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0455 - Der Lord und die Geister-Lady

0455 - Der Lord und die Geister-Lady

Titel: 0455 - Der Lord und die Geister-Lady
Autoren: Jason Dark
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Sir James nur starr und irgendwie lauernd an.
    »Nun«, begann der Superintendent und trank wieder einen Schluck, damit seine Stimme klarer wurde. »Sie sind also wieder zurückgekehrt, Suko.«
    »Ja, ich bin hier.«
    Sir James verstand. »Soll das heißen, daß Sie nicht bleiben wollen?«
    »Das sehe ich so.«
    Der Superintendent nickte. »Ja, das kann ich vielleicht verstehen. Shaos Tod wird Sie aus der Bahn geworfen haben. Er ist an keinem von uns spurlos vorbeigegangen, aber ich möchte Sie daran erinnern, daß Sie hier nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde haben. Und denen sollten Sie Vertrauen schenken.«
    »Das versteht sich, Sir. Nur gibt es auch Dinge im Leben eines Menschen, die man mit sich selbst ausmachen muß.«
    »Dann wollen Sie auch weiterhin allein bleiben?«
    »So ist es, Sir!«
    »Haben Sie auch darüber nachgedacht, was das für Ihr Dienstverhältnis hier bedeuten könnte?«
    »Es spielt keine Rolle mehr.«
    »Sie geben den Job auf?« fragte Sir James, als wollte er es trotz allem nicht glauben.
    »Ja, offiziell. Aber Sie wissen selbst, daß sich mein Weg mit dem meines Freundes John bestimmt noch kreuzen wird. Ich habe bewußt seine Abwesenheit abgewartet, um Ihnen den Besuch abzustatten, weil ich Sie allein haben wollte.«
    »Das haben Sie, wir können reden. Meinetwegen die ganze Nacht. Ich habe Zeit, Suko!«
    »So lange dauert es nicht.«
    Sir James lehnte sich zurück. »Was haben Sie vor? Sind Sie gekommen, um sich zu verabschieden?«
    »Auf eine gewisse Art und Weise ja.«
    Der Superintendent nahm seine Brille ab und begann damit, die Gläser zu putzen. »Es gibt Dinge, die ich verstehe, es gibt Dinge, die ich nicht verstehe, aber Ihre Aussagen, Suko, liegen dazwischen. Ich möchte Sie doch bitten, deutlicher zu werden.«
    Suko wartete mit seiner Antwort, bis der Superintendent die Brille wieder aufgesetzt hatte. Dann begann er zu sprechen. »Ich bin aus einem bestimmten Grund hier erschienen, Sir. Ich wollte Ihnen sagen, daß es so nicht mehr weitergehen kann mit mir. Das heißt, ich werde meine Arbeit beim Yard nicht aufnehmen.«
    »Also doch ein Abschied!«
    Suko nickte. »Ja, und ein ganz besonderer dazu.« Er griff plötzlich unter seine Jacke.
    Bevor Sir James irgend etwas unternehmen konnte hatte Suko die Hand schon wieder hervorgezogen und richtete die Mündung der Beretta auf seinen Chef…
    ***
    Sir James blieb sehr ruhig. Er runzelte nur die Stirn und fragte: »Soll ich jetzt die Hände heben?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Danke«, erwiderte Sir James sarkastisch. »Sieht so Ihr Abschied aus, Suko? Wollen Sie mich erschießen?«
    »Nur im Notfall!« erwiderte der Inspektor kalt.
    Zum erstenmal erschreckte die Antwort den Superintendenten.
    Bisher hatte er die Lage nicht so ernst genommen. Nun sah er sie aus einem anderen Blickwinkel. »Was habe ich Ihnen getan, Suko?«
    »Sie persönlich nichts.«
    »Dann stecken Sie die Waffe wieder ein! Lassen Sie uns ein Gespräch führen, wie normale Männer es tun.«
    »Das Gespräch werden wir führen, aber es richtet sich nach meinen Regeln, Sir.«
    »Bitte, es war nur ein Vorschlag. Sie sind gekommen, und ich möchte wissen, was Sie von mir wollen?«
    »Sie, Sir, sollen mir einen Gefallen erweisen.«
    »Gern, wenn ich kann. Und welchen?«
    Suko holte tief Luft. »Ich bin nicht nur hinter den Mördern meiner Partnerin her, auch hinter ihr selbst. Ich will mich nicht damit abfinden, daß sie tot ist. Irgend etwas stört mich, irgend etwas stimmt da nicht, und ich muß Gewißheit haben.«
    »Wenn Sie so denken, Suko, verstehe ich Sie.«
    »Nein, Sie können mich nicht verstehen, aber Sie werden mir helfen, ob Sie es wollen oder nicht.«
    »Ich werde Ihnen immer helfen, Suko.«
    »Das meine ich anders. Wir beide werden jetzt in die Unterwelt des Yard Buildings fahren und dort etwas holen.«
    Sir James lächelte. »Auch das mache ich. Nehmen Sie Ihre Waffe weg. Wir werden uns einigen.«
    Suko schüttelte leicht den Kopf. »So einfach ist das nicht, Sir. Ich habe lange nachgedacht, und mein Plan steht. Was ich von Ihnen haben will, werden Sie mir nicht freiwillig geben.«
    »Machen Sie den Versuch!«
    »Susanoo hat Shao töten lassen. Er will einen Teil der Welt aus den Angeln heben. Das will ich jetzt auch. Nur brauche ich dazu eine bestimmte Waffe. Den Würfel des Unheils oder des Heils, Sir. Und Sie werden mir helfen, ihn zu besorgen…«
    ***
    Als Butler Gilbert den letzten Holzscheit in das Kaminfeuer warf, kam ihm die vergangene Stunde
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