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0460 - Der grausame Wald

0460 - Der grausame Wald

Titel: 0460 - Der grausame Wald
Autoren: Jason Dark
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Auch Suko kam kopfschüttelnd näher.
    »Daß uns so etwas passieren konnte, John. Verflixt, wir hätten es einfangen sollen und…« Er winkte ab.
    »Jedenfalls wissen wir, was uns erwartet«, erklärte ich, »und können uns danach richten.«
    »Vergleiche es mal mit dem Foto in der Zeitung.«
    Ich überlegte kurz. »Gab es da einen Unterschied?«
    »Mir kam diese Figur, wie ich sie mal nennen will, eigentlich größer vor.«
    »Es kann auch täuschen.«
    »Natürlich.«
    »Was machen wir jetzt?« fragte ich eigentlich mehr zu mir selbst.
    »Ich habe mir das Gebiet zuvor auf der Karte angesehen, John, und erkannt, daß wir uns in der Nähe einer Hügelkuppe befinden. Wir sollten sie erklimmen. Solange es noch hell ist, werden wir von dort aus einen guten Überblick besitzen. Von dort aus können wir auch überblicken, wie groß das zerstörte Gebiet ist. Einverstanden?«
    »Habe ich dir jemals einen Wunsch abgeschlagen?«
    »Nein, das kannst du auch nicht.«
    »Wieso?«
    »Weil meine Wünsche und Vorschläge wie immer top sind, mein lieber John!«
    Gegen eine solche Antwort kam selbst ich nicht an…
    ***
    Gordon Seymour blieb dicht neben Bill Conolly stehen und faßte nach dessen Arm. Sie hätten den Keller noch nicht erreicht, in den der Mann Bill führen wollte. Dicht vor der Tür hielten sich die beiden auf. »Ich sage Ihnen, Mr. Conolly, das Monstrum kann sich nur im Keller befinden. Ich habe es jedenfalls noch nicht dort hervorkommen sehen. Ich konnte nur erkennen, daß es die Tür an der Außentreppe nahm.«
    Bill drückte sich etwas zurück. Der Mann roch nach Schweiß. Er hätte mal duschen sollen. »Aber hundertprozentig sind Sie sich auch nicht?«
    »Was ist schon absolut? Wir hätten höchstens meine Frau fragen können, die aber steckt mit dem Teufel unter einer Decke. Er ist ein Teufel, Mr. Conolly, das sage ich Ihnen.«
    Bei den letzten Worten hatte Gordon Seymours Gesicht eine Gänsehaut bekommen. Seine Augen waren weit geöffnet, er atmete scharf durch die Nase. Da er sich lange nicht rasiert hatte, bedeckten Bartschatten seine Wangen.
    »Ist die Tür offen?«
    Seymour grinste. »Mein Weib wird sich hüten, sie abzusperren. Sie braucht für ihren Sohn freie Bahn im gesamten Haus, verstehen Sie?«
    »Ungefähr.«
    Seymour legte einen Finger auf die Lippen und griff mit der freien Hand.:: nach der Klinke. Sehr behutsam, als fürchtete er sich davor, etwas falsch zu machen, drückte er sie nach unten und konnte wenig später die Tür aufziehen.
    Sie schwang den beiden Männern entgegen, so daß diese in die Dunkelheit des Kellers schauen konnten.
    Es war tatsächlich stockfinster. Fenster gab es nicht im Flur. Bevor Seymour den Keller betrat, schaute er sich noch um. Von seiner Frau war nichts zu sehen.
    Er lachte leise. »Sie weiß genau, was Sache ist und hält sich zurück. Die hat Angst davor, daß wir ihr kleines Monster killen.«
    »Es ist Ihr Sohn!«
    »Nein, Conolly, nein!« zischte er. »So etwas ist nicht mein Sohn. Das ist einfach grauenvoll.«
    »Wie Sie meinen.«
    Gordon tippte Bill gegen die Brust. In seinen Augen lag ein warnender Ausdruck. »Denken Sie immer daran, Mr. Conolly, Edna ist mit einem gefährlichen Messer bewaffnet. Wir haben einen Fehler gemacht, denn wir hatten es ihr abnehmen sollen.«
    »Ich habe es nicht gesehen.«
    »Und ich weiß es.«
    Er hatte sich endlich überwunden, den Keller zu betreten. Er war wie zahlreiche andere auch.
    Schmutzig, dunkel, feucht und auch kalt. Die Steintreppe sah grau aus.
    Gordon knipste das Licht an. Der trübe Schein erhellte die Umgebung notdürftig. Spinnweben hingen klebrig unter der Decke und in den Türwinkeln. Im schwachen Licht glitzerten sie und vibrierten leicht im durch den Keller streichenden Windzug.
    Gordon Seymour war schon vorgegangen und am Ende der Treppe stehengeblieben. Er winkte Bill zu. »Kommen Sie doch, Mr. Conolly, wir haben bestimmt nicht soviel Zeit.«
    Die Stufen waren ziemlich hoch. Bill hielt sich vorsichtshalber am grau angestrichenen Geländer an der rechten Wandseite fest, als er nach unten ging.
    Die Lampe hing ziemlich weit von der Treppe entfernt. Sie brannte hinter Seymours Rücken. Eine zweite Funzel leuchtete in der Tiefe des Kellers, wo sie eine Lichtinsel schuf.
    »Haben Sie eine Ahnung, wo er sich verborgen halten könnte?« fragte Bill leise.
    »Nein.«
    »Aber Sie kennen den Keller?«
    Seymour kicherte leise. »Ja!« wisperte er, »ich kenne ihn. Es gibt praktisch vier Räume und die alte
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