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0453 - Im Bann des Pegasus

0453 - Im Bann des Pegasus

Titel: 0453 - Im Bann des Pegasus
Autoren: Jason Dark
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es zu seinem Vorteil diente. Er wollte Menschen opfern, er sprach sich selbst das große Wissen und die immense Weisheit zu. Aber Menschen, die beides besaßen, für die war ein Menschenleben noch wertvoll. Die warfen es nicht einfach weg.
    Schließlich ist das Leben eines Menschen das höchste Gut, das es gibt.
    Er lachte mich an. Hämisch und gemein klang diese Lache. »Damit hast du wohl nicht gerechnet – oder?«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Siehst du, Bruder. Und deshalb nennt man mich auch den Unbesiegbaren. Es gibt keinen, der besser ist als ich. Bisher habe ich immer gewonnen, das werde ich auch fortsetzen, darauf kannst du dich verlassen!«
    »John…« Zum erstenmal seit ihrer Geiselnahme sprach Gabriela.
    »John, ich bitte dich, tu es nicht. Du wirst doch meinetwegen nicht in den Tod gehen, John…«
    Ich schwieg, schielte aber an den beiden vorbei und suchte den am Himmel schwebenden Pegasus und seinen Reiter.
    Er war verschwunden! In mir zerbrach eine Hoffnung. Ich hatte damit gerechnet, dass er eingreifen würde. Wie es aber jetzt aussah, konnte ich mir diese Hoffnung abschminken.
    »Ich warte nicht mehr!«
    Meine freie Hand hob ich an. »Gut, Skation. Ich habe mich entschieden.«
    Er ließ mich nicht ausreden. »Wie lautet sie?«
    »Ich stoße mir die Nadel in den Hals!«
    Vielleicht wäre er vor Freude in die Höhe gesprungen, aber er musste seine Geisel halten. So sah ich nur, wie er vor Spannung zitterte und seine Augen einen kalten Glanz bekamen. Er war innerlich aufgewühlt, denn er stand dicht vor dem vielleicht größten Sieg in seinem Leben.
    »Ich mache es jetzt, und du kannst dabei zuschauen«, erklärte ich ihm.
    »Dann los!«
    Gabriela wollte etwas sagen, aber sie fand einfach nicht mehr die Kraft, um die entsprechenden Worte zu formulieren. Wahrscheinlich war es für sie unbegreiflich, dass der Mann, den sie hatte ermorden wollen, für sie in den Tod gehen wollte.
    Ganz so war es nun auch nicht. Es gibt Menschen, die in ihrer Euphorie einfach über das Ziel hinausspringen. Und so kam mir auch Skation vor.
    Er schaute mich starr an und sah auch, dass sich die Nadel auf meinen Hals zubewegte.
    Ich zuckte zusammen, sah seinen triumphierenden Blick und streckte meinen Körper in die Höhe. Den rechten Arm brachte ich auf meinen Rücken, ging zwei, drei Schritte zur Seite weil die Kraft aus meinem Körper floss und die Knie mein Gewicht nicht mehr halten konnten.
    So jedenfalls sah es aus. Ich hoffte stark, dass mir Skation diese Schau auch abnahm.
    Zugestoßen hatte ich zwar, aber nicht mit der Nadel. Auf dem Weg zum Hals hatte ich den Kontakt wieder gedrückt, so dass die Spitze in der Ringplatte verschwunden war.
    Getroffen hatte mich nur der Ring selbst. Und da ich ihn durch die Hand abdeckte, hatte der Mönch auch meinen Trick nicht durchschauen können.
    So hoffte ich jedenfalls…
    Noch rührte er sich nicht. Wie angewachsen standen er und seine Geisel auf dem Fleck.
    Die junge Frau glaubte daran, dass ich mich für sie getötet hatte.
    Sie beweinte bereits mein Schicksal.
    Ich hoffte nur, dass ich gut genug schauspielerte. Nach dem dritten Schritt Versuchte ich noch einen vierten, setzte den Fuß bereits auf, da verließ mich die Kraft.
    Ich knickte zusammen, als hätte man in meinen Beinen eine wichtige Ader durchgetrennt. Plötzlich lag ich am Boden, wollte mich wieder in die Höhe stemmen, das gelang mir nicht.
    Dabei produzierte ich ein Röcheln, das den Mönch anmachen musste.
    Ich hörte sein Lachen und die geflüsterten Worte, die ich nicht verstand.
    Als er seine Geisel von sich wegschleuderte, wusste ich, dass ich gewonnen hatte.
    Schleichend kam er auf mich zu. Er ging wie eine Katze, die sich an einen fremden Fressnapf heranmacht. Misstrauisch bis in die Knochen, sich dabei noch nach allen Seiten umblickend.
    Ich schielte zu ihm hoch. Das Risiko war für mich noch immer verdammt groß. Wenn er zu früh merkte, dass ich ihn geleimt hatte, konnte es noch einmal lebensgefährlich werden.
    Ich spie aus, keuchte, versuchte noch einmal, hochzukommen, blieb aber liegen.
    »Ja, das Gift wirkt«, sagte er, als er neben mir stehen blieb. »Ich bin nicht zu besiegen!«
    Da griff ich zu.
    Jetzt oder nie, hatte ich gedacht, umfasste seinen linken Fußknöchel, riss daran und hörte ihn vor Überraschung schreien. Er ruderte mit den Armen, wollte das Gleichgewicht halten, schaffte es nicht mehr, denn der zweite Ruck beförderte ihn von den Beinen.
    Er fiel auf den Rücken und blieb
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