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0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

Titel: 0457 - Jagd nach dem Templer-Gold
Autoren: Jason Dark
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der erst seit einem Jahr das Studium beendet hatte, hatte das gefunden, wonach viele inoffiziell suchten und die meisten nicht einmal daran glaubten.
    Er startete.
    Ein herrliches Gefühl war es für ihn, das Geräusch des Motors zu hören. Er hätte vor Freude schreien können, statt dessen schaute er in den Innen- und auch den Rückspiegel, um zu erkunden, ob sich der Verfolger tatsächlich zurückgezogen hatte.
    Die sternenklare Nacht ließ eine gute Sicht zu. Zudem verdeckte kein Wald sein Blickfeld, und er glaubte tatsächlich etwas Helles, Goldenes blinken zu sehen.
    Der Schreck wühlte sich in seine Eingeweide. Neumann wurde leichenblaß, schaute noch einmal hin und atmete auf, denn diesmal sah er das Blinken nicht.
    Gisbert startete.
    Er war ein Mensch, der nie rasant fuhr. Doch jetzt kannte er kein Pardon. Der junge Archäologe prügelte seinen Wagen förmlich voran. Er nahm auch keine Rücksicht auf die Beschaffenheit des Weges, er mußte unter allen Umständen sein Ziel erreichen.
    Die Scheinwerferstrahlen führten einen geisterhaften Tanz auf, wenn der Passat über Unebenheiten fuhr oder in Bodenwellen einsackte, wobei er kräftig durchgeschüttelt und die Stoßdämpfer bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit strapaziert wurden.
    Zum Glück hatte er die schlechte Wegstrecke bald verlassen und erreichte die Bundesstraße, auf der Gisbert aufdrehen konnte. Der Passat hatte bereits sieben Jahre auf dem Buckel, der nächste TÜV-Termin drohte, und Neumann holte alles aus der Kiste heraus.
    Raketenartig stieß er in die Finsternis der Nacht hinein, folgte mit seinen Blicken dem Lichtteppich der beiden Scheinwerfer und achtete darauf, ob die Fahrbahn frei war.
    Nicht einmal eine streunende Katze oder ein Igel überquerten die Fahrbahn.
    Er brauchte nur in den nächsten kleinen Ort, wo er sich in einem Gasthof einquartiert hatte. Ein gemütliches Haus, in der alten Zone gelegen, wo die Gassen noch schmal und winklig waren und man sie nur für Anlieger freigab.
    Erste Tankstellen, Siedlungen, Gärten, zwei kleine Fabriken huschten schemenhaft vorbei. Schilder an den Rändern der Fahrbahn wiesen auf Geschwindigkeitsbegrenzungen hin, um die sich Gisbert Neumann nicht kümmerte.
    Er jagte weiter und raste auch mit der gleichen Geschwindigkeit in den Ort hinein.
    Auf der etwas breiteren Hauptstraße kam er noch zurecht, auch deshalb weil kein Gegenverkehr herrschte, aber die Straße schlug einen Bogen nach rechts, dort verengte sie sich auch, und schon bald wimmerten die Reifen des Passat über das alte Pflaster. Mit dem Heck brach der Wagen aus und streifte nur kurz einen abgestellten Lieferwagen, aber diese Berührung reichte aus, um bei beiden Wagen jeweils eine Beule zu hinterlassen.
    Darum kümmerte sich Gisbert Neumann nicht. Er wollte nun in das Haus und sich dort verkriechen.
    Weit hatte er es nicht mehr. Er tippte auf die Bremse, sah von links zwei Scheinwerfer, die in seinen Wagen schienen, huschte vor dem Fahrzeug noch entlang und schoß in die schmale Gasse hinein, die bergab auf einen Torbogen führte, hinter dem ebenfalls eine Kurve lag. Die Häuser standen hier sehr dicht. Sie waren klein, schmal, dafür manchmal hoch und besaßen wunderschön restaurierte Fachwerkfassaden, wobei auf den Fensterbänken lange Blumenkästen standen, aus denen die bunte, schon leicht verblühte Pracht förmlich hervorquoll.
    Haarscharf huschte der Passat an einem Opel Ascona vorbei. Wieder jaulten die Reifen, als der Mann stark auf die Bremse stieg, sein Fahrzeug nach rechts riß, wieder Gas gab, so daß er durch das offene Tor in den Hinterhof hineinschießen konnte.
    Gisbert durfte an dieser Stelle parken. Er wohnte in dem Haus, zu dem der vom Scheinwerferlicht erhellte kleine Hof gehörte. Fast bis an die Hauswand lenkte er den Passat, stieg an der anderen Seite aus und öffnete die schmale Hintertür, um das enge Treppenhaus zu betreten. Seine Schritte hallten auf den Holzstufen wider. Es war ihm egal, ob andere Menschen gestört wurden, er mußte in sein Zimmer und unbedingt telefonieren. Von einer Zelle im Ort hatte er nicht anrufen wollen. Da hätte er sich wie auf dem Präsentierteller gefühlt.
    Das Türschloß fand er auch ohne Licht, drückte seine Wohnungstür auf und lehnte sich von innen mit dem Rücken dagegen. Gisbert Neumann atmete noch immer heftig, aber die Erschöpfung war vorbei. Es ging ihm jetzt besser als auf seiner Flucht zu Fuß.
    Das Zimmer war mittelgroß. Ein Vorhang teilte Naß- und
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