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0456 - Der Schaukampf

Titel: 0456 - Der Schaukampf
Autoren: Unbekannt
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sein, als alle anderen Wärter sich schon zur Ruhe begeben hatten.
    Das war nicht ungewöhnlich. Jofromet war ein Tiernarr. Aber er würde sich niemals zu nahe an einen Käfig heranwagen, in dem ein Öllyrost gefangen war.
    Hatte der Alkohol Jofromet leichtsinnig gemacht?
    Die Pekorer zogen sich zurück. Torschakan rollte auf das Bett zu. Jetzt, da die Stirnwunde Jofromets gesäubert war, gab sie Torschakan noch größere Rätsel auf. Solche Wunden konnten nicht von den Krallen eines Öllyrosts stammen. Sie sahen wie Einstiche aus. Torschakan zählte fünf dieser Einstiche, von denen die im Zentrum der Schlagstelle gelegenen die größten Wunden verursacht hatten.
    Torschakan dachte angestrengt nach.
    Vielleicht war Jofromet von einem anderen Tier verletzt worden. Es war immerhin möglich, daß er sich dann noch ein paar Schritte weitergeschleppt hatte.
    Aber welches Tier konnte solche Verletzungen verursachen?
    Die Riesenvögel?
    Torschakan schüttelte den Kopf. Er hatte schon Mutationen gesehen, die von einem Vogel getötet worden waren.
    Jofromet bewegte sich und stöhnte leise.
    Torschakan glitt mit dem Stuhl geräuschlos durch das Zimmer und öffnete einen Wandschrank. Er nahm eine Schachtel heraus, in der sich Kapseln befanden, wie Jofromet sie bevorzugte.
    Der Arenameister rollte zum Bett zurück. Er zerdrückte eine Kapsel zwischen Daumen und Zeigefinger und ließ die Flüssigkeit auf Jofromets Mund tropfen.
    Jofromets blasses Gesicht bekam allmählich wieder Farbe.
    Die Wunde auf seiner Stirn war angeschwollen.
    Er hat einen Schlag bekommen! dachte Torschakan.
    Und plötzlich wußte er, was den Wärter getroffen hatte.
    Eine stachelbewehrte Keule!
    Vavischon hatte sich vom Raumhafen aus einen Sternenkatalog, Karten und Bilder bringen lassen. Obwohl er die letzten Jahre fast ausschließlich im Außenrandgebiet von Gruelfin zugebracht hatte, kannte er nur einen Bruchteil der bewohnten Planeten in diesen Sektoren. Die Exekutionsflotte bestand aus achtzigtausend Schiffen, die in verschiedenen Gebieten operierten. Es war also möglich, daß eines dieser Schiffe schon einmal jene Welt angeflogen hatte, auf der die Olkonoren Takvorian und Lord Zwiebus gefangen hatten.
    Vavischon wußte, daß er Beschreibungen solcher Tiere nur durch Zufall in den Unterlagen finden würde. Trotzdem wollte er sich auf den Besuch der beiden Olkonoren vorbereiten.
    Er würde sie mit genauen Angaben überraschen.
    Vavischon hörte die leisen Stimmen seiner vier Leibwächter, die ihn immer begleiteten, wenn er sein Schiff verließ. Die vier Männer, die Waffen und Ortungsgeräte mit sich trugen, würden ihr Leben einsetzen, um Vavischon zu beschützen.
    Aber hier, im Haus des alten Arenameisters von Marschakol, drohte dem Kommandanten der Exekutionsflotte keine Gefahr.
    Vavischon lächelte verbissen, als er an den alten Narren dachte, der die Oberaufsicht bei den Spielen hatte. Er hatte Torschakan gehörig eingeschüchtert. Es war immer gut, wenn man andere merken ließ, daß man der Stärkere war.
    Vavischon blätterte im Katalog. In Gedanken jedoch beschäftigte er sich mit den beiden Tieren. Wenn sie wirklich von derselben Welt stammten - und die Okonoren behaupteten das ja -, mußten sie natürliche Gegner sein. Vavischon fragte sich, wer von den beiden der Überlegene war. Vielleicht wußten die Olkonoren, wie auf der Heimatwelt der beiden Kreaturen Zweikämpfe zwischen diesen Arten zu enden pflegten.
    An Vavischons Gürtelschnalle leuchtete ein Lämpchen auf.
    Hastig schaltete der Kommandant sein Sprechgerät ein.
    „Was ist? Sind die Olkonoren eingetroffen?"
    „Noch nicht, Kommandant", erwiderte einer der Leibwächter.
    „Aber irgend eine Bestie scheint ausgebrochen zu sein."
    Vavischon stutzte.
    „Wie ist das möglich?"
    „Wir haben jmit einem Wärter gesprochen", erklärte der Leibwächter. „Ein Mann namens Jofromet hat sich heimlich ein Tier in seiner Unterkunft gehalten. Die Kreatur spielt offenbar verrückt."
    Vavischon stieß eine Verwünschung aus. Nur ein Narr wie Torschakan konnte seinen Mitarbeitern solche Extravaganzen gestatten. Vielleicht wußte der Arenameister noch nichts von den Vorfällen.
    „Was sollen wir tun?" erkundigte sich der Leibwächter.
    „Proskan soll sich an der Jagd auf das Tier beteiligen. Sie und die beiden anderen Männer bleiben vor meiner Zimmertür."
    Vavischon überlegte einen Augenblick, dann fuhr er fort: „Sagen Sie Torschakan, das ich heute nicht mehr mit ihm sprechen will."
    Der
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