Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0456 - Der Schaukampf

Titel: 0456 - Der Schaukampf
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Alte würde eine schlaflose Nacht verbringen, überlegte Vavischon. Er würde sich fragen, welche Maßnahmen der Kommandant der Exekutionsflotte gegen ihn ergreifen könnte.
    Vavischon schaltete das Sprechgerät aus und legte den Sternenkatalog zur Seite.
    Er trank etwas und stand dann auf. Nachdem er ein paarmal im Zimmer auf und ab gegangen war, leuchtete erneut das Lämpchen an seinem Gürtel auf.
    Vavischon schaltete das Sprechgerät ein. „Ja?"
    „Die beiden Olkonoren sind soeben eingetroffen, Kommandant. Auch Proskan ist zurückgekommen. Die ausgebrochene Bestie lebt nicht mehr."
    Der Kommandant der Exekutionsflotte nickte zufrieden.
    „Durchsucht die beiden Plünderer nach Waffen und schickt sie dann herein."
    „Soll einer von uns mit hineinkommen, Kommandant?"
    „Das ist nicht nötig", lehnte Vavischon ab.
    Er drehte den Sessel herum, so daß er die Tür beobachten konnte. Sie wurde von außen geöffnet. Zwei hochgewachsene Olkonoren traten ein. Sie trugen die typischen Kleider ihres Volkes. Etwas an der Art, wie sie sich bewegten, störte Vavischon. Er wußte nicht, was es war, aber sein Mißtrauen erwachte sofort.
    „Ich bin Kommandant Nanomar von der METISA", sagte einer der beiden Ankömmlinge. „Das ist Jemonos, der Ingenieur."
    Der Plünderer sprach einwandfreies Neu-Gruelfin.
    Vavischon betrachtete die Olkonoren eingehend. Sie sahen nicht so aus, als würde sie die Nähe eines führenden Takerers sehr beeindrucken. „Sie wissen, wer ich bin?" fragte er.
    „Man hat es uns gesagt", erwiderte Nanomar gelassen.
    Vavischon deutete auf zwei Sessel.
    „Sie können sich setzen." Das Bewußtsein, daß er den Stolz der beiden Plünderer jederzeit brechen konnte, dämpfte Vavischons Ärger.
    „Sicher können Sie sich denken, warum ich Sie rufen ließ", sagte er, nachdem die Olkonoren Platz genommen hatten.
    „Wegen der Tiere", erwiderte Nanomar.
    Vavischon überlegte angestrengt. Er glaubte sich zu erinnern, daß er diesen eigenartigen Akzent, mit dem der Kommandant der METISA sprach, schon einmal irgendwo gehört hatte. Es fiel ihm jedoch nicht ein, bei welchem Anlaß das gewesen war.
    „Es sind zwei sehr interessante /Tiere", sagte Vavischon gedehnt. „Auf welcher Welt haben Sie sie gefangen?"
    ' Nanomar zog ein paar Papiere aus seiner Tasche.
    „Wir haben alle Unterlagen mitgebracht, weil wir uns dachten, daß Sie sich dafür interessieren."
    „Sie sind wirklich sehr klug!" Vavischon war ungehalten. Er schätzte es nicht, wenn andere Männer vorausschauend waren.
    „Wer hat diesen Tieren ihre eigenartigen Namen gegeben?"
    „Das ist eine..."
    „Halt!" Vavischon hob einen Arm und unterbrach Nanomar.
    „Ich möchte, daß mir der Ingenieur diese Frage beantwortet."
    „Die Namen haben überhaupt keine Bedeutung", erklärte Jemonos. „Wir haben sie nur zum Spaß ausgesucht."
    „Sie lassen sich in unserer Sprache kaum aussprechen", sagte Vavischon, der sich darüber wunderte, daß der Ingenieur der METISA Neu-Gruelfin in einem anderen Akzent sprach als der Kommandant. „Das kommt mir merkwürdig vor. Wäre es nicht normal gewesen, den Tieren Namen zu geben, die jedem etwas sagen?"
    „Es sind ungewöhnliche Tiere", erwiderte Nanomar. „Wir dachten uns deshalb, daß sie auch ungewöhnliche Namen haben sollten."
    Diese Erklärung war einleuchtend. Warum, so fragte sich Vavischon, sollten die Okonoren auch das Mißtrauen der Takerer gewaltsam heraufbeschwören? Sie hätten ohne weiteres Namen wählen können, die jedem geläufig waren.
    Trotzdem wurde Vavischon das Gefühl nicht los, daß mit den beiden Männern etwas nicht stimmte. Er wußte nicht, was es war, aber sein Unbehagen wuchs ständig. Schon oft genug hatte sich erwiesen, daß er sich auf dieses Gefühl verlassen konnte.
    „Wie ich hörte, hatten Sie bereits Schwierigkeiten mit der Polizei", wechselte Vavischon das Thema.
    Nanomar grinste.
    „Wegen eines Roboters. Es war nicht besonders schlimm."
    Vavischon stand auf und ging zur Tür. Er gab einem seiner Leibwächter die Unterlagen, die er von den Olkonoren erhalten hatte und befahl, daß die darin enthaltenen Daten sofort nachgeprüft werden sollten.
    „Das ist nur eine Sicherheitsmaßnahme", wandte er sich erklärend an seine Besucher. „Sie brauchen sich deshalb keine Gedanken zu machen."
    Nanomar nickte nur.
    Die Gelassenheit der beiden Plünderer war Vavischon unverständlich. Er war in den Außenrandgebieten von Gruelfin schon oft mit Olkonoren zusammengetroffen. Sie hatten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher