Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0454 - Plünderer der Sterne

Titel: 0454 - Plünderer der Sterne
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
diesem Sektor.
    Danach zu urteilen, gibt es im Umkreis von einigen tausend Lichtjahren kein lebendes intelligentes Wesen. Nicht sehr beruhigend für Ovaron, finden Sie nicht auch?"
    „Besser Stille als Krieg", meinte Atlan.
    „Es kann auch die Stille nach dem Krieg sein", sagte Restonow pessimistisch.
    Major Doghound näherte sich.
    „Bryschuner ist auf dem Fernorterschirm bereits zu erkennen, Sir", meldete er. „Insofern beruhigend, als wir nun wissen, daß dieses System noch existiert."
    „Wenigstens etwas", bemerkte Atlan.
    Erneut studierten sie die Karten und stellten dabei fest, daß die zweite Etappe ebenfalls so angelegt war, daß der nächste Stern beim Vorbeiflug durch den Normalraum mehr als vier Lichtjahre entfernt war. Das würde genügen, unentdeckt zu bleiben.
    Auch die zweite Linearetappe verlief reibungslos, und dann begann die dritte.
    Als die CMP - 41 zum letzten Mal in den Normalraum zurücktauchte, stand nur wenige Lichtstunden entfernt eine strahlende, grüne Sonne, die von vier Planeten umlaufen wurde.
    Ovarons Karten stimmten.
    Atlan ließ die Fahrt stoppen.
    Sie hatten Zeit, und sie wollten nichts überstürzen.
     
    2.
     
    Karal kauerte sich hinter einer zerfallenen Steinmauer nieder und wartete.
    Er wußte, daß Maron die Gelegenheit nützen würde, ihn zu töten.
    Die Auseinandersetzung mußte einmal kommen, denn Maron wollte Ra haben und die Sippe führen. Ra war Karals Frau und die Mutter seines einzigen Sohnes Gorom.
    Karal hielt ein Stück verbogenen Metalls in den Händen. Seit vielen Monaten diente es ihm schon als vorzügliche Waffe, und er hatte viele Gegner damit töten können. Vor allen Dingen die Räuber von der Nachbarsippe, die das Lebensmittellager ebenfalls entdeckt hatten.
    Das Lager aber gehörte Karal und seiner Sippe, denn er hatte es zuerst gefunden. Es lag tief unter der Erde, geschützt vor Verwitterung, vor Regen und Sonne. Drei lange Tage und Nächte hatte es gedauert, bis es ihm und seinen Männern gelungen war, die Metalltür aufzubrechen. Aber dann hatten sie vor den Schätzen gestanden, die ihre Ernährung für viele Jahre sichern würden. In riesigen Räumen lagerten Büchsen mit Fleisch, Fett und anderen Lebensmitteln, unverdorben und so frisch wie am Tage ihrer Herstellung-vor vielen Hunderten von Jahren.
    Seit diesem Tag lebte Karals Sippe in den Ruinen über dem Lager.
    Irgendwo war ein Geräusch.
    Karal duckte sich tiefer. Er hatte weiter draußen im Gelände Wachen aufgestellt, es konnte also kein Fremder sein, der sich ihm näherte. Es mußte Maron sein, der kam, ihn zu töten. Sein Griff um die Eisenstange festigte sich.
    Er sah aus wie ein irdischer Affe, war aber größer. Statt eines Fells besaß er eine biegsame, panzerartige Haut von rötlicher Färbung. Er wußte nicht, daß seine Vorfahren einst eine interstellare Zivilisation geschaffen hatten. Die Strahlung des Atomkrieges hatte eine Mutation bewirkt, und er war der Nachkomme dieser Mutationen.
    Vorsichtig richtete er sich auf und entdeckte Maron, der wenige Meter entfernt die plattgedrückte Nase in den Wind hob und sicherte. Der Wind kam aus der verkehrten Richtung, und so witterte er Karal nicht.
    In seiner Hand hielt er ein merkwürdig geformtes Stück Metall, das fast wie ein Knochen aussah, nur hatte es an den verdickten Enden kantige Löcher: Das war gut zum Halten. Eine Keule der unbekannten Vorfahren, so glaubte man allgemein.
    Karal hatte keine Lust, bis in alle Ewigkeit zu warten. Er richtete sich auf und rief Maron zu: „Suchst du mich, Maron? Hier bin ich."
    Der Rivale zuckte zusammen und hob seine Keule, die nicht länger als dreißig Zentimeter war und die er geschickt zu werfen verstand.
    Dann grinste er.
    „Ach, du bist es, Karal. Ich dachte schon, Marek sei mit seinen Räubern wieder unterwegs."
    Das war eine dumme Ausrede, denn niemand würde den Wachring unbemerkt durchbrechen können. Auch Marek nicht, der Anführer der räuberischen Nachbarsippe.
    Karal blieb auf der Hut.
    „Willst du behaupten, es könnte ihm gelingen, die Wachen zu täuschen? Wir haben zwanzig Männer draußen in den Ruinen."
    „Marek ist schlau", sagte Maron und kam einen Schritt näher. Er ließ die Hand mit dem Schraubenschlüssel sinken. „Er will das Lager haben, damit er nicht auf die gefährliche Jagd gehen muß."
    „Ich weiß das, Maron. Warum sagst du es mir?"
    Wieder ein Schritt.
    „Um dir zu helfen, warum sonst. wohl?"
    „Bleib stehen, Maron. Hattest du gedacht, mich überraschen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher