständig mit Ovaron zusammenarbeiteten, waren in geradezu überraschend schneller Zeit bereit gewesen, mit ihm zu sprechen, sein Wissen zu testen. Sie stellten fest, daß Ovaron unendlich viel Wissen über die Zeit besaß, die zweihundert Jahrtausende zurücklag. Es waren unzählige kleine Dinge und Geschehnisse, Meinungen, Auslagen und Geschichten, die nur dem damaligen Ganjo des Ganjasischen Reiches bekannt sein konnten.
    Lange Gespräche wurden in den Labyrinthen und Katakomben des weiträumigen Archivs geführt.
    Die Terraner schienen - auch dies stellte sich erst nach vielen einzelnen Tests und Versuchen heraus - ein hervorragendes „Geschäft" gemacht zu haben.
    Die Daten über sämtliche Sonnen und Planeten, über wirtschaftliche, wissenschaftliche und politische Konzentrationen, über Tausende von kosmologischen Daten und Zusammenhängen wurden entdeckt, überspielt und gespeichert. Kuriere liefen aus den Archivräumen hinaus, sprangen durch den transportablen Transmitter in die CMP-1 und von dort durch den Bordtransmitter in die MARCO POLO.
    Dort bemächtigten sich die Teams der einzelnen Zentralen der Daten und integrierten sie in die Speicher und Rechenwerke der Bordpositroniken.
    Mit einem der Kuriere kam Alaska Saedelaere nach Molakesch.
    Er traf, kaum daß er aus dem transportablen Transmitter auf der zehnten Spiralwindung herauskam, auf die beiden Mutanten und auf Cascal, der zu seiner Begrüßung herbeigeeilt war.
    „Alaska!" rief er und schüttelte die Hand des Mannes mit der Plastikmaske und den Resten eines Cappins in seinem Gesicht.
    „Sie sehen übermüdet aus!" stellte Alaska mitfühlend fest.
    Gucky und Ras Tschubai würden kontrollieren, ob Alaska übernommen worden war oder nicht, oder ob sich ein Cappin - vielleicht einer der vermutlich Zurückgebliebenen - seiner bemächtigen würde.
    „Ich bin es auch, und wenn Sie ein paar Stunden hier sein werden, merken Sie sicher, wie erschöpfend diese Arbeit ist." 'Alaska sagte: „An Bord der MARCO POLO kann sich auch kaum jemand über Beschäftigungsmangel beklagen. Sogar das Küchenpersonal sortiert Sternphotos und wertet Spektralanalysen aus."
    „Prächtig. Kommen Sie mit!"
    Es
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