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0457 - Die Operationsbasis

Titel: 0457 - Die Operationsbasis
Autoren: Unbekannt
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takerischen Bewußtseins-ingenieur erneut. Das Fragment klammerte sich an die Aufgabe, die der Chef der Takerischen Exekutionsflotte ihm stellte, denn sie war praktisch das einzige Bindeglied zur Realität.
    Alaska Saedelaeres Augen wurden leer und blicklos. Er wandte sich steif wie eine Marionette zum Gehen. Aber noch während der Drehung wurden Haltung und Blick wieder natürlich.
    Leise pfeifend schlenderte Alaska draußen durch den Korridor, nachdem er die Kabinentür seines Gefangenen wieder positronisch verriegelt hatte.
    Im Kontrollraum angekommen, aktivierte er die Überwachungsgeräte und setzte sich in den Schalensessel vor den Monitoren.
    Vavischon ging zum Getränkeautomaten und wählte einen Becher Usquiur, ein aromatisches synthetisches Getränk, das die Nahrungsmittelingenieure der MARCO POLO ursprünglich für die Cappins Ovaron und Merceile hergestellt hatten.
    Langsam schlürfte er den an Vitaminen und Spurenelementen reichen Saft. Ohne Usquiur wären wahrscheinlich alle Cappin-Völker der Galaxis Gruelfin längst ausgestorben, sinnierte Vavischon. Die Planeten, von denen sie ursprünglich stammten, hatten auch die Bedürfnisse ihres Metabolismus geprägt, und seit Cappins neue Planetensysteme besiedelten, hatte Usquiur die ehemals natürlich in der Nahrung vorkommenden Spurenelemente und Vitaminkomplexe ersetzen müssen.
    Wirklich zuvorkommend von den Terranern, daß sie mich mit Usquiur versorgen! dachte der Flottenchef ironisch. Aber sie tun es nicht uneigennützig. Sie wollen mein Wissen, aber sie werden es niemals bekommen. 'Ein Glück, daß sich, auf ihrem Schiff dieser Alaska Saedelaere befindet. Die Wahrscheinlichkeit einer Kollision zwischen einem Pedotransferer und einem transmittierenden Andersartigen ist schon verschwinend gering; daß der Andersartige mit einem Fragment des Pedotransferers innerhalb des Hyperraums verschmilzt und daß dieses Fragment ein gewisses Eigenleben behält, ist geradezu einzigartig.
    Vavischon dachte daran, wie er Saedelaere zum erstenmal begegnet war. Es war kurz nach seiner Gefangennahme durch die listenreichen Terraner gewesen. Gemeinsam mit einigen Mutanten hatte der Transmittergeschädigte an den Psychoverhören teilgenommen.
    Der Takerer hatte sofort bemerkt, daß das Cappin-Fragment hinter Alaskas Gesichtsmaske lebte, daß sein Eigenleben aber durch den stärkeren Willen des physisch Unversehrten unterdrückt wurde.
    Fast hätte Vavischon sich damals verraten, indem er seine Parakräfte einsetzte, um dem Artgenossen zu helfen. Er war jedoch intelligent genug, um sich im letzten Augenblick anders zu besinnen. Die Mutanten hätten die psionische Energie bemerkt, die bei seiner Aktivität frei geworden wäre. Also hatte er sich darauf beschränkt, die Ausstrahlungen des Fragments rein passiv aufzunehmen ,und zu registrieren - und im übrigen seinen Hypnoblock zur Abschirmung der eigenen Gedanken einzusetzen.
    Er lächelte amüsiert, als er daran dachte, daß die terranischen Mutanten bis heute nicht hinter die wahre Natur dieses Hypnoblocks gekommen waren. Sie hielten ihn für einen reinen Abwehrblock, doch das war er ganz und gar nicht. Vielmehr sollte er in Gefahrensituationen wie dieser seine eigenen Handlungen bestimmen und ihn veranlassen, die Position des sogenannten Arsenalplaneten zu verraten. Neugierige Intelligenzen wie die Terraner würden sofort nach diesem Geheimplaneten aufbrechen - und damit ihrem Gefangenen unbeabsichtigt die Chance geben, von seinem Eigenkörper in einen der auf TCR lebenden biosynthetisch gezüchteten Pseudokörper zu fliehen.
    Da diese Pseudokörper pedoenergetisch neutral waren, konnte jeder Pedotransferer einen von ihnen anpeilen und sein Ich in ihn retten, während der Eigenkörper in einer Art Scheintodstarre zurückblieb.
    Aber Vavischon fürchtete sich davor, einen Ersatzkörper benutzen zu müssen. Sein Eigenkörper besaß so viele Vorzüge, daß er nicht darauf verzichten wollte. Ein Tausch würde ihm nur Nachteile bringen.
    Vor allem aber würde sich ein solcher Tausch nicht rückgängig machen lassen, wenn sein Eigenkörper den Terranern in die Hände fiel. Per-ry Rhodan hatte Vavischon klargemacht, daß er die zurückbleibende Zellballung sofort vernichten lassen würde, falls sein Gefangener mit seinem immateriellen Ich in ein anderes Lebewesen flüchtete.
    In dieser Lage war Alaska Saedelaere dem Takerer wie ein rettender Engel erschienen - oder besser: wie das cappinsche Äquivalent eines Engels.
    Während
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