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0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

Titel: 0457 - Jagd nach dem Templer-Gold
Autoren: Jason Dark
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Will.
    Ein Hammerschlag traf den Kerl über mir. Der Mann wurde zur Seite gewuchtet, rollte durch das Laub, sprang aber wieder hoch und schleuderte etwas Blitzendes aus seiner rechten Hand, das sich mit einem rasenden Tempo um Wills Kehle drehte.
    Der Kommissar würgte, taumelte nach vorn und versuchte, mit seinen Fingerkuppen die Drahtschlinge zu lösen.
    Er schaffte es nicht.
    Ich ging dazwischen. Hart und konsequent setzte ich meine Handkante zweimal ein.
    Der Mörder schüttelte sich. Einen dritten Schlag bekam er mit der Karatefaust, ein vierter traf seinen rechten Arm, dessen Hand das eine Ende der Schlinge hielt.
    Der Arm wurde lahm, und der Mann selbst brach endlich in die Knie. Ich öffnete seine Faust und entriß ihm den runden Haltegriff dieser verfluchten Drahtschlinge.
    Vor meinen Füßen legte sich der Killer schlafen. Will hatte es geschafft. Er schleuderte die Schlinge weg, beugte sich vor und keuchte so stark, als wollte er sich übergeben. Dann fiel er auf die Knie, stützte sich mit einer Hand ab und massierte mit der anderen seinen malträtierten Hals. Sprechen konnte er nicht. Ich aber leuchtete den Bewußtlosen an und schaute in ein Gesicht, das ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Der Kerl sah aus wie ein Leibwächter oder Killer. Ich kannte solche Typen, sie stammten zumeist aus der Söldnerszene, und ich wußte auch, daß sich van Akkeren gern mit diesen Leuten umgab. Wenn er ihnen genug zahlte, gingen die Männer über Leichen.
    Jeder war da ein eiskalter Kämpfer und stets für tödliche Überraschungen gut. Wir hatten Glück gehabt, daß wir zu zweit gewesen waren und daß mich der Typ beim erstenmal nicht so erwischt hatte, wie er es sich wohl gern vorgestellt hätte.
    Ich ging zu Will. Er hatte sich noch immer nicht erholt. Als ich ihm auf die Schulter tippte, drehte er den Kopf. Von oben herab schaute ich in sein verzerrtes Gesicht.
    »Er liegt da«, sagte ich.
    Will deutete ein Nicken an. Er hatte Mühe, überhaupt etwas zu sagen und brachte die Worte nur stockend hervor. »John, eine Sekunde länger, und es wäre vorbei gewesen.« Er zeigte mir seine Fingerkuppen. Blut klebte daran. »Die Haut ist schon eingerissen gewesen. Das war kein Mensch, das war ein Tier, John.«
    »Das jetzt bewußtlos ist.«
    »Auch gefesselt?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Mach das und nimm ihm die verfluchten Waffen ab, wenn er noch welche bei sich trägt.«
    Wills Ratschlag war gut gewesen. Handschellen trug ich immer bei mir. Sie waren aus Kunststoff, leichter als die metallenen, erfüllten aber den gleichen Zweck.
    Ich hatte mich schon zu dem Killer hinabgebückt, als ich merkte, daß etwas nicht stimmte. Auf einmal hatte ich das Gefühl, nicht mehr nur mit Will und dem Bewußtlosen allein in der Mulde zu sein. Jemand anderer hatte sich dazugesellt.
    Ich ließ den Killer zunächst in Ruhe und richtete mich vorsichtig auf. Wie ein in alle Richtungen witterndes, scheues Tier kam ich mir vor, aber ich sah nichts und hörte auch keinerlei Geräusche.
    Hatte mich nur mein sechster Sinn gewarnt, oder war es auch mein Kreuz gewesen?
    Behutsam tastete ich nach der Silberkette und zog das Kreuz nach außen.
    Der matte Silberglanz beruhigte mich innerlich. Die leichte Wärme glitt auch über meine Haut, als ich das Kreuz auf meine Handfläche legte. Hinter mir raschelte das alte Laub, als sich Will Mallmann wieder auf die Füße stemmte.
    Wir hatten keinen besonders guten Standpunkt. Inmitten der Mulde konnten wir von allen Seiten beobachtet werden, ohne die heimlichen Zuschauer selbst zu sehen.
    Wie auf dem Präsentierteller kam ich mir vor. Doch in der Umgebung rührte sich nichts, bis auf Will Mallmann, der sich bemühte, so leise wie möglich zu mir zu kommen.
    »Was hast du, John?«
    »Irgend etwas lauert hier.«
    »Und was?«
    Ich hob die Schultern. »Tut mir leid, ich kann es nur fühlen, nicht sehen.«
    »Van Akkeren?«
    »Nein, der ist anders. Ich meine, er ist ein Mensch, aber was ich aufnehme hat andere Schwingungen, verstehst du?«
    »Nein.«
    »Spielt auch keine Rolle. Jedenfalls bin ich mir sicher, daß es uns beobachtet.«
    »Malapartus«, sagte Will.
    »Kann sein.«
    »Dann würde ich doch vorschlagen, daß du mal leuchtest.«
    »Denk an das Risiko. Sollte es tatsächlich Malapartus sein, will ich dich daran erinnern, daß er eine Waffe hat, die mit goldenen Kugeln geladen ist.«
    »Wir können hier nicht stehenbleiben.«
    »Richtig, Will. Vor allen Dingen nicht so dicht zusammen.«
    »Verstehe
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