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0454 - Plünderer der Sterne

Titel: 0454 - Plünderer der Sterne
Autoren: Unbekannt
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gäbe es überhaupt keine mehr. So ist das nun mal."
    „Ich habe Geschichten gehört, Gucky, schöne Geschichten. Sie haben schon einmal Hunderttausenden von intelligenten Lebewesen, gegen die Sie und die Terraner Krieg führten, das Leben gerettet. Es war im Andromeda Nebel, glaube ich. Das war doch eine gute Tat, glaube ich."
    „Ich konnte es nur tun, weil mir die entsprechenden Waffen zur Verfügung standen. Ohne sie wäre mir das nicht gelungen."
    „Und Sie haben den Kriegsherrn der Gegner entführt, statt ihn befehlsgemäß unschädlich zu machen."
    Gucky grinste.
    „Gegen den Befehl unseres hier anwesenden Freundes Atlan - ja, auch das stimmt. Tot hätte er uns nicht viel genützt, aber lebendig war er in der Lage, seinen Leuten neue Befehle zu erteilen - Befehle in unserem Sinne. Es war nicht nur eine pazifistische Tat, lieber Pawo, als ich dem Gegner das Leben rettete. Es war zum Nutzen aller, und der Krieg war außerdem beendet. Oft sind es nur die Anführer, die für einen Krieg verantwortlich sind. Wenn man sie am Kragen nimmt, nicht ihr Volk, kann man den Frieden retten."
    „Wie wollen wir denn entscheiden, wer von denen da oben den Krieg will und wer den Frieden?" Er sah Atlan fragend an. „Ich spiele damit nicht auf unsere Verhältnisse an. Bei denen stimmt alles, das weiß ich. Ich meine es nur allgemein."
    „Es gibt kaum einen Politiker, der den Krieg ernsthaft will, nur führen die Wege, die er zu seinen verschiedenen Zielen zu gehen müssen glaubt, oft zum Krieg. Nur ein Kranker will den Krieg, oder jemand, der nichts mehr zu verlieren hat, ein Verzweifelter. Gib ihm Hoffnung, und er wird den Frieden wählen. Doch auch da gibt es Unterschiede, die man in Betracht ziehen sollte. Oft fehlt die Zeit zur Verständigung. Man wird ohne Warnun angegriffen - und da hilft nur ein überzeugender Gegenangriff. Leider ist das so. Es gibt keine andere Möglichkeit."
    Restonow seufzte mutlos: „Sie lassen mir nicht viel Hoffnung, aber ich gebe sie trotzdem niemals auf. Nachdenklich allerdings würde es mich wieder stimmen, wenn wir an unserem Ziel abermals durch Kriege verwüstete Planeten anträfen. Das könnte dann kein Zufall mehr sein."
    „Ovaron muß furchtbar enttäuscht sein", sagte Atlan. „Er kommt nach einer Zeitspanne von zweihunderttausend Jahren, die er mit Hilfe des Nullzeitdeformators überwinden konnte, in seine Zukunft, unsere Gegenwart, um sein Volk zu suchen. Es war damals hier im Sombrero Nebel beheimatet. Und was findet er? Statt einer gewaltigen Zivilisation, die Galaxien umspannt, zerstörte Welten, mutierte Nachkommen seiner eigenen Rasse, Tod und Vernichtung. Der Kern seines Volkes jedoch muß noch irgendwo hier existieren, und wir werden ihm helfen, ihn zu finden."
    Gucky gähnte.
    „Wir haben noch drei Stunden", meinte er anzüglich.
    Oberstleutnant Pawo Restonow sah erschrocken auf seine Uhr und sprang auf.
    „Verzeihen Sie, Sir, wenn ich Sie aufgehalten und gestört habe.
    Ich habe noch zu tun. Bevor wir die erste Etappe antreten, möchte ich noch einige Anweisungen an die Kommandanten durchgeben lassen."
    „Wir sehen uns dann." Atlan nickte ihm verabschiedend zu. „Es war nett, daß Sie uns besuchten."
    Als die Tür geschlossen war, meinte Gucky vorwurfsvoll: „Du hast aber etwas ganz anderes gedacht."
    Atlan streckte sich wieder im Sessel aus.
    „Gedankenspion!" sagte er gähnend und schloß endgültig die Augen.
     
    *
     
    Ovarons Sternkarten wiesen das System Bryschuner als eine grüne Sonne mit vier Planeten aus. Es war von der roten Doppelsonne Hydepolosch genau 2772 Lichtjahre entfernt. Somit war eine Verbindung durch Hyperfunk möglich.
    Der zweite Planet der Sonne Bryschuner war eine der Hauptwelten der Ganjasen gewesen. Offsohonar galt als reichste Handelswelt des ganjasischen Imperiums. Ob es noch heute so war, sollte sich bald herausstellen.
    Atlan legte die Karten beiseite und sah Restonow an. Sie saßen im Kontrollraum der CMP - 41 am Besprechungstisch, unweit der riesigen Kontrollpulte und des Einganges zur Funkzentrale.
    „In zwei Stunden gehen wir in die zweite Linearetappe.
    Bryschuner ist noch anderthalbtausend Lichtjahre entfernt. Hatten Sie Kontakt mit der Relaisstation des Wachkreuzers?"
    „Kurze Raffinformationen, Sir, wie angeordnet. Alles in Ordnung.
    Rhodan ist noch nicht zurückgekehrt."
    „Das war auch nicht zu erwarten. Wurden sonst Funkzeichen empfangen?"
    Restonow verneinte.
    „Nur Statik, Sir. Es herrscht absolute Funkstille in
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